Deutsch als Fremd- und Zweitsprache

Forschungs- und Lehrgegenstand des Fachbereichs Deutsch als Fremd- und Zweitsprache ist die unterrichtliche und nicht-unterrichtliche Aneignung des Deutschen durch Personen mit anderen Erstsprachen im Kontext von Mehrsprachigkeit unter Berücksichtigung gesellschaftlicher, sprachlicher, institutioneller und politischer Rahmenbedingungen, sowohl inner- als auch außerhalb der amtlich deutschsprachigen Regionen. Im Detail geht es vor allem um die Bearbeitung eines breiten Spektrums von Aspekten der didaktisch-methodischen Gestaltung von verschiedenen Unterrichtskonzepten und der Professionalisierung von angehenden und praktizierenden Lehrkräften in der Schul- und Erwachsenenbildung, wobei im Zuge einer interdisziplinären Herangehensweise unterschiedliche theoretische Grundlagen herangezogen werden.

Gäste am Fachbereich

Forschungsmethoden und Lehrmodelle in der Fremdsprachendidaktik: Das Fallbeispiel Wien

Gastvortrag von Ass. Prof. Dr. Nurcihan Sönmez Genç
HACETTEPE ÜNİVERSİTESİ

Datum: 29.10.2024
Uhrzeit: 09:45 – 11:15 Uhr
Ort: Universität Wien, Hörsaal 32, 1. Stock, Stiege 9
Organisation: Univ.-Prof. Dr. Karen Schramm

Die türkischen Ausbildungseinrichtungen für DaF-Lehrkräfte stehen gegenwärtig vor der Herausforderung eine neue Generation von Lehrkräften auszubilden, die nicht nur moderne Methoden des Fremdsprachenunterrichts effektiv anwenden können, sondern auch dazu befähigt sind, Probleme in ihren individuellen Arbeitsfeldern und ihrem Fachgebiet empirisch zu untersuchen. Vor diesem Hintergrund wurden in den letzten Jahren eine Reihe neuer Kurse mit Bezug zu den verschiedenen Forschungsmethoden in die universitären Lehrprogramme der DaF-Lehrer:innenbildung aufgenommen und die Ausbildung von sog. „forschenden Lehrkräften“ wurde zu einem Hauptziel des Türkischen Hochschulrats erklärt.
Ausgehend von dem Ziel, eine effektive Lehrumgebung zur Vermittlung von Forschungsmethoden im Rahmen der postgradualen Lehrprogramme der DaF-Lehrer:innenbildungsabteilungen in der Türkei zu entwickeln, wurde in Zusammenarbeit mit der DaF-Abteilung der Universität Wien, die als einer der Vorreiter in der Ausbildung von forschenden Lehrkräften und der Vermittlung von Forschungsmethoden gilt, eine Fallstudie durchgeführt. Die Forschungsdaten dieser Fallstudie wurden durch eine Kombination aus Expert:innenninterviews und einer systematischen Dokumentenanalyse erhoben, um fundierte und vielfältige Erkenntnisse zu gewinnen. Demgemäß wurden Expert:inneninterviews mit acht Wissenschaftler:innen durchgeführt, die sich auf den Bereich der Fremdsprachendidaktik spezialisiert haben. Des Weiteren wurden die Dokumente von drei verschiedenen postgradualen Studiengängen, die Forschungsmethoden vermitteln, detailliert analysiert. Diese zwei Datensätze wurden mittels der MAXQDA Software inhaltsanalytisch ausgewertet und als Entwicklungsgrundlage einer neuen Lehrumgebung zur Vermittlung von Forschungsmethoden an der Hacettepe Universität in Ankara herangezogen. Die Ergebnisse liefern wertvolle Erkenntnisse und Anregungen, insbesondere für die effiziente Vermittlung von Forschungsmethoden im Bereich der Lehrer:innenbildung für Deutsch als Fremdsprache.

Dr. Nurcihan Sönmez Genç ist Assistenzprofessorin für Deutsch als Fremdsprache an der Pädagogischen Fakultät der Hacettepe Universität in Ankara, Türkei. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen die Didaktik des Deutschen als Fremdsprache, die Lehrer:innenbildung im Bereich Deutsch als Fremdsprache, die systematische Vermittlung von Lesestrategien und die Förderung des akademischen Schreibens im DaF-Kontext.

8. Jahrestagung des Vereins Migrationspädagogische Zweitsprachdidaktik: „Linguizismuskritische (Zweitsprach-)Didaktik“

Datum: Freitag, 08.11.2024 14:00-18:00 Uhr & Samstag, 09.11.2024 09:00–17:00 Uhr
Ort: Pädagogische Hochschule Wien, Festsaal, Haus 4
Organisation: Verein Migrationspädagogische Zweitsprachdidaktik und Pädagogische Hochschule Wien

Linguizismuskritische Perspektiven sind ein zentraler Bestandteil migrationspädagogischer Auseinandersetzungen um Sprache und sprachliche Verhältnisse. Es geht dabei um die Frage, wie Sprecher*innen aufgrund ihrer Sprache(n) und Sprechweisen abgewertet werden ebenso wie um eine Analyse davon, wie sich bestimmtes Sprechen in migrationsgesellschaftlichen Differenzverhältnissen artikuliert. Ziel der diesjährigen Tagung ist es, Fragen von Ein- und Ausschluss und die symbolischen Dimensionen von Sprache(n) zu diskutieren, ebenso wie eine fachdidaktische Auseinandersetzung mit Bezug auf rassismus- und linguizismuskritische Zugänge zu fördern.

Programm_8 Jahrestagung_MPZD 2024_PH WIEN

Anmeldung bis Freitag, 11. Oktober 2024 unter https://forms.gle/95Znf2oQNRhAXAGa8

Lehrer*innenbildung für die Schule der Migrationsgesellschaft. Verknüpfung von Theorie und Praxis an der Universität Bremen, mit besonderer Berücksichtigung des Seiteneinstiegs in das deutschsprachige Bildungssystem

Gastvortrag von Prof.in Dr.in phil. Yasemin Karakaşoğlu und Katja Baginski

Universität Bremen, Deutschland

Datum: Montag, 14. Oktober 2024

Uhrzeit: 18:30 – 20:00 Uhr

Ort: Universität Wien, Hörsaal 32, Hauptgebäude, 1. Stock, Stiege 9

Organisation: Univ.-Prof. Dr. İnci Dirim

Prof.in Dr.in phil. Yasemin Karakaşoğlu ist Leiterin des Arbeitsbereichs Bildung in der Migrationsgesellschaft bzw. Interkulturelle Bildung an der Universität Bremen.

Katja Baginski ist Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache und Arbeitslehre und pädagogische Leitung der Lehr-Lernwerkstatt Fach*Sprache*Migration an der Universität Bremen.

Um Anmeldung bis spätestens Sonntag, 6.10.2024 an julia.neubauer-lipp@univie.ac.at wird gebeten.

Die Veranstaltung findet nur in Präsenz statt.

Interkulturelle Literaturdidaktik mit Graphic Novels im DaF/DaZ-Unterricht

Gastvortrag von Prof. Dr. Ewout van der Knaap

Universität Utrecht, Niederlande

Datum: Montag, 17.06.2024

Uhrzeit: 09:45 – 11:15 Uhr

Ort: Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9

Organisation: Univ.-Prof. Dr. Karen Schramm

Es besteht Konsens darüber, dass literarische Texte Quelle sein können für ästhetische, moralische und geistige Bildung, und als Grundlage für sprachliches Handeln geeignet sind. Im kommunikativen Sprachenunterricht bieten literarische Texte unterschiedlichen Typus und unterschiedlichster Komplexität Möglichkeiten für rezeptive und produktive Zwecke. Im aktivierenden Vortrag soll aufgezeigt werden, wie Graphic Novels in den DaF/DaZ-Unterricht integriert werden können. Ziele, Auswahlkriterien und Beispiele werden mit Ansätzen der interkulturellen Literaturdidaktik diskutiert.

Prof. Dr. Ewout van der Knaap ist an der Universität Utrecht Lehrstuhlinhaber für deutschsprachige Literatur und Kultur, erforscht u.a. Erinnerungskultur, Gegenwartsliteratur und Literaturdidaktik. Er ist Autor des Buches „Literaturdidaktik im Sprachenunterricht“ (UTB, 2023).

Sprach(en)politik am Beispiel von Deutsch in Brasilien: Historische und aktuelle Perspektiven

Online-Gastvortrag: Dr. Paul Voerkel
Hochschule Schmalkalden
Datum: Dienstag, 04.06.2024
Uhrzeit: 11.30 – 13:00 Uhr
Meetingraum: https://univienna.zoom.us/j/65438877948?pwd=MmhNUjRmUlhHUXljYlNQZVMxYlcxZz09
Meeting-ID: 654 3887 7948
Kenncode: 782914

Organisation: Daniele Polizio BA MA

Vor 200 Jahren, im Juli 2024, erreichte eine Gruppe deutschsprachiger Einwanderer die heutige Stadt São Leopoldo im Süden Brasiliens und markierte damit den Beginn der organisierten, dauerhaften Immigration aus Mitteleuropa in der Region. Seitdem haben sich die deutsche Sprache und Kultur im Land dynamisch entwickelt und bilden eine wesentliche Grundlage für die Beziehung zwischen Deutschland und Brasilien auf persönlicher, kultureller, wirtschaftlicher und politischer Ebene.
Im Gastvortrag wird zunächst auf die historische Entwicklung der deutschsprachigen Einwanderung nach Brasilien und ihre Folgen für die sprachliche und kulturelle Landschaft eingegangen. Dabei werden einige zentrale Begriffe und Konzepte des Sprachkontakts erörtert. Daran anschließend wird am Beispiel der Aus- und Weiterbildung von brasilianischen Deutschlehrkräften gezeigt, welche Akteure in die Ausgestaltung der Sprachenpolitik involviert sind und welche Potenziale sich über eine sinnvolle Ausgestaltung von Netzwerken ergeben. Die Impulse öffnen den Raum für weitere Überlegungen und Diskussionen.

Dr. Paul Voerkel studierte Deutsch als Fremdsprache, Geschichte, Spanisch und Bildungswissenschaften an den Universitäten Leipzig, Warschau und Curitiba und promovierte zum Thema der Deutschlehrerausbildung in Brasilien an der Universität Jena. Über 15 Jahr war er als Lehrer und Dozent für Deutsch an verschiedenen Institutionen in Brasilien, Deutschland und Ecuador tätig. Seit 2024 leitet er das Dezernat „Studium und Internationales“ an der Hochschule Schmalkalden.

Rechtsruck in der Schulsprachenpolitik? Eine Analyse des Erlasses für die Beschulung neu zugewanderter Schüler*innen in Nordrhein-Westfalen

Gastvortrag: Workshop von Dr. M Knappik

Bergische Universität Wuppertal

Datum: Dienstag, 07.05.2024

Urhzeit: 11.30 – 13:00 Uhr

Ort: Hörsaal 32 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9

Organisation: Daniele Polizio BA MA

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Beschulung neu zugewanderter Schüler*innen sind in Nordrhein-Westfalen in einem Erlass geregelt, der seit 2016 zahlreichen Veränderungen unterlag (Massumi 2019). Die Analyse dieses Erlasses zeigt eine zunehmende Schließung der Räume für sprachliche Bildung als Aufgabe der gesamten Schule und eine deutliche Tendenz zu separierenden Maßnahmen (Knappik 2023). Im Workshop analysieren wir die neueste Entwicklung dieses Erlasses. Das Ziel ist es, die gesetzlichen Vorgaben vor dem Hintergrund des aktuellen sprachbildungspolitischen Diskurses in Nordrhein-Westfalen zu reflektieren, den Blick für subtile und weniger subtile Ausschlüsse von Schüler*innen aus dem Bildungssystem Nordrhein-Westfalens zu schärfen und Möglichkeitsräume für Sprachbildung als Bildungsangebot für alle auszuloten.

Dr. M Knappik ist Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in am Arbeitsbereich Mehrsprachigkeit in der Schule, Institut für Bildungsforschung in der School of Education, Bergische Universität Wuppertal.

Um Voranmeldung bis 02.05.2024 an daniele.polizio@univie.ac.at wird gebeten.

Digitale Lehr-/Lernressourcen DaFZ – state of the art

Gastvortrag von Dr. Diana Feick

University of Auckland, Neuseeland

Datum: Montag, 29.04.2024

Urhzeit: 16.45 – 18:15 Uhr

Ort: Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3

Organisation: Katrin Hofmann B.A. MA

Ob Whatsapp, Google Translate oder ChatGPT – die zunehmende Digitalisierung des Fremdsprachenunterrichts prägt seit nunmehr einigen Jahren die Diskurs- und Forschungslandschaft.
Der Gastvortrag fokussiert deshalb aktuelle Forschungstendenzen (state of the art) und bietet einen Überblick über Studien und Ergebnisse zu einer Integration digitaler Ressourcen im Bereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Im Anschluss daran sind Studierende wie Zuhörer:innen eingeladen, gemeinsam über einen / den eigenen Tool-Einsatz im DaF/DaZ-Kontext zu reflektieren und vor dem Hintergrund einer Entwicklung „Digitaler Kompetenz“ zu betrachten.

Dr. Diana Feick ist Senior Lecturer für Deutsch und angewandte Linguistik an der School of Cultures, Languages and, Linguistics der University of Auckland, Neuseeland. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen unter anderem die Bereiche digitalen, mobilen und virtuellen Lernens sowie Lerner:innenautonomie und Unterrichtsinteraktion.

Um Voranmeldung bis 24.04.2024 an katrin.hofmann@univie.ac.at wird gebeten.

Sprachpolitik und Sprachunterricht in Georgien. Geschichtliche Entwicklung und gegenwärtige Tendenzen (Fokus: Deutsch als Fremdsprache und Georgisch als Zweitsprache).

Gastvortrag von Prof. Ekaterine Shaverdashvili und Dr. Tinatin Kiguradze

Ilia Staatliche Universität Tbilisi, Georgien

Datum: Dienstag, 23.04.2024

Urhzeit: 11.30 – 13:00 Uhr

Ort: Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3

Organisation: Daniele Polizio BA MA

Georgien, ein multiethnisches Land mit 26 verschiedenen Sprachen und Bevölkerungen, hielt seine ästhetischen und kulturellen Ideale aufrecht und setzte die Sprachbildung als Priorität. Von den Anfängen bis zum heutigen Tag hat es eine vielfältige sprachliche Landschaft, in der mehrere Sprachen und mehrsprachige Ausbildung ein wesentlicher Bestandteil der Bildung sind.
In dem Beitrag werden die historischen und gegenwärtigen Entwicklungen in Georgien behandelt, wobei der Fokus auf der Staatssprache (Georgisch als Zweitsprache) und der deutschen Sprache (als Fremdsprache) liegt.

Prof. Ekaterine Shaverdashvili ist Professorin für Erziehungswissenschaften (Schwerpunkte: Sprachdidaktik, Werteerziehung) und Leiterin des Zentrums für Innovative Bildungsforschung an der Ilia Staatlichen Universität Tbilisi, Georgien.

Dr. Tinatin Kiguradze ist Assistenzprofessorin an der Fakultät für Business, Technologien und Bildungswissenschaften (Schwerpunkt Didaktik des Georgischen als Zweitsprache, DaF, CLIL, Sprachpolitik) an der Ilia Staatlichen Universität Tbilisi, Georgien.

Klimaprotest. Ästhetische Intervention oder Angriff auf Besitzverhältnisse?

Gastvortrag: Prof. Dr. Michael Baum (Institut für deutsche Sprache und Literatur, PH Karlsruhe)

Am Mittwoch 17.4.24, um 18:30 Uhr, Hauptgebäude, Tiefparterre, Stiege 9, Hörsaal 3

Der Vortrag versucht zu klären, welcher Zusammenhang zwischen Klimawandel und sozialer Ungerechtigkeit besteht. Ferner soll überlegt werden, wie dieser Zusammenhang die Positionen der Streitenden bestimmt. In didaktischer Perspektive kommt die Interdependenz sozialer, ökonomischer und ökologischer Faktoren als Bildungsziel in den Blick; eine Verengung ökonomischer Bildung auf Strategien unternehmerischen Handelns gilt es zu vermeiden.

Call for Papers: Linguizismuskritische (Zweitsprach-)Didaktik

Liebe Kolleg*innen,

die 8. Jahrestagung  des Vereins Migrationspädagogische Zweitsprachdidaktik findet unter dem Titel „Linguizismuskritische (Zweitsprach-)Didaktik“ am 08. und 09. November 2024 an der Pädagogischen Hochschule Wien statt.

Wir freuen uns über Vorschläge für Vorträge und Workshops. Details entnehmen Sie bitte folgendem PDF: CfP_MPZD 2024  oder unter dem Link: https://www.mpzweitsprachdidaktik.at/de/news/cfp-linguizismuskritische-zweitsprach-didaktik.

Bitte schicken Sie Ihre Vorschläge (Abstract-Umfang maximal 300 Wörter) bis zum 21. April 2024 an info@mpzweitsprachdidaktik.at.

Mit herzlichen Grüßen
İnci Dirim

Professuren

  • İnci Dirim
    Univ.-Prof. für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache
  • Karen Schramm
    Univ.-Prof. für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache
    Vize-Studienprogrammleiterin Doktorat

Ass.-Prof. · Assoz. Prof. · ao. Univ.-Prof.

  • Hannes Schweiger
    Assoz. Prof. für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache
    Stellvertretender Institutsvorstand

Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen (post doc)

Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen (prae doc)

Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen (Projekte)

Lehrbeauftragte

Emeriti · Im Ruhestand

Portrait

Arbeitsbereich Deutsch als Fremdsprache

Das Fachgebiet Deutsch als Fremdsprache (DaF) widmet sich linguistischen, didaktisch-methodischen, kultur- und literaturbezogenen Fragen des fremdsprachlichen Deutschunterrichts. Zentrales Anliegen ist es zur Qualitätsentwicklung des DaF-Unterrichts weltweit beizutragen, indem beispielsweise Impulse für den handlungsorientierten DaF-Unterricht mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und für die erfahrungsbasierte, reflexive Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen erarbeitet werden. Dabei steht der schulische und universitäre Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht im Zentrum der Forschungsanstrengungen, aber auch Erwachsenenbildung und Elementarbildung sind wichtige Forschungsfelder. Der Arbeitsbereich Deutsch als Fremdsprache an der Universität Wien versteht sich dabei im Hinblick auf historische, konzeptuelle und insbesondere empirische Forschung sowie auch Lehrpersonenaus- und -weiterbildung im Fach Deutsch als Fremdsprache als Partner in der internationalen Zusammenarbeit von Germanistik- bzw. Deutsch-als-Fremdsprache-Abteilungen und misst der Förderung von Nachwuchswissenschaftler*innen besondere Bedeutung bei.

Ansprechpartnerin für Deutsch als Fremdsprache: Univ.-Prof. Dr. Karen Schramm

Arbeitsbereich Deutsch als Zweitsprache

Das interdisziplinäre Fachgebiet Deutsch als Zweitsprache befasst sich vornehmlich mit der Frage, wie die aus der (amtssprachlichen) Dominanz des Deutschen erwachsenden Nachteile für migrationsresultierend zwei- und mehrsprachige Kinder, Jugendliche und Erwachsene reduziert werden können. Dabei werden unterschiedliche Lebens-, Bildungs- und Arbeitsbereiche in den Blick genommen; es werden Modelle der Unterstützung der Aneignung des Deutschen entwickelt und evaluiert. Hierfür werden linguistische Grundlagen und Rahmenbedingungen wie Sprachwandel in der Migrationsgesellschaft untersucht. Ziel ist es, dazu beizutragen, die Gleichstellung von Menschen, die sich Deutsch als eine Zweitsprache aneignen, mit solchen, die Deutsch als Erstsprache sprechen, zu erreichen. Da die aus der (amtssprachlichen) Dominanz des Deutschen erwachsenden Nachteile auch durch die Nutzung der lebensweltlichen Mehrsprachigkeit reduziert werden können, werden auch methodisch-didaktische Vorgehensweisen zur Verwendung und Nutzung der Migrations- bzw. Minderheitensprachen im Unterricht ausgearbeitet bzw. reflektiert. Um soziale bzw. subjektivierende Effekte der vorgeschlagenen Maßnahmen (auch in selbstreflexiver Absicht) in den Blick nehmen zu können, werden machttheoretische Wissenschaftstraditionen herangezogen und für den jeweiligen Gegenstand adaptiert. Da Sprache nie losgelöst von politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen betrachtet werden kann und faktisch sowie symbolisch für die Regulierung von Zugehörigkeiten benutzt wird, kommen weitere wissenschaftliche Perspektiven zum Einsatz, die diese Verknüpfungen zu verstehen ermöglichen, etwa rassismuskritische. Da der Begriff „Deutsch als Zweitsprache“ als Bezeichnung für den persönlichen Sprachbesitz inferiorisierende Effekte für als DaZ-SprecherInnen geltende Personen nach sich ziehen kann, ist er mit Bedacht zu verwenden. Jenseits didaktischer und methodischer Notwendigkeiten der Verwendung des Begriffs „Deutsch als Zweitsprache“ ist Deutsch Deutsch, unabhängig davon, ob jemand diese Sprache als Erst- oder Zweitsprache verwendet und in jeglicher Perspektive gleichermaßen wertvoll. Ansprechpartnerin für Deutsch als Zweitsprache: Univ.-Prof. Dr. İnci Dirim

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