Deutsch als Fremd- und Zweitsprache

Forschungs- und Lehrgegenstand des Fachbereichs Deutsch als Fremd- und Zweitsprache ist die unterrichtliche und nicht-unterrichtliche Aneignung des Deutschen durch Personen mit anderen Erstsprachen im Kontext von Mehrsprachigkeit unter Berücksichtigung gesellschaftlicher, sprachlicher, institutioneller und politischer Rahmenbedingungen, sowohl inner- als auch außerhalb der amtlich deutschsprachigen Regionen. Im Detail geht es vor allem um die Bearbeitung eines breiten Spektrums von Aspekten der didaktisch-methodischen Gestaltung von verschiedenen Unterrichtskonzepten und der Professionalisierung von angehenden und praktizierenden Lehrkräften in der Schul- und Erwachsenenbildung, wobei im Zuge einer interdisziplinären Herangehensweise unterschiedliche theoretische Grundlagen herangezogen werden.

Going beyond native-speakerism in language teaching

Datum: Dienstag 23.05.2023 um 9:45 – 11:15 Uhr
Ort: Universität Wien Hauptgebäude, Seminarraum 2,  Tiefparterre  Stiege 9

Gastvortrag: Prof. Dr. Enric Llurda (Universität Lleida, Katalonien)

A lot of attention has been devoted in the last 30 years to understanding the concepts of nativeness and non-nativeness. Many studies have attempted to problematize the dichotomic division between so-called native speakers and non-native speakers and thus criticize the pervasive and somehow oppressive ideology of native-speakerism (Holliday, 2006). Several others have taken a different path and have aimed at understanding aspects of identity and performance of teachers who align with either one of those two categories. Both approaches have often been presented as incompatible. Yet, I will argue for the need to make them compatible, and to simultaneously work towards erasing artificial barriers separating so-called natives and non-natives and appreciating patterns that characterize the way of teaching of teachers according to their different backgrounds.

In this seminar I will: (1) problematize the concept of the native speaker; (2) show how native-speakerism is still pervasive in contemporary language teaching and in society at large; (3) discuss ways in which native-speakerism can be gradually overcome; and (4) provide arguments for the valorisation of language teachers who choose not to fall within the spell of the ‘native speaker fallacy’ (Phillipson, 1992).

Enric Llurda ist an der Universität Lleida (Katalonien) am Department of Foreign Languages and Literatures als Professor für Englisch und Angewandte Linguistik tätig. Seine Forschungsinteressen liegen überwiegend in der Sprachenpolitik im Hochschulkontext, im Bereich des Englischen als Lingua Franca und insbesondere in der Problematisierung des Konzepts „native speaker“ und dessen Relevanz für Fremdsprachenlehrende.

Informationsveranstaltung: ERASMUS in GRANADA

Datum: Dienstag 18.4.2023 um 18.30 Uhr

Ort: Universität Wien Hauptgebäude
Seminarraum 2 Tiefparterre

Veranstalterin: Martina Kienberger, Gastprofessorin von der Universität Granada, informiert über die Möglichkeiten eines Studienaufenthalts in Granada (Spanien):
– Granada als Destination im Rahmen der ERASMUS+ Mobilitätsprogramme (Studierendenmobilität, Gastdozenturen, Praktika)
– Studienangebot an der Universität Granada (Bachelor, Master, Doktorat)
– Sprachkurse an der Universität Granada

Information auf Deutsch und Englisch

Kontakt:
Martina Kienberger
Universidad de Granada, Departamento de Filologías Inglesa y Alemana
mkienberger@ugr.es

Gastvortrag: DaF in der Slowakei

Datum: Montag, 12.12.2022 9:45-11:15 Uhr

Ort: Universitätsring 1, Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8, 1010 Wien

Gastvortrag: Mgr. Erzsébet Szabó, PhD 

DaF in der Slowakei

Im Rahmen meines Vortrags „DaF in der Slowakei“ stelle ich den DaF-Unterricht in der Slowakei in seiner geschichtlichen Entwicklung dar. Trotz der beunruhigenden derzeitigen Situation, dass das Interesse an der deutschen Sprache in der Slowakei gesunken ist und die deutsche Sprache im Vergleich zu früheren Jahren an Schulen nur noch als zweite Fremdsprache mit verringerter Stundenzahl unterrichtet wird, bemühen sich die DaF-Lehrkräfte, das Interesse der Lernenden mit fertigkeitsbasierten Übungen und auf Landeskunde orientierten Unterricht zu wecken sowie auch die Lernstrategien der Lernenden zu fördern, wodurch sich ihre Lerneffizienz steigert und die Lernenden motivierter und selbstsicherer werden. Darüber hinaus möchte ich im Rahmen meines Vortrags eine breite Skala der in der Slowakei am häufigsten verwendeten Lehrwerke auf unterschiedlichen Niveaus (A1 bis B2) vorstellen und ihre didaktische Konzeption näher beschreiben, was die Textsorten, Themen, Inhalte und die Methodenvielfalt betrifft. Dabei gebe ich auch anhand konkreter Beispiele einen Einblick in die Grammatikvermittlung und Wortschatzarbeit. Schließlich möchte ich sowohl die Landes- als auch die Kulturkunde der deutschsprachigen Länder in diesen Lehrwerken thematisieren.

Veranstaltungsleitung: Univ.-Prof. Dr. Karen Schramm

Gastvortrag: Literacy, Digital Literacy and The Linguistic Integration of Adult Migrants

Datum: Dienstag, 29.11.2022 16:45-18:15 Uhr

Ort:  Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4, Universitätsring 1, 1010 Wien

Gastvortrag: Joanne Norton (Newcastle College, UK) & Rola Naeb (Northumbria University Newcastle, UK) 

Literacy, Digital Literacy and The Linguistic Integration of Adult Migrants

In this talk, we will provide insights into the digital skills ‘can do’ descriptors in the new European reference guide on Literacy and Second Language Learning for the Linguistic Integration of Adult Migrants (LASLLIAM) which is linked to the Common European Framework of Reference for Languages and provides Can-do descriptors at levels below and up to A1 as well as extensive recommendations on how to use these to encourage/assist learner emancipation and learner development.  The discussion will focus on the importance of digital skills for the (linguistic) integration of adult migrants and how the ‘can do’ descriptors are used to develop teaching tools.

 

Veranstaltungsleitung: Univ.-Prof. Dr. Karen Schramm

Die Teilnahme ist kostenlos, aber wegen der begrenzten Raumkapazität wird um Anmeldung bis 28. November 2022  gebeten: orsolya.nagy@univie.ac.at

Gastvortrag: Wie linear sind zweitsprachliche Entwicklungsverläufe? Variabilität in der Entwicklung zweitsprachlicher syntaktischer Strukturen

Dr. des. Matthias Schwendemann

Herder-Institut, Universität Leipzig

Datum: 23. November 2022

Uhrzeit: 18:30 – 20:00

Ort: Universität Wien (Währinger Straße 29, 1090)

Raum: SR. 10 / 2. Stock / Nr.: 2.16

Wir freuen uns sehr Herrn Dr. Matthias Schwendemann bei uns als Gast begrüßen zu dürfen und laden Sie ganz herzlich zu seinem Gastvortrag ein. Seine Arbeitsschwerpunkte in Forschung und Lehre liegen in den Bereichen Lexikologie, Wissenschaftssprache und Erwerb und Entwicklung des Deutschen als Fremd- und Zweitsprache.

Anmeldung: nicole.irmler@univie.ac.at

Organisation: Univ.-Prof. Dr. İnci Dirim & Mag. Nicole Irmler

Vorstellung des Diagnoseinstruments ELA – Erfassung früher türkisch-deutscher Literalität

Datum: 05. Oktober 2022
Ort: Aula am Campus der Univ. Wien

Veranstalterinnen:
Univ.-Prof.in Dr.in İnci Dirim, M.A. (Univ. Wien)
Mag. Nicole Irmler  (Univ. Wien)

Projektleitung & Autor*innen:
Univ.-Prof.in Dr.in İnci Dirim, M.A. (Univ. Wien) in Zusammenarbeit mit Univ.-Prof.in Dr.in Drorit Lengyel (Univ. Hamburg)

Weitere Autor*innen:
Berrak Atmaca (Univ. Wien), Özlem Demir (Univ. Wien), Aybike Savaç (Univ. Hamburg), M. Onur Şentepe (Univ. Wien)

Das Instrument zur Erfassung früher literaler Aktivitäten im Deutschen und Türkischen (ELA) wurde in einem durch die Freudenberg Stiftung geförderten Projekt an der Universität Wien in Kooperation mit der Universität Hamburg entwickelt.

Das türkisch-deutschsprachige Sprachdiagnoseverfahren trägt zu einem besseren Verständnis migrationsbedingter Zweisprachigkeit bei. Mit ELA wird festgestellt, wie Schüler*Innen in der Primarstufe Texte schreiben und welche literarischen Potenziale und Fähigkeiten dabei zum Ausdruck kommen. Die Diagnoseergebnisse bieten sich als Grundlage für die schriftsprachliche Förderung von Schüler*Innen an, die mit den Sprachen Deutsch und Türkisch aufwachsen. Dabei geht es nicht in erster Linie um bildungssprachliche Kompetenzen im engeren Sinne, sondern um literarisch-kreative Ausdruckmöglichkeiten. Auch orientiert sich das Verfahren nicht ausschließlich an einer standardsprachlichen Norm, sondern berücksichtigt die Breite der sprachlichen Variation.

Link zum Sprachdiagnoseverfahren: https://phaidra.univie.ac.at/search#?page=1&pagesize=10&collection=o:1433470

DOI: 10.25365/phaidra.330

Programm: Vorstellung Diagnoseinstrument ELA

Vortrag am 22.11.2022

Dienstag, 22.11.2022 16:45-18:15 Uhr

Universitätsring 1, Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4, 1010 Wien

Gastvortrag: Fernanda Minuz (Johns Hopkins University, Bologna, Italy)

Design Curricula and Teaching Materials with LASLLIAM

Literacy And Second Language Learning for the Linguistic Integration of Adult Learners (LASLLIAM) is a reference guide that the Council of Europe has recently provided to teachers, curriculum developers and policy-makers working with non- or low-literate adult migrants. It intends to offer them support in designing and implementing quality teaching targeted to the specific needs of that target group. LASLLIAM builds on the CEFR, whose approach it adopts, and presents progression scales below and up to CEFR level A1. In the lecture, we will examine how to use LASLLIAM in designing curricula, focusing on the didactic planning of a course and a teaching unit (e.g. a lesson). Examples of teaching materials produced in the piloting phase of LASLLIAM and already tested in classroom practice will be presented.

Veranstaltungsleitung: Univ.-Prof. Dr. Karen Schramm

Die Teilnahme ist kostenlos, aber wegen der begrenzten Raumkapazität wird bis 21. November 2022 um Anmeldung gebeten: orsolya.nagy@univie.ac.at

DaF/Z: Adult Acquisition of Literacy in a Second Language. International Research Perspectives
Literalitätserwerb erwachsener Migrant:innen in einer Zweitsprache. Internationale Forschungsperspektiven

Ringvorlesung im WS 22/23

Dienstags 16:45-18:15 Uhr

This online lecture focuses on non- and low-literate adult migrants who are in the process of acquiring literacy in a second language (cf. Lemke-Ghafir et al. 2021). In the first part (hosted by Univ.-Prof. Dr. Christoph Schroeder from Potsdam), we will look at the linguistic foundations of literacy (as opposed to orality) and the acquisition of literacy, and investigate the variety of writing systems and of orthographic systems. In the second part (hosted by Univ.-Prof. Dr. Karen Schramm from Vienna), speakers from three different countries will present examples of teaching materials which were developed on the basis of the new LASLLIAM reference guide by the Council of Europe (2022) in order to illustrate levels of learning below A1. The third part of the lecture (hosted by Univ.-Prof. Dr. Christine Czinglar from Jena) focuses on acquisitional processes, cognitive aspects and the assessment of literacy development in this vulnerable learner group. Each host invites three international researchers who will present online and in some cases also in a hybrid format, i.e. speakers will be on site and meet with the students. In order to relate these nine lectures from international researchers to the locals contexts of students in Jena, Potsdam and Vienna, we will frame them by on-site discussions of local student groups in German.

Das Programm finden Sie hier.

Hans-Jürgen Krumm zum 80. Geburtstag

Emer. Univ.-Prof. Dr. Hans-Jürgen Krumm feiert am 19. Juli 2022 einen runden Geburtstag!

Unser Kollege Hans-Jürgen Krumm hatte – nach langjähriger Tätigkeit und einer Professur an der Universität Hamburg– 1993 bis 2010 den Lehrstuhl für Deutsch als Fremdsprache am Institut für Germanistik inne und war damit auch der erste Hochschullehrer für dieses Fach in Österreich. Er baute am Institut für Germanistik den Fachbereich Deutsch als Fremdsprache und das Masterstudium für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache auf und sorgte dafür, dass das Lehrgebiet auch Bestandteil des damaligen Diplomstudiums für Deutsche Philologie sowie des Unterrichtsfachs Deutsch wurde.

Hans Jürgen Krumm steht nicht nur für die akademische Etablierung von Deutsch als Fremdsprache und – später – Deutsch als Zweitsprache in Österreich, sondern war darüber hinaus stets in der bildungspolitischen Öffentlichkeit mit Beiträgen zu migrationsbezogenen Fragen präsent. Er vertrat dabei konsequent eine menschen- und sprachenrechtsbezogene Perspektive und argumentierte nicht nur für die Berücksichtigung der Komplexität von Deutschlernprozessen in der Migrationsgesellschaft, sondern auch nachdrücklich für den Einbezug der migrationsbedingten Mehrsprachigkeit.

Hans-Jürgen Krumm ist auch heute weiterhin ein Vorbild und eine Quelle der Inspiration bei fachbezogenen Arbeiten und in vielen Fachgruppen sowohl in Österreich als auch international präsent.

Dem Jubilar gratulieren wir im Namen des Fachbereichs Deutsch als Fremd- und Zweitsprache herzlich zum 80. Geburtstag und wünschen ihm Glück und Gesundheit für seinen weiteren Lebensweg!

Univ.-Prof. Dr. İnci Dirim
Univ.-Prof. Dr. Karen Schramm
Ass.-Prof. Mag. Dr. Hannes Schweiger

Internationale Tagung: Deutsch als Zweitsprache. Diskriminierung im wissenschaftlichen Diskurs.

Datum: 08. – 09. April 2022

Veranstaltungsleitung: Univ.-Prof. Dr. İnci Dirim, M.A. (Univ. Wien), Prof. Mag. Dr. Rainer Hawlik, BEd (PH Wien), Prof. Dr. Anke Wegner (Univ. Trier)
Organisation & Kontakt: Mag. Nicole Irmler

Dem wissenschaftlichen Diskurs im Fach Deutsch als Zweitsprache sind seit Anbeginn und bis heute in facettenreicher Weise Formen des Zugehörigkeitsregimes, Grenzregimes und weitere Formen der Diskriminierung migrierter Personen und Gruppen eingeschrieben, die bislang zu wenig benannt, hinterfragt, kritisiert und reflektiert, geschweige denn in systematischer und selbstreflexiver Weise erforscht werden. Dies bezieht sich sowohl auf die wissenschaftliche Reflexion und Analyse des schulischen Lehrens und Lernens und u.a. damit einhergehender Formen institutioneller Diskriminierung als auch auf außerschulische Kontexte etwa im Bereich der beruflichen Integration Heranwachsender und Erwachsener und der sozialen Inklusion aller. Auch kommt hinzu, dass erwartet wird, dass im Bereich Deutsch als Zweitsprache mit nationalen und supranationalen Bildungsinstitutionen kooperiert wird, wodurch bestimmte in der wissenschaftlichen Literatur oft kritisierte diskriminierende Sprachförderformen ins Spiel kommen, die in vielfältiger Art und Weise in Migrations- und Grenzregimes und exkludierende Normalisierungspraktiken eingebunden sind. Bisher wurde allerdings nicht ausgearbeitet, wie Auftragsforschung und Politikberatung in diesen Kooperationen gestaltet werden kann. Wo fangen die „Grenzen“ der Wissenschaftler_innen an, wann ist die „Schmerzgrenze“ erreicht? Was sind die Bedingungen der Wissenschaft? Wie kann es gelingen, sich von der Politik nicht „instrumentalisieren“ zu lassen und die Kontrolle über die eigenen Beiträge nicht aus der Hand zu geben? Wer bestimmt, mit welchen Begriffen, Konzepten, Perspektiven und Konsequenzen wie geforscht wird? Die Tagung „Deutsch als Zweitsprache. Diskriminierung im wissenschaftlichen Diskurs“ soll einen Beitrag zur kritischen Analyse der Verfangenheit der Fachdisziplin in diskriminierende, inferiorisierende, marginalisierende und exkludierende Diskurse und Systeme leisten.

Programm Tagung Diskriminierung

 

 

Professuren

  • İnci Dirim
    Univ.-Prof. für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache
    Stellvertretende Institutsvorständin
  • Karen Schramm
    Univ.-Prof. für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache

Ass.-Prof. · Assoz. Prof. · ao. Univ.-Prof.

Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen (post doc)

Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen (prae doc)

Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen (Projekte)

Lehrbeauftragte

Emeriti · Im Ruhestand

Portrait

Arbeitsbereich Deutsch als Fremdsprache

Das Fachgebiet Deutsch als Fremdsprache (DaF) widmet sich linguistischen, didaktisch-methodischen, kultur- und literaturbezogenen Fragen des fremdsprachlichen Deutschunterrichts. Zentrales Anliegen ist es zur Qualitätsentwicklung des DaF-Unterrichts weltweit beizutragen, indem beispielsweise Impulse für den handlungsorientierten DaF-Unterricht mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und für die erfahrungsbasierte, reflexive Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen erarbeitet werden. Dabei steht der schulische und universitäre Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht im Zentrum der Forschungsanstrengungen, aber auch Erwachsenenbildung und Elementarbildung sind wichtige Forschungsfelder. Der Arbeitsbereich Deutsch als Fremdsprache an der Universität Wien versteht sich dabei im Hinblick auf historische, konzeptuelle und insbesondere empirische Forschung sowie auch Lehrpersonenaus- und -weiterbildung im Fach Deutsch als Fremdsprache als Partner in der internationalen Zusammenarbeit von Germanistik- bzw. Deutsch-als-Fremdsprache-Abteilungen und misst der Förderung von Nachwuchswissenschaftler*innen besondere Bedeutung bei.

Ansprechpartnerin für Deutsch als Fremdsprache: Univ.-Prof. Dr. Karen Schramm

Arbeitsbereich Deutsch als Zweitsprache

Das interdisziplinäre Fachgebiet Deutsch als Zweitsprache befasst sich vornehmlich mit der Frage, wie die aus der (amtssprachlichen) Dominanz des Deutschen erwachsenden Nachteile für migrationsresultierend zwei- und mehrsprachige Kinder, Jugendliche und Erwachsene reduziert werden können. Dabei werden unterschiedliche Lebens-, Bildungs- und Arbeitsbereiche in den Blick genommen; es werden Modelle der Unterstützung der Aneignung des Deutschen entwickelt und evaluiert. Hierfür werden linguistische Grundlagen und Rahmenbedingungen wie Sprachwandel in der Migrationsgesellschaft untersucht. Ziel ist es, dazu beizutragen, die Gleichstellung von Menschen, die sich Deutsch als eine Zweitsprache aneignen, mit solchen, die Deutsch als Erstsprache sprechen, zu erreichen. Da die aus der (amtssprachlichen) Dominanz des Deutschen erwachsenden Nachteile auch durch die Nutzung der lebensweltlichen Mehrsprachigkeit reduziert werden können, werden auch methodisch-didaktische Vorgehensweisen zur Verwendung und Nutzung der Migrations- bzw. Minderheitensprachen im Unterricht ausgearbeitet bzw. reflektiert. Um soziale bzw. subjektivierende Effekte der vorgeschlagenen Maßnahmen (auch in selbstreflexiver Absicht) in den Blick nehmen zu können, werden machttheoretische Wissenschaftstraditionen herangezogen und für den jeweiligen Gegenstand adaptiert. Da Sprache nie losgelöst von politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen betrachtet werden kann und faktisch sowie symbolisch für die Regulierung von Zugehörigkeiten benutzt wird, kommen weitere wissenschaftliche Perspektiven zum Einsatz, die diese Verknüpfungen zu verstehen ermöglichen, etwa rassismuskritische. Da der Begriff „Deutsch als Zweitsprache“ als Bezeichnung für den persönlichen Sprachbesitz inferiorisierende Effekte für als DaZ-SprecherInnen geltende Personen nach sich ziehen kann, ist er mit Bedacht zu verwenden. Jenseits didaktischer und methodischer Notwendigkeiten der Verwendung des Begriffs „Deutsch als Zweitsprache“ ist Deutsch Deutsch, unabhängig davon, ob jemand diese Sprache als Erst- oder Zweitsprache verwendet und in jeglicher Perspektive gleichermaßen wertvoll. Ansprechpartnerin für Deutsch als Zweitsprache: Univ.-Prof. Dr. İnci Dirim

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