Modelle der Sprachförderung in der Volksschule

Deutsch als Fremd- und Zweitsprache

Projektleitung: Beatrice Müller Hannes Schweiger

Projektteam: Marija Cubalevska Gülsah Hizli Lisa Lackner Jana Reißmann

Projektlaufzeit: 1. 3. 2020 - 28. 2. 2021

Mit dem Schuljahr 2018/19 wurden in Österreich Deutschförderklassen bzw. Deutschförderkurse eingeführt, welche ein zuvor bestehendes Modell an „Sprachförderkursen“ und „Sprachstartgruppen“ (eingeführt mit dem Schuljahr 2006/7) ersetzten. Die Deutschförderklassen stehen seither im Fokus bildungspolitischer Diskussionen und sind auch für die Forschung von großem Interesse. Immer wieder wurde der Ruf nach empirischen Forschungsergebnissen zur Wirksamkeit und zu den Folgen von Deutschförderklassen laut, so etwa bei einer Veranstaltung am 28. Februar 2019 in Wien, bei der unter dem Titel „Deutschförderklassen: Erfahrungen und Perspektiven“ Lehrer*innen, Schulleiter*innen, Elternvertreter*innen und Wissenschaftler*innen Zwischenbilanz nach dem ersten halben Jahr zogen. Erste kleinere Studien wurden bereits durchgeführt, bislang existieren mit wenigen Ausnahmen allerdings kaum empirische Daten zu Deutschförderklassen.

Das Projekt an der Volksschule 1120, Deckergasse 1 in Wien zielt daher darauf ab,

  • die Lernprozesse in sprachlicher und fachlicher Hinsicht in unterschiedlichen Formen der Deutschförderung unter den derzeit in Österreich geltenden Rahmenbedingungen zu untersuchen: zum einen in einer Deutschförderklasse, wie sie seitens des BMBWF konzipiert wurde und einzurichten ist, und zum anderen in einer räumlich-integrativen Deutschförderklasse, die aufgrund der Raumknappheit an der VS Deckergasse notwendig ist.
  • die Bedingungen zu erforschen, unter denen eine individualisierende und differenzierende Sprachförderung für Schülerinnen und Schüler mit Deutschlernbedarf möglich ist.
  • die Auswirkungen der Einführung von Deutschförderklassen auf organisatorischer und inhaltlicher Ebene sowie mit Blick auf die konkrete Unterrichtsgestaltung zu untersuchen.
  • unterschiedliche Perspektiven zu berücksichtigen: jene der Schüler*innen, Lehrer*innen, Schulleiter*innen und Eltern.
  • Gelingensbedingungen für eine sinnvolle, zielführende und nachhaltige Deutschförderung unter Berücksichtigung der individuellen Lernvoraussetzungen zu ermitteln.

Die Ergebnisse des Projekts werden in der Dissertation von Esra Güngör und in Publikationen des Projektteams veröffentlicht.

Abschlussbericht von Beatrice Müller & Hannes Schweiger

Projektbezogene Publikationen:

Müller, B., & Schweiger, H. (2021). Mangelhaft und unzureichend. Deutschförderklassen aus der Sicht von Lehrer*innen. in K. Resch, K-T. Lindner, B. Streese, M. Proyer, & S. Schwab (Hrsg.), Inklusive Schule und Schulentwicklung: Theoretische Grundlagen, Empirische Befunde und Praxisbeispiele aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. ÖFEB Beiträge zur Bildungsforschung. Band 8. (Band 8, S. 43-54). Waxmann Verlag.

Dirim, I., Müller, B., & Schweiger, H. (2021). Deutschförderklassen in Österreich. Journal für Schulentwicklung, 2021(4), 30-35. https://www.studienverlag.at/wp-content/uploads/sites/4/2022/02/6148_jse_4_2021_editorial.pdf

Schwab, S., & Schweiger, H. (2023). Eminenzbasiert statt evidenzbasiert: Zur Erschaffung von Bildungsbarrieren am Beispiel der Deutschförderklassen. In: Analysen zu Diskriminierung im österreichischen Bildungswesen: Bericht 2022 (S. 52-60). https://diskriminierungsfrei.at/der-idb-jahresbericht-2022-ist-da

Siehe auch: Deutsch wirksam fördern mit dem AK-Sprachschlüssel

In Kooperation mit dem Sprachförderzentrum der Stadt Wien

Gefördert von der Arbeiterkammer Wien