Gender und Deutschdidaktik

Ein Schwerpunkt des FDZ liegt in der Weiterentwicklung der Forschungsfragen zur Rolle und Funktion von Gender im Deutschunterricht. Dabei gilt es insbesondere zu klären, inwiefern Erkenntnisse der Gender Studies für den Deutschunterricht produktiv gemacht werden können. Da sich der Deutschunterricht in besonderem Maße dafür eignet, Gender zu thematisieren, zu hinterfragen und dabei die Spielarten von Gender zu ver- und behandeln, liegt es an der Deutschdidaktik, diesbezüglich klare Positionen zu liefern.

Neben Fragen der Lesesozialisation und einer geschlechterspezifischen Leseförderung soll untersucht werden, inwiefern der Deutschunterricht normative Geschlechteridentitäten generiert bzw. zu brechen vermag. Ein Fokus liegt dabei im Bereich der Literatur- und Mediendidaktik: Der Reiz, sich mit Gender im Literatur- und Medienunterricht zu beschäftigen, mag gerade darin liegen, dass Männlichkeit und Weiblichkeit in verschiedenen Kulturen unterschiedlich verhandelt werden. Die Vielfalt an Geschlechterarrangements, welche Literatur und Medien bieten, soll nicht nur auf die Lektüre und Analyse beschränkt bleiben, sondern auch im Klassenzimmer gelebt werden: (Un)Doing Gender als gelebtes Unterrichtsprinzip.

Ergebnisse

Publikation des Sammelbandes „(Un)Doing Gender als gelebtes Unterrichtsprinzip: Sprache – Politik – Performanz. Hg. v. Marlen Bidwell-Steiner und Stefan Krammer. Wien: facultas.wuv 2010, zur Verlagsinfo

Konzept und Umsetzung der interaktiven Lehr- und Lernplattform Genderplanet im Rahmen des Forschungsprojektes (Un)Doing Gender als gelebtes Unterrichtsprinzip: Sprache – Politik – Performanz

Beiträge in Fachzeitschriften (Auswahl): Stefan Krammer: Männer am Rande des Nervenzusammenbruchs. Zur Krise moderner Männlichkeit in Margit Schreiners „Haus, Frauen, Sex“. In: Der Deutschunterricht (6/07); Susanne Hochreiter: Im verwahrlosten Garten am Rand der kleinen, kleinen Stadt. Über literarische Konstruktionen von Identitäten und Geschlecht. In: ide 2/07, S. 82-91; Stefan Krammer: Spielarten des Männlichen. Anregungen (nicht nur) für den Literaturunterricht. In: ide 3/07, S. 92-100.

Der Sammelband „MannsBilder. Literarische Konstruktionen von Männlichkeiten“ ist das Ergebnis eines hochschuldidaktischen Projektes, in dem verschiedene Lektüren literarisch initiierter Männlichkeiten durchgeführt wurden.

Im ide-Heft 3/07 wurde die Bedeutung von Gender für die Deutschdidaktik und den Deutschunterricht beleuchtet, insbesondere in Hinblick auf Gender und Bildung, Gender und Sprache, Gender in Literatur und Medien.