Zur Intermedialität von Musik und Literatur in Ingeborg Bachmanns „Malina“

/ Elisabeth Panny

Wien : 2014

Diplomarbeit

Betreut von: Pia Janke

Die vorliegende Arbeit, die auf dem Intermedialitätskonzept des Literaturwissenschaftlers Werner Wolf basiert, geht den Spuren der Intermedialität von Musik und Literatur in Ingeborg Bachmanns Roman "Malina" nach. Dabei sollen die intermedialen Beziehungen des Textes zur Musik anhand der Kriterien Thematisierung, Evokation und Imitation analysiert und interpretiert sowie plurimediale Erscheinungsformen dargelegt werden. Es zeigt sich, dass Musik auf der Handlungsoberfläche des Romans keine wichtige Rolle spielt und weder Musikerfiguren, noch die Rezeption von Hörerlebnissen dargestellt werden. Bachmann integriert hingegen Notenschrift in den Text, zitiert den Vokalpart verschiedenster musikalischer Werke und versieht Dialoge mit musikalischen Vortragszeichen. Besonders Arnold Schönbergs Melodramenzyklus "Pierrot lunaire" spielt dabei für die Bedeutungskonstitution des Romans eine große Rolle, intermediale Bezugsnahmen sind aber auch auf Richard Wagners "Tristan und Isolde" sowie Ludwig van Beethovens späte Klaviersonaten festzustellen. Neben Werken der E-Musik, die aus verschiedenen musikalischen Gattungen von Oper bis Instrumentalmusik und Epochen wie Klassik, Romantik und der Neuen Musik des 20. Jahrhunderts stammen, finden sich auch Volkslieder, Chansons und Filmmusik im Roman wieder. Damit zeigt sich, dass die Intermedialität von Musik und Literatur in "Malina" durch die vielfältigen intermedialen Bezugnahmen von besonderer Bedeutung für den Roman ist, womit er ein gelungenes Beispiel der Vereinigung der beiden Künste darstellt.