Verstellung und Betrug im Mittelalter und in der mittelalterlichen Literatur

/ Matthias Meyer, Alexander Sager (Hg.)

Göttingen : V&R unipress, 2015

Matthias Meyer

(= Aventiuren ; 7)

Es gehört zu den bekannten Topoi mittelalterlicher Literatur, dass Außen und Innen der Protagonisten ein hohes Maß an Kongruenz aufweisen. Diese Kongruenz wird auch da thematisiert, wo sie – scheinbar – nicht gilt, so etwa im vermeintlichen Kaufmannssohn Tristan. Dies zeigt bereits, wo und wie die Vorstellung der Kongruenz von Innen und Außen – und damit die Möglichkeiten zur Verstellung – an ihre (zumindest narrativen) Grenzen stößt. Der Tristan-Stoff und das Nibelungenlied bieten viel diskutierte und wohlbekannte Beispiele einer erfolgreichen Verstellung, einem temporären Aufheben dieser Kongruenzbeziehung. Doch auch außerhalb dieser bekannten Fälle gibt es Beispiele für Verstellungen: Die im Band versammelten Aufsätze diskutieren Fälle, die von der angelsächsischen Genesis B über Herzog Ernst, Alexanderroman bis hin zum Friedrich von Schwaben reichen, Phänomene aus dem Minnesang und aus der Aristoteles und Phyllis-Tradition werden ebenso diskutiert wie solche aus der Mystik.

ISBN: 9783899718805

Inhaltsverzeichnis (DNB)