Versehrte Körper in der mittelhochdeutschen Literatur

/ Emilia Stojanov

Wien : 2017

Diplomarbeit

Betreut von: Johannes Keller

Die vorliegende Arbeit zielt auf eine genaue Werkanalyse ab, die sich vor allem mit dem versehrten Körper beschäftigt, der seine Unversehrtheit stets zugunsten der Anerkennung des anderen Geschlechtes aufgibt, um hinterher zu der Erkenntnis zu gelangen, dass nur der vollkommene Körper in der Gesellschaft akzeptiert und nicht verspottet wird. So müssen fud und zagel erkennen, dass sie, abgetrennt vom restlichen Körper, nur als unvollständige Wesen erachtet und auf ihr Wesentliches reduziert werden. Die Trennung von Geschlechtsteil und restlichem Körper scheint somit, aus psychoanalytischer Sicht, in eine Spaltung der Persönlichkeit in das Ich, Über-Ich und das Es zu resultieren, welches sich im Es als losgelöster Trieb manifestiert und in seiner „rohen“ Form der Libido für Chaos und Verderben sorgt und nicht einmal Halt vor der Institution der Kirche macht.