Sport in der Literatur als Spiegel seiner Zeit : die Darstellung des Sports in den Sportromanen „Der Läufer von Marathon“ von Werner Scheff und „Brot und Spiele“ von Siegfried Lenz

/ Thomas Söllinger

Wien : 2017

Diplomarbeit

Betreut von: Roland Innerhofer

Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich anhand zweier ausgewählter Werke mit dem Faktor „Sport“ in der deutschen Literatur. Über weite Strecken des 20. Jahrhunderts wurde der Sport aus verschiedenen Gründen und von unterschiedlichen Persönlichkeiten für „literaturunfähig“ deklariert. Insbesondere hinsichtlich der Gattung „Sportroman“ waren die diesbezüglichen Vorbehalte gravierend; tatsächlich haben es im letzten Jahrhundert nur wenige Sportromane zu größerer Bekanntheit gebracht. Im Rahmen dieser Diplomarbeit ist daher die Frage von Interesse, ob bzw. inwiefern der Sport trotz dieser Skepsis dennoch der Literatur zur Vorlage genügen kann, da gerade mittels Sport Körperbilder und/oder Gesellschaftsentwürfe (literarisch) thematisiert werden können wie in kaum einem anderen Feld. Auf dieser Basis wird anhand der beiden in dieser Arbeit näher behandelten Sportromane Der Läufer von Marathon (1920) von Werner Scheff sowie Brot und Spiele (1959) von Siegfried Lenz der Frage nachgegangen, welche Darstellung der Sport und der Sportler in diesen beiden Werken erfährt und welche Gesellschaftsentwürfe vor dem Hintergrund des Sports jeweils reflektiert werden. Vor allem der Umstand, dass die Romane in einem gänzlich anderen Zeit-geist entstanden sind, verleiht der Fragestellung dieser Arbeit zusätzliche Brisanz; auch des-wegen soll in dieser Arbeit neben einer isolierten Analyse der beiden Werke ebenso eine kontrastive Gegenüberstellung der beiden Sportromane vorgenommen werden, wobei etwaige Parallelen und Unterschiede in der jeweiligen Darstellung des Sports herausgearbeitet werden sollen.