/ Gerhard Prügger
Wien : 2013
Diplomarbeit
Betreut von: Pia Janke
In der österreichischen Literatur lässt sich im Laufe des 20. Jahrhunderts in verschiedenen Texten immer wieder die Figur des Klavierspielers, der Klavierspielerin ausmachen, die in ihrer Darstellung mit Motiven und Themen wie Disziplin, Kontrolle, Wahnsinn, Gewalt, Se- xualität, Tod bzw. Suizid in Verbindung gebracht werden. Somit liegt nahe, dass diese Figu- ren mehr als nur einen additiven und charakterisierenden Zug in diesen Texten darstellen. Die zentrale Fragestellung der Arbeit ist, ob sich diese Figur des Klavierspielers, der Klavierspie- lerin, als eigenständiges Motiv feststellen lässt, und wie sich dieses Motiv zusammensetzt. Der Untersuchungsgegenstand der Arbeit ist, das Motiv der KlavierspielerInnen in Elfriede Jelineks Die Klavierspielerin und Thomas Bernhards Der Untergeher nachzuweisen. Der erste Teil der Arbeit beinhaltet neben einer notwendigen Begriffsklärung bezüglich Stoff, Thema und Motiv auch eine Herleitung des Motivs der KlavierspielerInnen, welche, die Ver- wandtschaft und Verknüpfung mit anderen Motiven und Themen festgestellt, ein Profil für das Motiv erstellt. Der zweite, analytische Teil wendet dieses erarbeitete Profil mittels der erarbeiteten Züge und Charakteristika an den beiden Primärtexten an und ermittelt, wie das Motiv in diesen Texten ausgestaltet wird. Dabei wird festgestellt, dass die KlavierspielerInnen in beiden Texten spezifische Züge und Charakteristika des Motivs aufweisen, die sie in der Figurenkonzeption im notwendigen Maß von anderen Typen-Motiven abgrenzen und in den übergeordneten thematischen Kategorien von Sexualität, Isolation, Macht und Tod erfolgreich analysiert werden. Das Fazit präsentiert das erfolgreiche Ergebnis der Arbeit.