/ Valentin Weidinger
Wien : 2020
Diplomarbeit
Betreut von: Pia Janke
In der vorliegenden Arbeit werden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Führerfiguren in den historischen Romanen „Bismarck“ und „Cäsar“ der beiden Autoren Mirko Jelusich und Karl Hans Strobl aufgezeigt und nach der Vergleichsmethode von Manfred Schmeling verglichen. In den Werken werden die Protagonisten übermenschlich und von einer höheren Macht geleitet dargestellt. Bei dem Vergleich konnte gezeigt werden, welche Aspekte für die Autoren bei ihrer Beschreibung von Belang waren. Jelusich orientiert sich bei seiner literarischen Figur an Benito Mussolini und zeigt, dass er von seinem idealen Anführer erwartet, dass dieser sich unter anderem durch seine militärischen Fähigkeiten legitimiert. Karl Hans Strobls Fokus liegt auf der Legitimation durch das Natürliche und Deutschtümliche. Beide Autoren zeichnen mit Hilfe von Anachronismen eine Ausweglosigkeit der deutschsprachigen Länder, deren Ursprung sie in der Niederlage des Ersten Weltkrieges zu erkennen glauben. Sohin muss die von ihnen gezeichnete Figur Deutschland und Österreich zusammenführen und aus dieser vermeintlichen Misere führen. Beide historische Romane weisen eine Hinwendung zur NS-Ideologie auf und können dementsprechend als nationalsozialistische Werke bezeichnet werden, obwohl sie vor der Zeit des Nationalsozialismus geschrieben wurden.