/ Sibylle Schedler
Wien : 2017
Diplomarbeit
Betreut von: Matthias Meyer
Die Diplomarbeit „Redeszenen in Hartmanns von Aue ‚Iwein‘. Versuch einer quantitativen Analyse“ beschäftigt sich mit den Redeszenen des „Iwein“ und analysiert diese mittels statistischer Methoden. Es wird primär der Frage nachgegangen, ob Männer oder Frauen häufiger beziehungsweise länger sprechen. Um den literarischen Text auf die quantitative Analyse vorzubereiten, mussten mittels erzähltheoretischer Grundlagen Definitionen und Abgrenzungen geschaffen werden, um eine umfassende, qualitativ hochwertige und homogene Datenerhebung gewährleisten zu können. Mittels dieser Daten konnten die geschlechterspezifischen Fragestellungen bezüglich der Sprechhäufigkeit und Sprechlänge ermittelt werden. Vereinfacht ausgedrückt sprechen Männer in absoluten Zahlen häufiger und länger als Frauen. Werden die Zahlen aber aufgrund der ungleichen Grundmenge der Geschlechter im Personeninventar relativiert, verkehrt sich das Ergebnis zu Gunsten der Frauen. Die Arbeit umfasst noch weitere spannende Erkenntnisse, etwa bezüglich der Zusammensetzung des Personeninventars, des Erstauftrittes und der Erstrede von Personen, des Zusammenhanges von Redeverteilung und der Struktur des „Iwein“, und vieles mehr. Besonders hervorzuheben sind Ansätze neuer Analyseinstrumente in Form von Visualisierungen der quantitativen Daten.