Raumsemiotik in „Stiller“ : Max Frisch gelesen mit Jurij M. Lotman

/ Dominik Hagmann

Wien : 2016

Masterarbeit

Betreut von: Annegret Pelz

Im ersten Schritt untersucht die Arbeit die Struktur von Max Frischs Stiller: Zuerst in Hinblick auf die Achse der Zeit beziehungsweise die Erzählstruktur, dann in Hinblick auf die Achse des Raumes. Dabei werden zwei große räumliche Sphären identifiziert, die als Gegenbilder fungieren: Amerika und die Schweiz. Im zweiten Schritt werden die Untersuchung der Zeitstruktur und diejenige der Raumstruktur zusammengeführt: Anhand von Jurij M. Lotmans Ereignismodell wird untersucht, wie sich die Figuren im Raum bewegen und vor allem wann und wie sie Grenzen überschreiten. Dadurch kann dargelegt werden, dass der zentrale Persönlichkeitskonflikt des Protagonisten direkt von seiner Reise zwischen den beiden Sphären abhängig ist. Schließlich wird im dritten Schritt Lotmans Konzept der Semiosphäre eingeführt und auf Stiller übertragen. Damit kann ausgeleuchtet werden, wie der Raum des Romans organisiert ist und welche Machtbeziehungen ihn durchziehen. Zum Schluss wird aufgezeigt, wie die Geschlechterrollen und Identität allgemein im Roman von der Ordnung des Raumes abhängig sind.