Die vorliegende Diplomarbeit stellt den Begriff Mutterschaftsmystik ins Zentrum des Interesses. Diesen hinsichtlich der enthaltenen Bildelemente zu definieren und gegenüber wissenschaftlich bereits umfassend behandelter Bereiche der Braut- und Passionsmystik abzugrenzen, ist Ziel der Abhandlung. Dabei wird sowohl auf gesellschaftspolitische Hintergründe, die Rolle der Frau als Mutter und/oder Braut Christi im Mittelalter betreffend, eingegangen, als auch Mystik in ihrer von Frauen dominierter textproduzierender Funktion hinterfragt. Aus der Analyse geht klar hervor, dass mutterschaftsmystische Bilder in den Offenbarungen der Charismatikerinnen keine Einzelerfahrungen darstellen. Sie treten in verschiedenen Texten auf, was den Schluss zulässt, dass neben Braut- und Passionsmystik eine weitere Gattung, die Mutterschaftsmystik, verortet werden muss.