Mit der Formulierung »Literarische Leben« ist zunächst die Herkunft der Lebensentwürfe festgeschrieben – aus der Literatur, allerdings unter einem weitgefaßten Literaturbegriff. Die ‚Rollenentwürfe‘ des Untertitels verweisen zum einen auf die Pluralität der Leben, die auch von einer einzelnen Person durchlaufen werden können, zum anderen auch auf die Exemplarität, die diesen literarischen Entwürfen zukommt. Die Beiträge zeigen eine deutliche Fokussierung auf das 13. Jahrhundert, in dem erstmals ein bedeutendes Spektrum an Rollen in allen Literaturen vorgestellt wird. Der Blick in das späte 12. Jahrhundert sowie auf das Spätmittelalter dient der Perspektivierung der Fragestellung.