Die vorliegende Arbeit untersucht Diskurse krisenhafter Männlichkeit der Jahrhundertwende anhand dreier ausgesuchter Werke Arthur Schnitzlers, Der Traumnovelle, Leutnant Gustl und Spiel im Morgengrauen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die performative Darstellung von Geschlecht gelegt und inwiefern auferlegte Erwartungen und die Zuschreibung hegemonialer Rollenbilder von außen die Subjektivierung der einzelnen Figuren und ihre Selbstwahrnehmung beeinflussen. Zum Tragen kommen dabei zeitgenössische Diskurse von Maskulinität, etwa der male gaze als Ausdruck von Machtverhältnissen, Männlichkeit und (militärischer) Ehrbegriff, Gefühlskälte, Rationalität und Mut als oberste Prämissen des Mannes im Fin de Siécle, wie sie etwa in der Duellkultur ihren Ausdruck fanden, Männlichkeit und finanzielle Potenz und der Waffensuizid als finaler performativer Akt von Maskulinität.