Feuer, Wasser, Sturm : Die Klimakatastrophe im Zukunftsroman

/ Ines Käferböck

Wien : 2017

Diplomarbeit

Betreut von: Eva Horn

Der menschengemachte Klimawandel – im Sinne einer globalen Erwärmung, der Abkühlung oder einer generellen Änderung der Wetterlage – beschäftigt den Menschen seit seiner Entdeckung. Obwohl der Umfang und die Auswirkungen der klimatischen Veränderungen im vollen Ausmaß noch nicht eindeutig definierbar sind, ist doch deutlich, dass der Mensch zumindest seit der industriellen Revolution im 18. Jahrhundert irreparabel und unumkehrbar in die Entwicklung des weltweiten Klimas eingreift. Aufgrund der Auswirkungen auf das Leben der Menschen weltweit wird der Klimawandel auch in der (westlichen) fiktionalen Literatur aufgegriffen. Der Mensch wirkt nachweisbar stark auf unseren Planeten Erde ein – vor allem die CO2- und Treibhausgasemissionen durch Industrie und Landwirtschaft greifen in die Ökosysteme ein und das mit einer Intensität, welche die Auswirkungen auch nach dem Ende der Menschheit noch in der Geologie des Planeten sichtbar sein werden lässt, weshalb unsere Gegenwart als das Zeitalter des Anthropozäns bezeichnet wird. In den Romanen Wie man schlafen soll (Cordula Simon, 2016), The Water Knife (Paolo Bacigalupi, 2015) und A Friend Of The Earth (Tom Coraghessan Boyle, 2000) werden drei Zukunftsszenarien gezeichnet, deren Lebensbedingungen für den Menschen in engem Zusammenhang mit der Veränderung des Klimas stehen. Bei Simon werden neue Städte geschaffen, weil rurale Gebiete nicht mehr bewohnt und bewirtschaftet werden können, bei Bacigalupi bricht im Südwesten der USA ein Krieg um die Ressource Wasser und die Rechte daran aus und bei Boyle leidet Kalifornien unter ständigen schweren Gewittern und tropisch anmutenden Bedingungen, bei denen die Trockenzeit aber ausbleibt. Die klimatische Veränderung wirkt sich auch auf gesellschaftliche und wirtschaftliche Themenbereiche aus; Demographie, Energieversorgung und Erwerbstätigkeit sind ebenso vom Klima beeinflusst wie die Nahrungsmittelversorgung und die Zukunft der Medien. Insgesamt zeichnen alle drei AutorInnen ein düsteres Bild einer nahen Zukunft und treten dabei und dadurch auch mittels der Literatur als Ort des Probehandelns als „UmwelterzieherInnen“ auf, die ebenjene Zukunft verhindern wollen.