Die Zeitschrift „PLAN“ : Österreichischer Identitätsdiskurs und kollektives Gedächtnis in der Nachkriegszeit

/ Marie-Desiree Hebenstreit

Wien : 2015

Desiree Hebenstreit

Dissertation

Betreut von: Roland Innerhofer

Ausgangspunkt der Dissertation ist die Frage, wie der österreichische Identitätsdiskurs Formen individueller und kollektiver Erinnerung in der Nachkriegszeit prägte. Das Thema wird anhand der Literatur- und Kulturzeitschrift Plan untersucht, die von Otto Basil herausgegeben wurde und von 1945 bis 1948 in Österreich erschien. Die Arbeit beschäftigt sich damit, wie Zuschreibungen an österreichische Identität sowie die Opferthese den österreichischen Identitätsdiskurs der Nachkriegszeit prägten. Es wird gezeigt, wie sich der Identitätsdiskurs im politischen Kontext manifestierte und diskutiert, welche Auswirkungen er im Bereich der Literatur und im Literaturbetrieb hatte. Der analytische Teil geht neben Otto Basil auf die vier Hauptredakteure des Plan ein (Rudolf Felmayer, Ernst Jirgal, Johann Muschik und Theodor Sapper) und arbeitet Bezüge des individuellen Gedächtnis zum österreichischen Identitätsdiskurs heraus. Die Zeitschrift Plan wird einerseits auf die Frage hin untersucht, wie der Österreichdiskurs und der Opfer-Täter-Diskurs in den Beiträgen aufgenommen wurden. Die Arbeit untersucht abschließend anhand von ausgewählten essayistischen und literarischen Texten kollektive Erinnerungen, die sich in der Zeitschrift Plan manifestierten und über den österreichischen Identitätsdiskurs hinausgingen. Dazu zählen Erinnerungen an innere Emigration, Exil, Remigration und jüdische Traditionen.