Die Situation von Kleinverlagen in Österreich seit 1995 : Erfolgsbeispiele, Sterbefälle, Eintagsfliegen

/ Emily Walton

Wien : 2013

Masterarbeit

Betreut von: Murray G. Hall

Die vorliegende Arbeit untersucht die Situation von Kleinverlagen in Österreich seit 1995. In einem einführenden Kapitel werden Forschungsstand und Quellenlage analysiert. Diese Ergebnisse halten sich in Grenzen, da die Buchforschung keine institutionelle Verankerung an einer österreichischen Universität hat. Um die Situation von Kleinverlagen – die Gründungen und Sterbefälle – einzuordnen, wird im theoretischen Teil der Buchmarkt in Österreich dargestellt. Auch ein Abriss über die geschichtliche Entwicklung von Kleinverlagen wird geboten. In der Folge wird der Kleinverlag an sich untersucht. Kennzeichnende Faktoren und Größenkriterien werden beschrieben, auch werden Motive und Arbeitsprozesse der Kleinverleger erörtert. Aufgezeigt werden dabei die Rahmenbedingungen die Produktion, den Vertreib und die Vermarktung betreffend. Den Kern dieser Arbeit stellt der empirische Teil dar: Kleinverlage, die seit 1995 in Österreich gegründet wurden und im Katalog Die Literatur der österreichischen Kunst-, Kultur- und Autorenverlage499 im Zeitraum 1995 bis 2012 gelistet waren, werden im Detail besprochen. Untersucht wurden die Schwerpunkte der Verlagsprogramme, die Motive der Verleger und die aktuellsten Erscheinungen. Im empirischen Teil werden aber nicht nur jene Verlage behandelt, die noch bestehen. Auch solche, die seit Jahren nicht mehr publiziert haben, wurden untersucht. Vielfach konnte Kontakt zu den ehemaligen Kleinverlegern hergestellt werden. Eine komplette Auflistung der identifizierten Verlage bietet der Index. Die detaillierte Auswertung der Ergebnisse ist im Anhang dargestellt. Aus dieser Arbeit wird ersichtlich, dass Kleinverlage eine bedeutende Rolle in der heimischen Verlagslandschaft einnehmen. Ebenso geht hervor, dass die Bedingungen für Kleinverleger oftmals schwierig sind. Nichtsdestotrotz wagten seit 1995 immer wieder engagierte, literaturbegeisterte Personen den Schritt zur Gründung, meist mit dem Antrieb, einen Nischenmarkt zu bedienen oder junge, unbekannte Literatur zu fördern. Einige Verlage, die beschrieben werden, sind erst wenige Monate vor Abschluss dieser Arbeit aufgekommen.