/ Simone M. Lassnig
Wien : 2017
Diplomarbeit
Betreut von: Johannes Keller
Vorliegende Arbeit befasst sich mit dem St. Katharinentaler Schwesternbuch. Es ist eines von neun Schwesternbüchern, die im 14. Jahrhundert im süddeutschen Raum entstanden sind. Die Schwesternbücher bedeuten eine literarische Besonderheit. Es handelt sich hierbei um „Frauenklosterliteratur“. Frauenkonvente schaffen sich vermutlich in Eigenregie ein eigenes Erinnerungsmedium d.h. sie setzen sich aktiv gegen das Vergessen ein. Sie kombinieren Merkmale und Formen aus unterschiedlichen Gattungen (Hagiographie, Historiographie, Mystik) und schaffen dadurch ein eigenes Genre. Das Hauptaugenmerk vorliegender Arbeit liegt auf der literaturwissenschaftlichen Analyse des Schwesternbuches. Anhand von Einzelanalysen ausgewählter Viten mittels close reading werden Struktur, Motive und Themen, Sprache, mögliche Schreibstrategien etc untersucht. Als bestimmendes Grundkonzept des Buches stellte sich dabei die „communio sanctorum“ heraus, die sich in der Auserwähltheit des Konventes manifestiert. Diese Auserwähltheit zeigt sich in den Gnadenerlebnissen und in Krankheit/Leid der Schwestern.