Verbale Aggression im Handlungsfeld Schule

Sprachwissenschaft

Projektleitung: Oksana Havryliv

Projektlaufzeit: 17 Monate (14.03.2018-13.08.2019)

Fördergeber:
FWF Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (WKP 98)

Das Projekt setzt sich zum Ziel, das wissenschaftliche Know-how, das ich in meinen 20jährigen Forschungsarbeiten im Bereich der verbalen Aggression errungen habe, an Schülerinnen und Schüler als prioritäre Zielgruppe zu vermitteln, um 1) bei ihnen Interesse an Wissenschaft und Forschung zu wecken, 2) mit Ihnen die Ursachen, Formen und Funktionen der verbalen Aggression im schulischen Alltag zu erkunden und dadurch 3) sie auf die Gewaltaspekte des Sprachgebrauchs aufmerksam zu machen und 4) mit ihnen Aspekte der gewaltfreien Emotionsäußerung, produktive Strategien im Umgang mit den Emotionen und im alltäglichen Miteinander zu entdecken und dadurch 5) zum positiven sozialen Klima im Handlungsfeld Schule beizutragen.

Das Projekt sieht für das Schuljahr 2017/2018 und 2018/2019 folgende wissenschaftskommunikativen Aktivitäten voraus:

  • Treffen mit den Schülerinnen und Schülern (2 Stunden; ca. 1 Monat vor den Workshops): Einführung in das Thema, Vorstellung der Datenerhebungs-, Datensystematisierungs- und Datenanalysemethoden, Wahl von Themen und Bildung von Arbeitsgruppen, die zu diesen Themen im Laufe der nächsten Zeit bis zum Workshop recherchieren.
  • Interaktiv fundierte Workshops „Verbale Aggression im Handlungsfeld Schule“ für die Schülerinnen und Schüler (10 – 17 J. a., altersadäquate Gestaltung für zwei Gruppen: 10 – 13jährige und 14 – 17jährige). Schultypen: APS (Neue Mittelschule, Wiener Mittelschule), AHS (Gymnasium, Realgymnasium). Dauer: 2 Stunden. Anhand der von den Schülerinnen und Schülern durchgeführten Recherchen werden Ursachen, Formen und Funktionen, Wahrnehmung und Reaktionen auf verbalaggressive Sprechakte besprochen und Möglichkeiten gewaltfreier Emotionskommunikation diskutiert.
  • Workshops: mit Lehrerinnen und Lehrern; mit Schulpsychologinnen und Schulpsychologen.
  • Präsentation des Projektes und seiner Ergebnisse in der Öffentlichkeit.

Die Aktualität der geplanten wissenschaftskommunikativen Maßnahmen steht mit der aktuellen nationalen Strategie der schulischen Gewaltprävention im Einklang. Das vorrangige Bestreben richtet sich darauf, den Schülerinnen und Schülern verbale Gewalt als eigenständige Form der Gewalt schlechthin darzustellen, sowie Kinder und Jugendliche darin zu sensibilisieren, dass sprachliche Handlungen genauso wie die physischen verletzen können. Gleichzeitig lernen Schülerinnen und Schüler, dass die Sprache sowohl zur Eskalation, als auch zur Entschärfung von Konfliktsituationen beitragen kann und dass es zur Kommunikation gehört, auch die negativen Emotionen auszudrücken, ohne sich der verbalaggressiver Sprechakte zu bedienen.