Landschaft, Leben, Form. Die Poetik des Anthropozäns

Neuere deutsche Literatur

Projektleitung: Eva Horn

Projektteam: Stephanie Langer Florian Ronc Vera Thomann

Projektlaufzeit: 1. 9. 2020 - 31. 8. 2024

Fördergeber:
FWF Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (P 33108)

Das aktuell vieldiskutierte Konzept des „Anthropozäns“ ist mehr als ein geochronologischer Begriff für eine neues Erdzeitalter. Es formuliert vielmehr eine Gegenwartsdiagnose – die Feststellung einer massiven und vieldimensionalen ökologischen Krise. Im Anthropozän zu leben, bedeutet darüber hinaus eine neue Form des In-der-Welt-Seins. Damit stellt sich die Frage nach einer Ästhetik dieses neuen Weltverhältnisses. Ziel des Projektes ist es, Elemente einer Poetik des Anthropozäns zu erarbeiten, die weder als Thematisierung noch als Ontologisierung gedacht sind, sondern als Form-Reflexion: einerseits als literarische Auseinandersetzung mit Formgebungsprozessen der Natur und der Möglichkeit ihrer Wahrnehmung und Erzählbarkeit; andererseits als Form-Experiment im Medium der Literatur. Das Projekt will die Erscheinungsweisen dieser literarischen Selbstreflexion in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur analysieren und als Elemente einer Poetik des Anthropozäns systematisieren.