Writing is Rewriting: Mit Strategie und KI am eigenen Text arbeiten
980006 TS 2024S
Vortragende der Germanistik:
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Selten fließen abgabereife Texte in einem Fluss aufs Papier. Vielmehr stellen Schreibprozesse auch immer intensive Überarbeitungsprozesse dar. Wissenschaftliche Texte erfordern ganz besondere Sorgfalt: Zentrale Ergebnisse wollen auf den Punkt gebracht und Argumentationen nicht verschenkt werden. Wichtige Aussagen sollen nicht in Nebensätzen untergehen und hart erarbeitete Erkenntnisse nicht durch Schachtelsätze unzugänglich werden. Texte sollen aber auch publiziert und nicht in der Endlosschleife ewigandauernder Überarbeitung hängen bleiben. Sinnvolle Überarbeitungsstrategien und eine Basiskompetenz in Textarbeit sind daher wichtige Voraussetzungen für eine wissenschaftliche Karriere.
In diesem praxisorientierten Kurs lernen wir Basistechniken analoger und KI-gestützter Textarbeit kennen. Wir diskutieren die Grundregeln der Textverständlichkeit und setzen sie den Ansprüchen an einen wissenschaftlichen Stil gegenüber. Wir tauschen unsere Texte aus, geben einander Feedback und erfahren durch gemeinschaftliches Arbeiten an Texten mehr über effiziente Textarbeit und zielführende Überarbeitungsstrategien. Wir erproben KI-Tools und diskutieren, wie ihr Einsatz unseren wissenschaftlichen Schreibprozess unterstützen können. Wir entwirren Schachtelsätze, erproben Vor- und Nacheile von Passivkonstruktionen, fragen uns, ob und was ein 'ich' in wissenschaftlichen Texten zu suchen hat und fühlen unseren Bindewörtern auf den Zahn.
Abkürzungen: ÄdL: Ältere deutsche Sprache und Literatur – DaF/Z: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache – FD: Fachdidaktik Deutsch – NdL: Neuere deutsche Literatur – SpraWi: Sprachwissenschaft