Vorlesungs­verzeichnis

Kommunikationsräume

'Mehrsprachigkeit, Interkulturalität und Identität im Unterricht: Potentiale und Herausforderungen

490029 PS 2023S

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Moodle

Vortragende der Germanistik:

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die wachsende Heterogenität in der Gesellschaft, angetrieben durch Globalisierung, transnationale Familien und Migration, aber auch immer zugänglichere Technologien beeinflussen die hohe linguistische und kulturelle Diversität stark und spiegeln sich somit auch im Schulwesen immer stärker wider. Das Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, sich kritisch mit Mehrsprachigkeit auseinanderzusetzen, um sich bestmöglich auf die verantwortungsvolle Arbeit im Unterricht und an Schulen vorzubereiten. Zusätzlich dazu werden eng verbundene Konzepte wie Interkulturalität und Identitäten besprochen.
Lehrende sind in allen Unterrichtsfächern und Bereichen der Schule ein Teil dieser vielseitigen Kontexte und müssen damit fertig werden, fachlich kompetent und zeitgleich selbst-reflexiv, kontextsensitiv und respektvoll zu agieren. Damit einhergehend sind die Erarbeitung passender, didaktischer Konzepte und Lehrkompetenzen ein wichtiger Teil dieser Lehrveranstaltung. In Übereinstimmung mit großen epistemologischen Veränderungen von Sichtweisen in der Wissenschaft werden wir anhand von modernen, post-strukturalistischen Ansätzen darauf fokussieren, rigide monolinguale Konzeptualisierungen, die oft auf ‚Nation-State‘ Modellen basieren und nur für einen gewissen Teil der Gesellschaft zweckdienlich sind, zu hinterfragen.

Die Lehrveranstaltung befasst sich thematisch mit drei, ineinander übergehenden Teilbereichen:
1. Erwerb eines breitgefächerten und holistischen Verständnisses von Sprache und Mehrsprachigkeit in unserer Gesellschaft und darüber hinaus. Studierende werden mit Konzeptualisierungen von Mehrsprachigkeit unter der Berücksichtigung von verschiedenen Perspektiven (wie z.B. der Politik, der Schulen, der Schüler*innen, der Lehrenden, der Eltern etc.) vertraut gemacht und Einblicke in einen holistischen Ansatz zu Mehrsprachigkeit (und Interkulturalität) sowie ‚Translanguaging‘ erwerben.
2. Erwerb eines reflektierten Verständnisses von unterschiedlichen sprachlichen Repertoires und deren Verbundenheit zu Identitäten, Realitäten, Ideologien, etc. Dabei werden sich Studierende stark selbst-reflektiv mit ihrer eigenen linguistischen (und kulturellen) Identität auseinandersetzen sowie ihre Position als Lehrende*r in multilingualen Kontexten kritisch hinterfragen.
3. Anbindung an Praxiskontexte. Ausarbeitung von Strategien für den Unterricht und schulische Kontexte, in denen Reflexionen und erworbenes Wissen zielgerichtet angewendet werden können. Praxisnahe Erfahrungen werden vor allem im Rahmen einer Kooperation mit dem UniClub und der Lernbegleitung von Schüler*innen in diesem Kontext gesammelt.

Kooperation mit dem UniClub
Ein wichtiges Element dieser LV ist die Anbindung an Praxiskontexte. Die Lehrveranstaltung findet deshalb in Kooperation mit dem UniClub statt. Der UniClub ist ein Programm zur Lernbegleitung für Jugendliche zwischen 13 und 20 Jahren mit Flucht- und Migrationserfahrung auf ihrem Weg zur Matura. Im Rahmen der Lehrveranstaltung ist eine Lernbegleitung von Schüler*innen im UniClub im Ausmaß von 1 ECTS vorgesehen.
Nähere Informationen zu den Begleitformaten und Anmeldung für den UniClub unter https://uniclub.at/unterstuetzen/
Weitere Informationen dazu werden in der 1. Einheit bekanntgegeben

 

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Diese Lehrveranstaltung hat mehrere Komponenten:
• Präsenzlehre, in der eine aktive Mitarbeit erforderlich ist
• Arbeitsaufträge im Anschluss an die Lehre & kurze Präsentation zu individuellen Themen
• Lernbegleitung von Schüler*innen in Uni Club
• Gruppenarbeit
• Portfolio im Umfang von 20.000 bis 30.000 Zeichen (ca. 10-15 Seiten; Abgabetermin ist der 31.07.2023) mit Aufgaben, die laufend ergänzt werden und auch im Laufe der Lehrveranstaltung erledigt werden können

Die LV ist prüfungsimmanent und aufbauend. Daher ist es wichtig, die Arbeitsaufträge (und im besten Fall auch die Portfolioaufgaben) laufend zu erledigen. Die LV schließt mit einem Portfolio ab, dessen Schwerpunkte die Studierenden selbst wählen. Weitere Informationen zum genauen Ablauf werden zu Beginn der Lehrveranstaltung mitgeteilt.

Modell zur Berechnung des Arbeitsaufwandes
1 ECTS: Anwesenheit
1 ECTS: Arbeitsaufgaben & Präsentation
1 ECTS Lernbegleitung im UniClub
2 ECTS Portfolio

 

Literatur

Literatur wird über die Moodle-Plattform bereitgestellt.

 

Prüfungsstoff

Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung sind allenfalls mindestens 60 Punkte aus allen vier oben erwähnten Teilen notwendig. Eine nicht fristgerechte Einreichung der Teilleistungen wirkt sich negativ auf die Beurteilung aus.

Bei Feststellung einer erschlichenen Leistung (z.B.: Abschreiben, Plagiieren, Ghostwriting etc.) wird die gesamte Lehrveranstaltung als geschummelt gewertet, als Prüfungsantritt gezählt und in u:space mit „X“ = „nicht beurteilt“ eingetragen.

 

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Folgende vier Teilleistungen müssen im Laufe der Lehrveranstaltung erbracht werden (Total: 100 Punkte):

1. Portfolio: 40 Punkte
2. Arbeitsaufgaben & Präsentation: 30 Punkte
3. Gruppenarbeit 20 Punkte
4. Aktive Mitarbeit: 10 Punkte

Es wird erwartet, dass alle Teilleistungen erbracht werden. Unterstützende Lernmaterialien werden auf Moodle bereitgestellt.

1 (sehr gut): 100-90 Punkte
2 (gut): 89-81 Punkte
3 (befriedigend): 80-71 Punkte
4 (genügend): 70-60 Punkte
5 (nicht genügend): 59-0 Punkte