Einführung in genderspezifische Kommunikations- und Organisationsstruktur
Wo ist denn hier das Geschlecht?
240218 VO 2023S
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Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Wo ist denn hier das Geschlecht? Geschlecht zwischen symbolischer Ordnung und Interaktion
„Das erste und oberste Praradox von gender ist, dass die Institution, ehe sie abgebaut werden kann, erst einmal ganz sichtbar gemacht werden muss.“ Judith Lorber 2013, 52.„In allen Gesellschaften ist Gender eine zentrale, soziale Institution, die den Individuen bestimmte Erwartungsmuster vorgibt, die soziale Prozesse des Alltagslebens ordnet und die Ungleichverteilung der politischen Macht legitimiert. Der für mich wichtigste Aspekt ist, dass Gender durch die Alltagsinteraktion konstruiert und aufrechterhalten wird und dass wir daher alle Möglichkeiten zur Abwehr, Reform und selbst Rebellion haben.“ Judith Lorber 2013, 34.In dieser Lehrveranstaltung wird thematisiert, welche Relevanz "die Kategorie Geschlecht" in verschiedenen sozialen Feldern und Systemen (Gesellschaft, Organisation, Kommunikation, Sprache, Interaktion) hat. Strukturiert Geschlecht unsere Gesellschaften? Ist Geschlecht ein Ordnungs-Merkmal unserer Sprachen oder auch von Organisationen oder von neoliberalen Umgestaltungsprozessen, wie New Public Management und den damit verbundenen Praktiken wie Gender-Mainstreaming und Qualitätssicherung? Geschlecht bzw. Geschlechtszugehörigkeit wird dabei weniger als Eigenschaft oder Merkmal von Akteur*innen und Artefakten betrachtet, sondern dient als Analysebegriff der Erforschung jener sozialen Prozesse, „die 'Geschlecht' als sozial folgenreiche Unterscheidung hervorbringen und reproduzieren.“ Regine Gildemeister 2004:132. In diesem Sinne ist der Fokus der Lehrveranstaltung Analysekompetenz und Handlungsmacht und insbesondere darauf gerichtet Fragen zu Strategie und Taktik genderspezifischer und (queer)feministischer Interventionen zu diskutieren. Fragen nach Ziel, Sinn und Zweck, sowie Begehren und Widerstand werden uns dabei auf Mikro- wie Makroebene begegnen: Handlungen von institutionellen (staatlichen oder globalen) Akteur*innen sind ebenso Gegenstand der Vorlesung, wie wir uns selbst fragen werden, wie wir gender in unserem Alltag als Handelnde gestalten.Methoden: Vorlesungselemente (Input und Diskussion), Einzel- und Kleingruppenarbeiten, Textlektüre, partizipative GestaltungZiele: Erwerb der Kompetenz der Analyse von Organisationen, Kommunikation, Sprache mit der Strukturkategorie Geschlecht. Kenntnis von spezifischen Fachtexten. Auseinandersetzung mit im Zusammenhang stehenden gesellschaftstheoretischen und feministischen Aspekten.
Zielgruppe: Studierende aller Fächer
Leitung: Stefan Vater, Sabine Sölkner
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Klausur
Literatur
Judith Lorber, Gender-Paradoxien, Opladen 1999 (oder 2013 oder..)
Prüfungsstoff
cp. Literatur auf Moodle, demnächst verfügbar
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Competence/awareness in the dynamic constitution of gender asymmetry in social processes and relevance of the category gender in different social fields and systems
Abkürzungen: ÄdL: Ältere deutsche Sprache und Literatur – DaF/Z: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache – FD: Fachdidaktik Deutsch – NdL: Neuere deutsche Literatur – SpraWi: Sprachwissenschaft