Vorlesungs­verzeichnis

Medienentwicklungen und Kommunikationsformen

170994 VO 2018S

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Vortragende der Germanistik:

Fragen zur Administration und zum EC richten Sie gerne an die Tutorin Isabella Mika: isabella.mika@univie.ac.at

 

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wie sehr die Netzkultur unsere Wahrnehmung von Kommunikation, Arbeitsbedingungen, sozialen Beziehungen, Konsumprodukten und ästhetischen Entwürfen beeinflusst, erleben wir tagtäglich aufs Neue. Das Besondere ist die drastische Wechselwirkung zwischen den Bedingungen des Mediums und unserer individuell erfahrbaren Lebenswelt: Ein- und Auschlussverfahren eines Netzwerkes wie Facebook, ständige Modulationen der Erreichbarkeit, emotional aufgeladene Szenarien der Selbstinszenierung und veränderte Kommunikationsbedingungen sind nur einige Ausformungen der Netzkultur. Das Netz ist eine Brutstätte für kulturelle Phänomene, die direkten Einfluss auf Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft und Diskurs haben. Um die Ausformungen digitaler Kulturen besser zu verstehen, und auch Rückschlüsse auf die Zusammenhänge der Verbindung zwischen Medieninhalten und Rezeption ziehen zu können, werden in dieser Lehrveranstaltung unterschiedliche mediale Theorien auf ihre Aktualität und Relevanz für Neue Medien überprüft und gemeinsam diskutiert. Hierzu gehören Zeichentheorien (Saussure, Barthes, Flusser), postmoderne Medientheorien (McLuhan, Baudrillard, Flusser, Virilio, Kittler); konstruktivistische und systemtheoretische Ansätze (Luhmann, Schmidt), aber auch Techniktheorien (Kittler, Baudry, Stauff), digitale Medien- und Netzwerktheorien (Manovich, Pfeffer) und medien- bzw. kulturwissenschaftliche Annäherungen (Intertextualität, Gender Studies, Rezeptionstheorie, Storytelling, Raumtheorien, u.a.). Dabei sollen immer wieder praktische Beispiele der Netzkultur das Verständnis für diese Theorien erleichtern, um sie zu überdenken, weiterzuspinnen und zu hinterfragen. Dazu gehören Phänomene wie digitale Realitäten, Memes, Leaked, Avatars, Netiquette, Shit Storms und Transmedia Storytelling. Auf diese Weise wird es möglich sein, die Bedeutung der Netzkultur zu hinterfragen und die sinnliche Erkenntnis von Medienprozessen zu reflektieren.

 

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Überprüfung der Lernziele findet im Rahmen einer schriftlichen Prüfung (Verständnisfragen) statt.

 

Literatur

Eine ausführliche Literatur- und Medienliste wird auf der E-Learning-Plattform zur Verfügung gestellt.

 

Prüfungsstoff

VO-Inhalte, verpflichtende Lektüre auf E-Learning-Plattform, Diskussionen

 

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Ausgehend von der Definition des Zeichen- und Medienbegriffs sollen verschiedene theoretische Ansätze von Baudrillard, Foucault, Benjamin, Flusser bis McLuhan, auf ihre Aktualität geprüft werden. Hierzu zählen Zeichentheorien, postmoderne Medientheorien, konstruktivistische und systemtheoretische Ansätze, Techniktheorien, digitale Medien- und Netzwerktheorien und medienphlosophische und kulturwissenschaftliche Annäherungen. So soll nicht nur das breite Spektrum unterschiedlicher theoretischer Zugänge eröffnet, sondern auch aufgezeigt werden, dass Theorie kein trockener Diskurs ist, sondern inbesondere für den Bereich der Netzkultur Mash-Up-Verfahren, Rekontextualisierung, Überarbeitung und Weiter-Denken erfordert. Besonders für den Bereich der Neuen Medien wird so Wissen und Verständnis für grundlagende Bereiche der Medialität ermöglicht. Dieses Wissen soll mit eigenen Beispielen und kritischer Herangehensweise in der schriftlichen Prüfung reflektiert werden.