SpraWi: Der linke und der rechte Rand des Satzes in geschriebenem und gesprochenem Deutsch
100246 PS 2020S
Vortragende:
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Alle Formen der mündlichen Interaktion sowie physischen Anwesenheit sind für die Zeit des Home-learning in den virtuellen Raum verlagert.
Die Wortstellung - oder besser: Satzgliedstellung - des Deutschen ist insofern hochinteressant, als sie zum einen durch eine Reihe von - unterschiedlich strengen - Regeln bestimmt ist (Stellung des finiten Verbs, Klammerkonstruktion, Position der Pronomina, Bindung an die Valenz usw.), zum anderen einen großen Spielraum zum Erreichen des kommunikativen Zieles ermöglicht. Es herrscht also eine Art Konkurrenzverhältnis zwischen dem Regelwerk und den Möglichkeiten, Satzelemente zu permutieren, um bestimmte Teile der Mitteilung kommunikativ hervortreten bzw. in den Hintergrund treten zu lassen. Abgesehen von der Hochsprache gibt es außerdem zum Teil große Unterschiede, was die Stellungsregeln in regionalen Varietäten betrifft.Im Rahmen dieses Proseminars werden besonders Strukturen beim Satz-"Einstieg" (Vorfeld, Herausstellungen nach links etc.) und solchen am "Ende" von Sätzen (rechte Klammer, Herausstellungen nach rechts etc.) im Mittelpunkt stehen.
Geplant ist, im ersten Teil der Lehrveranstaltung die grundsätzlichen Probleme zu besprechen, im zweiten Teil anhand von Referaten Einzelfragen zu erörtern.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen, abgesehen von der Behandlung spezifischer Themen in Referaten und Seminararbeiten, auch die Fähigkeit erwerben, gesprochene und geschriebene Texte jeglicher Art (auch lyrische Texte) hinsichtlich der Satzgliedstellung zu analysieren.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Mitarbeit in jeder Form, Referat, schriftliche Arbeit.
Literatur
Als Einstieg zu empfehlen: die betreffenden Abschnitte aus einer beliebigen Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. – Außerdem:
Altmann, Hans: Formen der „Herausstellung" im Deutschen.
Zeman, Jaromir: Die deutsche Wortstellung. Wien 2002.
Eroms, Hans Werner: Funktionale Satzperspektive. Tübingen 1986.
Kefer, Michel: Satzgliedstellung und Satzstruktur im Deutschen. Tübingen 1989.
Weitere Literatur wird in der Lehrveranstaltung genannt.
Prüfungsstoff
S.o.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Mitarbeit (Besprechung der zu lesenden Lektüre, Diskussion), Referat zu einem gewählten Thema. Schriftliche Arbeit zu demselben Thema (Haupttext: ca. 15 Seiten). Die schriftliche Arbeit ist bezüglich der Gewichtung mit etwa 60 Prozent zu bemessen.
Abkürzungen: ÄdL: Ältere deutsche Sprache und Literatur – DaF/Z: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache – FD: Fachdidaktik Deutsch – NdL: Neuere deutsche Literatur – SpraWi: Sprachwissenschaft