Sprachwissenschaft: Grammatik des Textes
100233 VO 2011S
Vortragende:
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Einem landläufigen Verständnis von Grammatik zufolge ist diese dazu da, das Erzeugen sowie das Verstehen von Sätzen einer Sprache zu gewährleisten. Tatsächlich findet Kommunikation aber nicht in Sätzen, sondern immer in Texten, also größeren sprachlichen Einheiten oberhalb der Satzebene, statt. Das Erzeugen und Verstehen von Texten wiederum funktioniert nicht beliebig, sondern folgt bestimmten – ebenfalls grammatischen – Mechanismen, deren Regularitäten freilich erheblich variationsreicher und also unübersichtlicher sind als die der Satzebene und die zudem auf sehr unterschiedlichen Systemebenen operieren: auf einer im engeren Sinne grammatischen Ebene (manche Satzfolgen, also Texte, sind einfach ungrammatisch, auch wenn die einzelnen Sätze grammatisch korrekt sein mögen), auf einer informationsstrukturellen Ebene (die Abfolge, in der wir die einzelnen Informationseinheiten erhalten, ist entscheidend für unsere Textinterpretation), und schließlich auf einer kulturell konventionalisierten Ebene (wir haben ein Textmusterwissen, das uns erlaubt zu beurteilen, welche sprachlichen Mittel in welcher Situation angemessen sind). In der Vorlesung sollen die hier angedeuteten Mechanismen explizit gemacht werden. Ziel der Veranstaltung ist es, ein textgrammatisches Wissen zu vermitteln, das bei der Interpretation und der Beurteilung von Texten (nicht nur, aber auch literarischen Texten) hilfreich sein kann.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Klausur.
Literatur
Literaturhinweise werden zu Beginn und im Verlaufe der Vorlesung bekannt gegeben.
Abkürzungen: ÄdL: Ältere deutsche Sprache und Literatur – DaF/Z: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache – FD: Fachdidaktik Deutsch – NdL: Neuere deutsche Literatur – SpraWi: Sprachwissenschaft