NdL: Die anderen in mir - zur literarischen Gestaltung von Selbst- und Fremderlebnissen
Ernst-Jandl-Dozentur für Poetik: Péter Nádas
100232 VO 2022S
Vortragende:
Termine:
MO, 7.3., 28.3., 4.4., 25.4., 16.5., 30.5., 20.6., 27.6. (Vorlesung Eder)
18.30-20.00
Péter Nádas:
"Haydn im Plattenbau"
1. Poetik-Vorlesung
Ort: Hörsaal 33, Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7MO 9.5., 19.00-21.00
Péter Nádas:
"Schreiben als Beruf"
2. Poetik-Vorlesung
Ort: Hörsaal 33, Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7Zusätzlich: DI, 10.5, 17.00-19.00 Uhr: Vorbereitung Konversatorium
Ort: Alte Schmiede, Schönlaterngasse 9, 1010 WienZusätzlich: DI, 10.5, 19.00-21.00: Konversatorium zu den Vorlesungen mit Péter Nádas.
Ort: Alte Schmiede, Schönlaterngasse 9, 1010 WienZusätzlich: 17.-19.6. Obligatorische Teilnahme an der Exkursion zu der Verleihung des Ernst-Jandl-Preises für Lyrik nach Neuberg an der Mürz (Zuschuss zu Kosten für Fahrt und Übernachtungen werden vom BKA/Kunstsektion übernommen: Abfahrt Wien: 17.6., ca. 11.00, Rückfahrt 19.6.) – bei Nichtteilnahme Kompensationsleistung (Essay)
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Fremd- und Selbstdarstellungen von Erlebnisinhalten und Erlebnisweisen spielen in bedeutsamen Romanen und Erzählungen des 20. Und 21. Jahrhunderts eine besondere Rolle. Die Zuschreibung von psychischen Zuständen an sich selbst (1.-Person-Perspektive) und an andere (3.-Person-Perspektive) sei eine der zentralen und unverzichtbaren menschlichen Fähigkeiten, die das Schreiben und Rezipieren von Literatur möglich machen. Ausgehend von Dorrit Cohns bahnbrechender Studie "Transparent Minds" (1978) sollen in der Semestervorlesung Fragen nach der Erzählerperspektive bei der Darstellung von inneren Erlebnissen der literarischen Figuren gestellt werden.
Auch in den Prosawerken von Péter Nádas werden die psychischen Zustände (Empfindungen und Erlebnisse) der Figuren und des Erzählers literarisch dargestellt. Sei es, dass die Zustände und Vorgänge in anderen von einem Erzähler oder einer anderen Figur beschrieben werden, sei es, dass die Erzählerin oder eine Figur die je eigenen Erlebnisse und Empfindungen schildert.
Es stehen dabei mehrere unterschiedliche, aufeinander beziehbare Erlebnisarten und Gestaltungsverfahren auf dem Spiel, bei denen auch die Perspektive der Lesenden mit einbezogen wird:
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Mündliche Prüfungen in der letzten Einheit (27.6.), weitere Termine in den Folgesemestern (lt. Vorgaben der Prüfungsordnung).
Zudem ist die Teilnahme an der Exkursion zu der Verleihung des Ernst-Jandl-Preises für Lyrik nach Neuberg an der Mürz obligatorisch (Kosten für Fahrt und Übernachtungen werden vom BMKOES/Kunstsektion übernommen: Abfahrt Wien: 17.6., ca. 11.00, Rückfahrt 19.6., mittags) – bei Nichtteilnahme Kompensationsleistung (Essay)Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').
Literatur
Péter Nádas: Parallelgeschichten. Roman. Aus dem Ungarischen von Christina Viragh. Reinbek bei Hamburg 2013. (Ausgewählte Kapitel)
Raphaela Edelbauer: DAVE. Stuttgart 2021. (Ausgewählte Kapitel)Dorrit Cohn: Transparent Minds. Narrative Modes for Presenting Consciousness in Fiction. Princeton, N.J., 1978. (Ausgewählte Kapitel)Weitere Literatur wird in der Vorlesung bekanntgegeben und z.T. über Moodle bereitgestellt.
Prüfungsstoff
Gesamter Semesterstoff und Poetikvorlesungen von Péter Nádas.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Lektüre und Überblick über die in der Vorlesungen besprochenen literarischen und theoretischen Texte; Anwendung der Theoriemodelle auf die literarischen Texte, die Gegenstand der Vorlesung sind. Kritische Reflexion der vorgestellten Theoriekonzepte.
Abkürzungen: ÄdL: Ältere deutsche Sprache und Literatur – DaF/Z: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache – FD: Fachdidaktik Deutsch – NdL: Neuere deutsche Literatur – SpraWi: Sprachwissenschaft