Vorlesungs­verzeichnis

SpraWi: Varietäten im Kontakt: Zwischen Standard und Dialekt

100221 PS 2021W

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Vortragende:

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der Sprach- bzw. Varietätenkontakt ist einer der gewichtigsten Faktoren im Sprachwandelprozess. Dementsprechend ist die Auseinandersetzung mit Varietäten, deren Domänen und den Kontaktsituationen selbst eine Praxis, die für die Einordnung sprachlicher Neuerungen notwendig ist. Zugleich wirft der Blick auf diese Innovationen auch ein Licht auf das Verhältnis der einzelnen Varietäten zueinander.
Im Rahmen des Proseminars beschäftigen wir uns zu Beginn damit, seit wann Sprache in ihrer Vielfalt wahrgenommen und untersucht wurde und welche Prinzipien dieser Sichtweise zugrunde lagen. Da sich die Maßstäbe für die Kategorisierung von Sprechweisen innerhalb der Sprachwissenschaft ebenfalls sehr heterogen zeigen, soll die klassische Einteilung in Dialekt, Umgangssprache und Standard ebenfalls kritisch betrachtet werden. Hier wird deutlich, dass diese Konzepte ebenfalls nur oberflächlich Konstanten darstellen. Auf der Grundlage dieses Inventars werden dann die Interferenzen zwischen einzelnen Varietäten in den Mittelpunkt gerückt. Anhand von Beispielen aus den Bereichen Lexik, Morphologie und Phonologie werden konkrete Phänomene zu Kontaktsituationen im Raum sowie aus vertikalen Kontaktszenarien dargestellt und untersucht.
Ziel des Seminars ist es, Grundlagen für eine kritische Einordnung von Sprechweisen zu schaffen sowie Methoden für das Erkennen von kontaktinduzierten Sprachphänomenen zu erwerben.

 

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Gesamtleistung setzt sich zusammen aus

50 % Proseminararbeit
25 % aktiven Mitarbeit
25 % Referat

 

Literatur

Földes, Csaba (2010): Was ist Kontaktlinguistik? Notizen zu Standort, Inhalten und Methoden einer Wissenschaftskultur im Aufbruch. In: Bergmann, Hubert/Glauninger, Manfred Michael/Wandl-Vogt, Eveline/Winterstein, Stefan (Hrsg.): Fokus Dialekt. Analysieren – Dokumentieren – Kommunizieren. Festschrift für Ingeborg Geyer zum 60. Geburtstag (Germanistische Linguistik 199–201/2010). Hildesheim/Zürich/New York: Georg Olms, 133–156.

Riehl, Claudia Maria (2014): Sprachkontaktforschung: eine Einführung. Tübing: Narr.

 

Prüfungsstoff

Arbeitsaufträge bzw. Übungen und vertiefende Literatur werden im Rahmen des Kurses mitgeteilt bzw. bereitgestellt.

 

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Der Beurteilung des Seminars liegen eine regelmäßige und aktive Teilnahme, die Erarbeitung eines eigenen Themas, ein Referat (vorzugsweise zum eigenen Thema; 20 Minuten pro Sitzung mit anschließender Besprechung im Seminar) mit obligatorischer Vorbesprechung sowie eine Proseminararbeit (Abgabetermin: 30.04.2022) zugrunde.

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig.
Aufgrund des prüfungsimmanenten Lehrcharakters der Veranstaltung ist das Fehlen nur in begrenztem Maße (max. drei Sitzungen) möglich.

Umfang der Abschlussarbeiten: Proseminararbeiten 15 Seiten Haupttext

Beurteilungsmaßstab:
1 (Sehr Gut) 100 – 91%
2 (Gut) 90 – 81%
3 (Befriedigend) 80 – 71%
4 (Genügend) 70 – 61%
5 (Nicht Genügend) 60 – 0%