DaZ: Deutsch als Sprache(n): DaS statt DaF/DaZ/DaE?
100219 VO 2023S
Vortragende:
Nächster Termin
Monday, 05.06.2023 16:45-20:00 Hörsaal 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Die Grenzen zwischen den Didaktiken von Deutsch als Fremdsprache (DaF), Deutsch als Zweitsprache (DaZ) und Deutsch als Erstsprache (DaE) verschwimmen zusehends vor dem Hintergrund der sprachlichen, gesellschaftlichen sowie unterrichtsbezogenen Realität mehrsprachiger Sprecher:innen und Deutschlernenden. Ausgehend von einer starken Fachdidaktik Deutsch, welche die Sprecher:innen in ihrem sprachlichen Lernen und Handeln wahrnimmt und unterstützt, konstatierte Claudio Nodari bereits 2009: "Es gibt nur eine Deutschdidaktik." (Nodari 2009)
Claus Altmayer (2022, 24) stellt fest, dass "eine klärende Diskussion über das Verhältnis von Deutsch als Fremdsprache und Deutsch als Zweitsprache nicht nur im Hinblick auf das Selbstverständnis des Gesamtfachs notwendig ist, sondern dass von einer besseren Nutzung von Synergien zwischen beiden Fachteilen in vielen Bereichen Impulse für eine Weiterentwicklung und Erneuerung des Fachs ausgehen können.“ Und Klaus-Börge Boeckmann (2022) betont in der Betrachtung von Konvergenzen und Kontroversen bezüglich DaF, DaZ und DaE, dass sich trotz der verschiedenen Aneignungskontexte die Didaktiken des Deutschen stets aufeinander beziehen und gegenseitig bedingen. Gibt es also tatsächlich nur eine Deutschdidaktik? Inwiefern braucht es ihre Ausdifferenzierung in Teil- bzw. Subdisziplinen noch?In der gemeinsamen Ringvorlesung "Deutsch als Sprache(n): DaS statt DaF/DaZ/DaE", ausgerichtet von der Bergischen Universität Wuppertal, der Technischen Universität Dresden, der Universität Wien sowie der Kirchlich Pädagogischen Hochschule Wien/Krems wird das Verhältnis zwischen DaF, DaZ und DaE vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen diskutiert und die Frage nach der Möglichkeit, dem (Un-)Sinn und ggf. der Notwendigkeit seiner Neubestimmung gestellt. Wir beleuchten die verschiedenen Termini "DaF", "DaZ" und "DaE" sowie die Neuschöpfung "DaS" und diskutieren sie vor dem Hintergrund folgender Aspekte und Perspektiven:* Die historische Ausdifferenzierung der fachlichen Felder DaF, DaZ und DaE* Deutsch (DaS) im Kontext von Mehrsprachigkeit
* Deutsch (DaS) in der Migrationsgesellschaft
* Deutsch (DaS) in der Schule
* Deutsch (DaS) im Kontext von Bewerten und Beurteilen
* Ästhetische Zugänge zu Deutsch und zum Lehren und Lernen von SprachenIn einer Abschlussveranstaltung resümieren und diskutieren wir aus fachlicher und fachpolitischer Perspektive die Fragen, ob DaF/DaZ/DaE ineinander aufgehen können und sollen, welche Chancen eine Differenzierung eröffnet bzw. was dadurch verstellt wird.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Schriftliche Prüfung mit offenen Fragen im Open Book-Format im Ausmaß von 1,5 Stunden, d.h. Sie dürfen während der Prüfung die Vorlesungsunterlagen und andere Hilfsmittel verwenden.
Literatur
Zum Einstieg:
Altmayer, Claus (2022): Deutsch als Fremdsprache vs. Deutsch als Zweitsprache: Überlegungen zu einer bislang ausgebliebenen, aber notwendigen Debatte. In: Deutsch als Fremdsprache 1, S. 15-26.
Nodari, Claudio (2009): Es gibt nur eine Deutschdidaktik. In M. Clalüna (Hrsg.), Deutsch unterrichten zwischen DaF, DaZ und DaM. Akten der Zweiten Gesamtschweizerischen Tagung für Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer, Bern, 20. Und 21. Juni 2008. Sondernummer Rundbrief AkDaF, S. 11–24.Literatur zu den einzelnen Vorlesungsterminen sowie weiterführende Literatur finden Sie auf Moodle.
Prüfungsstoff
Es werden die Inhalte aller Vorlesungstermine geprüft.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die Prüfung besteht aus offenen Fragen. Es werden ausgewählte Themen der Vorlesung geprüft.
Beurteilungsschlüssel: 100-90 % = 1; 89-80% = 2; 79-70% = 3; 69-60 % = 4; 59-0% = 5
Abkürzungen: ÄdL: Ältere deutsche Sprache und Literatur – DaF/Z: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache – FD: Fachdidaktik Deutsch – NdL: Neuere deutsche Literatur – SpraWi: Sprachwissenschaft