Vorlesungs­verzeichnis

Masterseminar: Schreiben als soziale Praxis erforschen

100219 SE 2017W

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Vortragende:

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Dieses Seminar ist als Forschungsseminar konzipiert. Das bedeutet, dass Sie selbst ein eigenes kleines Forschungsprojekt zum Thema Schreiben als soziale Praxis konzipieren und durchführen. Dazu gehört das Entwickeln einer Fragestellung, die Herstellung des Zugangs zum Feld (dies kann ein schulisches oder außerschulisches Feld sein, in dem Schreibende tätig sind), das Erheben und Auswerten von Daten sowie die Darstellung des Forschungsprojekts und der Ergebnisse in der Seminararbeit.

Schreiben als soziale Praxis zu betrachten und zu untersuchen bedeutet, dass nicht nur Texte oder Schreibprozesse untersucht werden, sondern Schreibende, ihr Schreibhandeln sowie die komplexen Aushandlungen, die im Schreibunterricht zwischen Schreibenden und Lesenden, aber auch zwischen Unterrichtenden und Schüler_innen geschehen. Als Forschende beobachten Sie also Schreibhandeln, befragen Schreibende und/oder Unterrichtende und analysieren produzierte Texte. Auch Formen außerschulischen und akademischen Schreibens können im Seminar untersucht werden. Von zentralem Interesse dabei ist etwa, was das Schreiben für die Schreibenden selbst bedeutet, welche Selbstkonzepte sie von sich als Schreibenden haben, oder mit welchen Strategien sie mit ihrem Schreiben welche Bedeutungen erzeugen, und in welchem Verhältnis dazu der Schreibunterricht steht, den Sie beobachten. Ein weiterer Fokus werden, im Anschluss an machtreflexive Schreibforschung (z.B. Lillis 2001), institutionelle und gesellschaftliche Machtverhältnisse sein, die auch für Schreibhandlungen eine Bedeutung entfalten. Da das Seminar am Arbeitsbereich DaZ angesiedelt ist, wird ein besonderer Fokus auf DaZ-lernende Schreibende und migrationsgesellschaftliche sprachbezogene Differenzordnungen gelegt. Sie wählen Ihr spezifisches Thema jedoch nach Ihrem Forschungsinteresse.

Es ist von großem Vorteil, wenn Sie auch englischsprachige Texte lesen können, da die meiste Literatur zu unserem Thema auf Englisch erschienen ist – dies ist aber nicht Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar. Ebenso wird kein forschungsmethodisches Wissen vorausgesetzt, Sie erhalten im Rahmen des Seminars eine Einführung in die Forschungsmethoden der Ethnographie und werden bei jedem Schritt des Projekts forschungsmethodisch beraten. Wir werden vor allem mit ethnographischen Methoden arbeiten, weil diese sich besonders gut eignen, um soziale Praktiken zu untersuchen. Die gemeinsame Interpretation von Daten in Kleingruppen im Seminar bildet einen wichtigen Teil der Auswertung.

Die Erhebungsphase inkl. Datenaufbereitung und ersten Auswertungen werden bereits während des Semesters durchgeführt. Daher ist der Zeitaufwand für dieses Seminar während des Semesters hoch.

 

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

aktive Mitarbeit, Durchführung eines eigenen kleinen Forschungsprojekts inkl. Datenerhebung und -auswertung, Seminararbeit über das Forschungsprojekt (Abgabetermin 01.03.2018, nicht verschiebbar)

 

Literatur

wird im Seminar bekanntgegeben

 

Prüfungsstoff

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Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Neugierde und die Bereitschaft, sich auf einen eigenen Forschungsprozess einzulassen; darüber hinaus nicht mehr als 3 Fehltermine und die Einhaltung des Abgabetermins der Seminararbeit. Beurteilungskriterien werden im Seminar besprochen