ÄdL: Paracelsus
100190 PS 2023W
Vortragende:
Bitte beachten Sie, dass das Seminar bereits im Dezember endet (mit Hilfe zweier Zusatztermine am Freitag, 27.10., Brückentag!, und Donnerstag, 7.12.) und das Exposé bis 30.11. sowie die Seminararbeit bis 31.12. abgegeben sein muss.
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Bitte die Hinweise bei den Terminen beachten!
Theophrast von Hohenheim, genannt Paracelsus (1493/4-1541), ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten der Frühen Neuzeit. Seine zahlreichen Werke behandeln Themen der Medizin, (Natur-)Philosophie, Theologie, Alchemie und Astrologie/Magie. Vehement und vulgär-polemisch bekämpfte er die auf der antiken Humoralpathologie beruhenden medizinischen Lehren der Universitäten und betonte die Wichtigkeit der Erfahrung, glitt aber selbst immer wieder in heute esoterisch wirkende Gedankengebäude mit stark alchemischem Hintergrund ab. Zum Beispiel sah er den Ursprung der Krankheiten in den „tria prima“ Sulphur (feuriges Prinzip), Mercurius (flüchtiges Prinzip) und Sal (festes Prinzip). In Opposition zur Scholastik forderte er eine quasi mystische Vereinigung mit dem Objekt als Erkenntnismethode. Durch den ‚Astralleib‘ empfangen wir demnach Unterweisung vom Heiligen Geist in Traum und Vision und verkehren mit anderen ‚Geistern‘. Zeitlebens kam er in Konflikt mit der universitäten und politischen Obrigkeit; in seinen sozialpolitischen Schriften wird das Ideal einer urchristlichen, pazifistischen, hierarchielosen Gütergemeinschaft sichtbar. Die meisten, vor Selbstlob strotzenden Werke wurden erst nach seinem Tod gedruckt. Ihr Sprachstil wird meist als umständlich-verwirrend charakerisiert.
Im Seminar werden wir uns zunächst anhand der fünfbändigen Studienausgabe und der Online-Versionen der Editionen unter https://www.paracelsus.uzh.ch/index.html anhand ausgewählter Texte in die Welt des Paracelsus einlesen, um danach anhand von kleineren Texten das Ineinander der verschiedenen Diskurse zu studieren. Die Seminararbeiten werden genaue Analysen einzelner Texte zum Gegenstand haben.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz ist im Seminar nicht gestattet.
Mitarbeit, Lektüreprotokolle von Sitzung zu Sitzung, Referat, Exposé (bis 30.11. abzugeben), Seminararbeit (bis 31.12. abzugeben !)
Literatur
The Zurich Paracelsus Project, siehe https://www.paracelsus.uzh.ch/index.html
Paracelsus, Werke. Studienausgabe in fünf Bänden. Besorgt von Will-Erich Peuckert. Darmstadt 1965 und viele Nachdrucke.
Theophrast von Hohenheim gen. Paracelsus Sämtliche Werke. Hg. v. Karl Sudhoff. 1929-33.
Paracelsus. Hg. v. Udo Benzenhöfer. Darmstadt 1993.
Prüfungsstoff
Mitarbeit, Lektüreprotokolle von Sitzung zu Sitzung, Referat, Exposé (bis 30.11.), Seminararbeit (bis 31.12. abzugeben !)
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich, bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.
Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion der abgegebenen Seminararbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.Umfang der Abschlussarbeiten: Proseminararbeiten 15 Seiten Haupttext.
Maximal zwei Lektüreprotokolle dürfen fehlen.
Abkürzungen: ÄdL: Ältere deutsche Sprache und Literatur – DaF/Z: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache – FD: Fachdidaktik Deutsch – NdL: Neuere deutsche Literatur – SpraWi: Sprachwissenschaft