Proseminar Deutsch als Fremd- und Zweitsprache
Mehrsprachige Sprachstandsanalyseverfahren
100184 PS 2024W
Vortragende:
Nächster Termin
Mittwoch, 11.12.2024 11:30-13:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Ziel dieses Proseminars ist die Auseinandersetzung mit vielfältigen Aspekten des Themas Sprachstandsanalyse für zwei- oder mehrsprachige Schüler:innen im Bereich Deutsch als Zweitsprache. Sprachstandsdiagnostik bedeutet nicht zwangsläufig, dass ein standardisierter Test durchgeführt werden muss, sondern sie kann auch auf Grundlage von Beobachtungen erfolgen, die laut Erich Apeltauer einen Vorteil haben. Da inzwischen zahlreiche Diagnoseverfahren zur Verfügung stehen, lernen die Studierenden unterschiedliche Sprachdiagnoseverfahren kennen und setzen sich darüber hinaus mit einem Analyseverfahren auseinander, das Einsichten in die schriftsprachliche Entwicklung von Schüler:innen, die in den Sprachen Ukrainisch, Türkisch, Russisch und Deutsch zwei- oder mehrsprachig aufwachsen, erlaubt. Das Ganze wird unter dem Blickwinkel eines ressourcenorientierten Verständnisses migrationsbedingter Zwei- bzw. Mehrsprachigkeit interpretiert.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Teilnahme an Gruppenarbeiten und Diskussionen im Seminar
Halten der Gruppenreferate
Erarbeitete Pflichtlektüre
Exposé zur Proseminararbeit
Verfassen und Abgabe einer Proseminararbeit (im Umfang von 15 Seiten Haupttext)
Literatur
- Atmaca, B., Demir, Ö., Dirim, I., Lengyel, D., Perner, K. P., Savaç, A., Şentepe, M. O. & Vasylchenko O. (2023). Hinweise zur Arbeit mit dem Analyseinstrument ELA. Dokument 5. In ELA – Erfassung früher literaler Aktivitäten: Ukrainisch, Türkisch, Russisch, Deutsch. https://services.phaidra.univie.ac.at/api/object/o:2048840/preview
- Busch, Brigitta (2021). Mehrsprachigkeit. Wien: Facultas Verlags- und Buchhandels AG.
- Dirim I. (2007). Sprachkontaktphänomene und begleitende Sprachstandsdiagnostik. In: Hans H. Reich, Hans-Joachim Roth & Ursula Neumann (Hrsg.): Sprachdiagnostik im Lernprozess. Verfahren zur Analyse von Sprachständen im Kontext von Zweisprachigkeit, Münster: Waxmann, 114-130.
- Dirim I. & Döll M. (2009). ´Bumerang´ - Erfassung der Sprachkompetenzen im Übergang von der Schule in den Beruf - Vergleichende Beobachtungen zum Türkischen und Deutschen am Beispiel einer Schülerin. In: Drorit Lengyel, Hans H. Reich, Hans-Joachim Roth & Marion Döll (Hrsg.): Von der Sprachdiagnose zur Sprachförderung. Band 5 Münster: Waxmann, 139 - 146.
- Döll M., Fröhlich L. & Dirim I. (2014). Sprachdiagnostik in Österreich. In: Ilona Feld-Knapp (Hrsg.): Mehrsprachigkeit, Budapest, 61-79.
- Döll M. & Dirim I. (2011). Mehrsprachigkeit in der Sprachdiagnostik. In: Sara Fürstenau & Mechthild Gomolla (Hrsg.): Migration und Schulischer Wandel: Mehrsprachigkeit. Wiesbaden: VS Verlag, 153-197.
- Gültekin-Karakoç, Nazan (2019): Sprachdiagnostische Grundverfahren, in: Jeuk, Stefan/Settinieri, Julia (Hrsg.): Sprachdiagnostik Deutsch als Zweitsprache: Ein Handbuch. Berlin; Boston: de Gruyter, 97-115.
- Jeuk. S. & Settiniere J. (Hrsg.) (2019). Sprachdiagnostik. Deutsch als Zweitsprache. Ein Handbuch. Berlin/Boston: De Gruyter.
- Klinger Th., Usanova I., Gülden A. & Minh T.Th. (2022). Die Messung produktiver Sprachfähigkeiten im Kontext von Mehrsprachigkeit: Die Herangehensweise in LiPS. In: Thorsten Klinger et al. (Hrsg.): Sprachentwicklung im Kontext von Mehrsprachigkeit. Wiesbaden: Springer Nature, 23-53.
- Reich H. (2025). Auch die Verfahren zur Sprachanalyse bei Kindern und Jugendlichen haben ihre Geschichten. In: Ingrid Gogolin, Ursula Neumann, Hans H. Reich, Hans.Joachim Roth & Knut Schwippert (Hrsg.): FörMig.Sprachdiagnostik bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, Münster: Waxmann Verlag, 88 - 95.
- Reich H. & Roth H.-J. (2007). HAVAS 5 - das Hamburger Verfahren zur Analyse des Sprachstands bei Fünfjährigen. In: Hans H. Reich, Hans-Joachim Roth & Ursula Neumann (Hrsg.): Sprachdiagnostik im Lernprozess. Verfahren zur Analyse von Sprachständen im Kontext von Zweisprachigkeit. Münster: Waxmann, 71-94.
- Wohlgenannt J. & Vasylchenko O. (2024). Mehrsprachige Ressourcen durch die Erfassung literaler Aktivitäten sichtbar machen Einsatzmöglichkeiten eines bilingualen Analyseinstruments in der schulischen Praxis. In: Klaus-Börge Boeckmann, Dagmar Gilly & Barbara Schrammel (Hrsg.): Sprachen.Vielfalt fördern. Zukunftsperspektiven für die Qualitätsentwicklung in der Pädagog*innenbildung. Wien: leykam: Universitätsverlag, 153-166.
Prüfungsstoff
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Anwesenheit (zweimaliges Fehlen ist erlaubt)
PS-Arbeit: 50 Punkte
Exposé zur Proseminararbeit: 20 Punkte
Gruppenpräsentation: 15 Punkte
Abgabe von einer schriftlichen Lektürebearbeitung: 15 Punkte
Sehr gut: 90-100 Punkte
Gut: 79-89 Punkte
Befriedigend 68-78 Punkte
Genügend: 56-67 Punkte
Nicht genügend: 0-55 PunktePrüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich, bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.Umfang der Abschlussarbeiten: Proseminararbeiten 15 Seiten Haupttext
Abkürzungen: ÄdL: Ältere deutsche Sprache und Literatur – DaF/Z: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache – FD: Fachdidaktik Deutsch – NdL: Neuere deutsche Literatur – SpraWi: Sprachwissenschaft