DaF/Z: Sprachalternation und Translanguaging
100184 PS 2024S
Vortragende:
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Ziel dieses Proseminars ist die Auseinandersetzung mit Phänomenen der Sprachalternation (Code Switching, Code Mixing), bei denen Elemente der Sprachsysteme von zwei- bzw. mehrsprachig aufwachsenden Kindern miteinander gemischt werden. Wir gehen auf die Frage ein, ob diese Phänomene einen Anlass zur Sorge geben müssen oder die kreative Nutzung der zur Verfügung stehenden sprachlichen Ressourcen darstellen.
Inhaltlich befassen wir uns im Proseminar mit dem Konzept des Sprachwechsels und des Translanguaging als pädagogische Strategie. Im Mittelpunkt steht dabei ein ressourcenorientiertes Verständnis migrationsbedingter Zweisprachigkeit, wobei mehrsprachige Schüler:innen die ihnen zur Verfügung stehenden sprachlichen Repertoires bei ihren Lernprozessen nutzen können. Darüber hinaus setzen wir uns mit einem mehrsprachig orientierten Sprachstandsanalyseverfahren auseinander, bei dem Sprachkontaktphänomene berücksichtigt werden.Die Inhalte werden mittels Input seitens der Lehrveranstaltungsleiterin vermittelt, zudem setzen sich die Teilnehmenden in Gruppenarbeiten sowie in Einzelarbeit (Lektüre- und Diskussionsaufgaben) mit verschiedenen Themen auseinander. Die Teilnehmenden halten Gruppenreferate zu seminarrelevanten Themen.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Teilnahme an Gruppenarbeiten und Diskussionen im Seminar
Halten der Gruppenreferate
Erarbeitete Pflichtlektüre
Exposé zur Proseminararbeit
Verfassen und Abgabe einer Proseminararbeit (im Umfang von 15 Seiten Haupttext)
Literatur
Auer, Peter (1999). From codeswitching via language mixing to fused lects: Toward a dynamic typology of bilingual speech. International Journal of Bilingualism, 3(4), 309–332.
Becker, Susanne (2016). Translanguaging im transnationalen Raum Deutschland-Türkei. in Küppers, Almut, Pusch, Barbara & Pınar Uyan Semerci (Hrsg.) Bildung in transnationalen Räumen. Wiesbaden: Springer VS, 35-52.Becker, Susanne (2018). Sprechgebote Wie das Sprechen über Sprache soziale Ungleichheiten reproduziert. Wiesbaden: Springer VS.Busch, Brigitta (2021). Mehrsprachigkeit. Wien: Facultas Verlags- und Buchhandels AG.CUNY-New York State Initiative on Emergent Bilinguals (2021). Translanguaging and transformative teaching for emergent bilingual students: Lessons from the CUNY-NYSIEB Project. New York/London: Routledge.Dirim, Inci (2007). Sprachkontaktphänomene und begleitende Sprachstandsdiagnostik. In: Hans H. Reich, Hans-Joachim Roth und Ursula Neumann (Hrsg.): Sprachdiagnostik im Lernprozess. Verfahren zur Analyse von Sprachständen im Kontext von Zweisprachigkeit. Münster: Waxmann 114 – 130.Döll, Marion & Dirim, İnci (2011). Mehrsprachigkeit in der Sprachdiagnostik, in: Sara Fürstenau und Mechthild Gomolla (Hrsg.): Migration und Schulischer Wandel: Mehrsprachigkeit. Wiesbaden: VS Verlag, 153-167.García, Ofelia & Wei, Li (2014). Translanguaging. Language, bilingualism and education. Basingstoke: Palgrave Pivot.Gogolin, Ingrid, Hansen, Antje, McMonagle, Sarah & Dominique Rauch (Hg.) (2020). Handbuch für Mehrsprachigkeit und Bildung. Wiesbaden: Springer.Hack-Cengizalp, Esra, David-Erb, Melanie & Irene Corvacho del Toro (2023). Mehrsprachigkeit und Bildungspraxis. Bielefeld : wbv Publikation.Montanari Elke G. & Panagiotopoulou Julie A. (2019). Mehrsprachigkeit und Bildung in Kitas und Schulen. Tübingen: Narr Francke Attempto Verlag GmbH.Müller, Natascha (2016). Mehrsprachigkeitsforschung. Tübingen: Narr Francke Attempto Verlag.Plutzar, V. (2020). Translanguaging. Hintergründe, Zugänge und Umsetzungsmöglichkeiten. Ein Konzept zur Einbindung der Sprachen von Schüler*innen im Regelunterricht mit einer Beschreibung der Umsetzung an einer Wiener Neuen Mittelschule. Bildungsdirektion Wien.Plutzar, Verena (2021). Die Schule als sprachlich "sicherer Ort" im Kontext von Migration und Flucht, in: Krobath, Thomas, Lindner, Doris & Susanne Scherf (Hg.) Brücken bauen. Migration - Flucht - Bildung. Bd. 22. Wien: Lit Verlag, 85-102.Roche, Jorg (2013). Mehrsprachigkeitstheorie. Erwerb - Kognition - Transkulturation - Ökologie. Tübingen: Gunter Narr Verlag.Riehl, Claudia Maria (2009). Sprachkontaktfoschung. Eine Einführung. Tübingen: Gunter Narr Verlag.Riehl, Claudia Maria (2014). Mehrsprachigkeit. Eine Einführung. Darmstadt: WBG.Schwarzl, Lena (2020). Ein mehrperspektivischer Blick in das Translanguaging-Klassenzimmer : selbstbezogene Überzeugungen und Klassenklima im Fokus. Hochschulschrift. Wien.Shepard-Carey, Leah & Tian, Zhongfeng (Hg.) (2023). (Re)imagining Translanguaging Pedagogies through Teacher–Researcher Collaboration. Bristol : Blue Ridge Summit : Multilingual Matters.Thöne, Clara & Kölling, Marei (2023). Translanguaging als Weg zur mehrsprachigen Bildung? In Hack-Cengizalp, Esra, David-Erb, Melanie & Irene Corvacho del Toro (Hg). Mehrsprachigkeit und Bildungspraxis. Bielefeld : wbv Publikation. S.13 - 31.Wildemann, Anja & Bien-Miller, Lena (Hg.) (2023). Sprachbewusstheit. Perspektiven aus der Forschung und Didaktik. Wiesbaden: Springer VS.
Prüfungsstoff
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Anwesenheit (zweimaliges Fehlen ist erlaubt)
PS-Arbeit: 50 Punkte
Exposé zur Proseminararbeit: 25 Punkte
Gruppenpräsentation: 15 Punkte
Abgabe von mind. einer schriftlichen Lektürebearbeitung: 10 Punkte
Sehr gut: 90-100 Punkte
Gut: 79-89 Punkte
Befriedigend 68-78 Punkte
Genügend: 56-67 Punkte
Nicht genügend: 0-55 PunktePrüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich, bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.Umfang der Abschlussarbeiten: Proseminararbeiten 15 Seiten Haupttext
Abkürzungen: ÄdL: Ältere deutsche Sprache und Literatur – DaF/Z: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache – FD: Fachdidaktik Deutsch – NdL: Neuere deutsche Literatur – SpraWi: Sprachwissenschaft