Masterseminar SpraWi: Namen im Deutschen
100169 SE 2023W
Vortragende:
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Die Namenkunde steht zusammen mit Sprachgeschichte und Dialektologie am Beginn der modernen Sprachwissenschaft in der ersten Hälfte des 19. Jhs. Den Arbeiten ihres Gründers Ernst Förstemann gemäß beschäftigte sie sich lange Zeit primär mit den „Königsdiziplinen“ Anthroponyme und Toponyme. Spätestens seit dem Siegeszug des Strukturalismus begann auch eine detaillierte Beschäftigung mit dem Namen als sprachlichem Zeichen. In den letzten Jahrzehnten wurden nicht nur neue Ansätze in der Namentheorie verfolgt, sondern auch bisher wenig beachtetes Namenmaterial untersucht, zB Namen von Medikamenten, Sternen u.a.m. Ein grundlegendes Kapitel sind die Quellenkunde und die Erfassung von Namen, etwa in moderneren Quellen wie der "Statistik Austria". Auch flächendeckende Namenuntersuchungen, etwa der Flurnamen in einer bestimmten Gemeinde, sind ein wichtiges Forschungsinstrument.
Die LV soll nicht nur einen Überblick über die traditionelle Namenkunde bieten, sondern auch in moderne Forschungsgebiete sowie Forschungsdesiderata einführen, insbesondere auf dem Gebiet des heutigen Österreich.
Behandelt wird u.a.:
- Namentheorie, z.B. „Bedeutung“ des Namens, Nomem, handlungsorientierter Ansatz u.a.m.
- Namenarten, zB Personennamen, Ortsnamen (auch Berg-, Gewässernamen), Warennamen, - Namen von politischen Ereignissen,
Pflanzennamen u.a.m.
- Familiennamen und Ortsnamen in Österreich
- Namenerhebungen und –quellen
- Volksetymologie, zB „Hütteldorf“ = ‚Dorf mit /aus Hütten‘
- Namen und Ideologie, zB „Chemnitz“ > „Karl-Marx-Stadt“
- Desiderata: Vornamenvergabe, Namenverarbeitung mit Computer, Namen im Internet, Namen und Korpuslinguistik etc.
Die LV soll einen Überblick über verschiedene Forschungsbereiche geben.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Referat,, schriftliche Arbeit, Mitarbeit, Hausübungen.
Es sind keinerlei Hilfsmittel, insbesondere KI wie ChatGPT, erlaubt.
Literatur
Wird aber der ersten Einheit laufend bekannt gegeben; selbstständiges Bibliografieren.
Prüfungsstoff
Es werden keine Prüfungen abgehalten.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich, bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.
Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').Umfang der Abschlussarbeiten: 25 Seiten HaupttextModul V Masterseminar mit Zusatzleistung aus dem Master Deutsche Philologie (12 ECTS): Für die Aufwertung des Seminars um 6 ECTS muss eine verpflichtende schriftliche Mehrleistung (10 Seiten Haupttext) erbracht werden, d.h. es muss eine Seminararbeit im Umfang von 35 Seiten Haupttext verfasst werden.Sie können sich bis zum 4.11.2023 ohne Konsequenzen wieder abmelden.
Abkürzungen: ÄdL: Ältere deutsche Sprache und Literatur – DaF/Z: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache – FD: Fachdidaktik Deutsch – NdL: Neuere deutsche Literatur – SpraWi: Sprachwissenschaft