Vorlesungs­verzeichnis

Masterseminar SpraWi: Textlinguistik

100169 SE 2023S

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Vortragende:

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Textlinguistik ist eine relative junge linguistische Teildisziplin. Zusammen mit Fächern wie Soziolinguistik, Konversationsanalyse, Sprechakttheorie, Psycholinguistik u.a.m. entstand sie im deutschen Sprachraum in den 1970er Jahre, als im Zug der „Pragmatischen Wende“ der Fokus der Geisteswissenschaften auf gesellschaftliche Zusammenhänge gelegt wurde. „Unter Textlinguistik versteht man jene sprachwissenschaftliche Forschungsdisziplin, die sich mit der Analyse von vorwiegend satzübergreifenden bzw. textbildenden Regularitäten auf allen Beschreibungsebenen beschäftigt“ (Vassilakou/Harwart 1999: 1). Daraus werden schon die beiden Hauptaspekte ersichtlich, die der Auffassung von „Text“ zugrunde liegen: „satzübergreifend“ verweist auf systemlinguistische, „textbildend“ auch auf pragmatische Sichtweisen. Der pragmatische Aspekt wird etwa hier deutlich: „Wir kommunizieren nicht in Wörtern, nicht in Sätzen, wir kommunizieren in Texten, also sprachlichen Verbundgrößen […].“(Kalverkämper 2022: 12). Heute sind auch kognitive Theorien u.a.m. von Bedeutung. Janich (2019) bietet 15 Ansätze, nach denen man Textlinguistik betreiben kann, und sie bietet nur eine Auswahl.
Die Lehrveranstaltung soll allen Interessierten ein umfassenden Bild der Textlinguistik, ihrer Grundlagen, Methoden, Anwendungen, aber auch ihrer Problemstellungen liefern. „Text“ wird dabei möglichst weit gefasst und auch moderne Textsorten wie Videos, Audios, Blogs, Chatverläufe, Memes usw. umfassen (Kalverkämper 2022: 12); gemeint sind sowohl mündliche als auch schriftliche Kommunikate.

 

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig.

Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').

Umfang der Abschlussarbeiten: Seminararbeiten 25 Seiten Haupttext

Modul V Masterseminar mit Zusatzleistung aus dem Master Deutsche Philologie (12 ECTS): Für die Aufwertung des Seminars um 6 ECTS muss eine verpflichtende schriftliche Mehrleistung (10 Seiten Haupttext) erbracht werden, d.h. es muss eine Seminararbeit im Umfang von 35 Seiten Haupttext verfasst werden.
Referat, Übungen, Mitarbeit.

 

Literatur

Arbeitsgrundlage: Nina Janich (Hg.): Textlinguistik. 15 Einführungen und eine Diskussion. 2. Aufl. Tübigen: Narr Francke Attempto 2019.
Hartwig Kalverkämper (2022): HARALD WEINRICH − das heißt Innovation. Weitsicht und Bildung. In: Weinrich, Harald: Sprache, das heißt Sprachen [sic!]. Plädoyer für die sprachliche Vielfalt. Hg. und mit einer Einleitung von Hartwig Kalverkämper. Berlin: Frank & Timme. (Forum für Fachsprachen-Forschung 165)
Maria Vassilakou / Miriam Harwart (1999): Textlinguistik. In: Peter Ernst (Hg): Einführung in die synchrone Sprachwissenschaft. 2. Aufl. Wien. Kap. 12.
Weitere Literatur wird ab der ersten Einheit bekannt gegeben; selbstständiges Bibliografieren notwendig.

 

Prüfungsstoff

Es werden keine Prüfungen abgehalten.

 

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Abschlussarbeit (50%), Referat (30%), Übungen (10%), Mitarbeit (10%)