Masterseminar SpraWi: Mehrsprachigkeit in der Wiener Linguistic Landscape
100168 SE 2022S
Vortragende:
Dieser Kurs findet in Präsenz statt, solange es die Anweisungen der Universitätsleitung nicht anders vorsehen. Auf die Einhaltung der geltenden Covid-19 Regelungen wird streng geachtet.
N.B.: Für das Seminar gibt es einen Zusatztermin (online-Gastvortrag) am 08. April von 9:30-11:00.
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Zentraler Inhalt dieses Masterseminars ist die empirische soziolinguistische Feldforschung im konkreten Anwendungsgebiet der Erforschung der Wiener ‚Linguistic Landscape‘ (Sprachlandschaft), hier definiert als manifeste Schriftlichkeit (‚Beschilderung‘ im weitesten Sinn) im öffentlichen Raum. Das Ziel ist die Befähigung der Studierenden zur Durchführung und wissenschaftlichen Aufzeichnung eines entsprechenden Projekts.
Die Linguistic Landscape (kurz: LL) ist ein omnipräsentes Gestaltungselement unserer Wirklichkeit und Wahrnehmung, sobald wir uns in den öffentlichen Raum begeben. In diesem Seminar erforschen wir ihre Gegebenheiten im Hinblick auf Erscheinungsformen der ‚inneren‘ und ‚äußeren‘ Mehrsprachigkeit in Wien.
Nach einer kompakten Einführung in die Theorie und Methodik der soziolinguistischen LL-Forschung kulminiert der Kurs in der Durchführung von Feldforschungsprojekten in Arbeitsgruppen, in enger Begleitung durch die LV-Leiterin und als Basis für den zentralen Aspekt der Leistungsbeurteilung - der Seminararbeit.
Als Methoden dienen Input durch die LV-Leitung, Diskussionen im Plenum und in Gruppen, eigenständige Arbeit nach Anleitung sowie Feldforschung gemeinsam und in Kleingruppen mittels Smartphone-Kamera und der App ‚Lingscape‘ (die in der LV vorgestellt wird). Zur Kontextualisierung der Lehrveranstaltung gibt es auch Gastvorträge, die mitunter online abgehalten werden (Details werden im Laufe des Kurses bekanntgegeben).
Bereitschaft zur Feldforschung im Freien innerhalb der Stadt Wien, sowohl während der Kurssitzungen als auch für die eigene Forschungsarbeit, ist eine Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme, ebenso wie die Bereitschaft zur Gruppenarbeit. Ein Smartphone inklusive funktionierender Kamera sollte verfügbar sein.
Das Seminar findet in Kooperation mit dem gleichnamigen Master-Seminar von Univ.-Prof. Dr. Elissa Pustka am Institut für Romanistik statt. Einige Aktivitäten werden parallel gesetzt.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').
Literatur
Purschke, Christoph (2018): Linguistic Landscapes – Sprachliche Landschaften. In: Börner, Ingo / Straub, Wolfgang / Zolles, Christian (Hg.): Germanistik digital. Digital Humanities in der Sprach- und Literaturwissenschaft. Wien: Facultas, 153-167.
Pustka, Elissa (2021): Wo Österreich französisch ist: eine Pilotstudie zur Linguistic Landscape der Wiener Josefstadt (8. Bezirk). In: Lücke, Stephan / Piredda, Noemi / Postlep, Sebastian / Pustka, Elissa (Hg.): Linguistik grenzenlos: Berge, Meer, Käse und Salamander 2.0 – Linguistica senza confini: montagna, mare, formaggio e salamandra 2.0. Korpus im Text, Band 14 (http://www.kit.gwi.uni-muenchen.de/?p=75170&v=1).
Soukup, Barbara (2020): Survey area selection in Variationist Linguistic Landscape Study. A report from Vienna, Austria. In: Linguistic Landscape, 6/1, 52–79.
Auszüge aus:
Backhaus, Peter (2007). Linguistic Landscapes: A Comparative Study of Urban Multilingualism in Tokyo. Clevedon: Multilingual Matters.
Ziegler, Evelyn / Eickmans, Heinz / Schmitz, Ulrich / Uslucan, Haci-Halil / Gehne, David H. / Kurtenbach, Sebastian / Mühlan-Meyer, Tirza / Wachendorff, Irmi (2018): Metropolenzeichen. Atlas zur visuellen Mehrsprachigkeit der Metropole Ruhr. Universitätsverlag Rhein-Ruhr.
Ziegler, Evelyn / Marten, Heiko F. (Hg.) (2021): Linguistic Landscapes im deutschsprachigen Kontext. Frankfurt: Lang.
Prüfungsstoff
Prüfungsimmanente LV.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die Leistungskontrolle erfolgt über die Summierung von Teilleistungen (mit entsprechenden Hilfsmitteln) in folgender Aufschlüsselung:
- Aktive Mitarbeit, Feldforschung und Einzelaufgaben: 20%
- Projektarbeit auf Gruppenbasis: 20% - bestehend aus Projektexposé, Projektpräsentation, Durchführung/Datenerhebung und Ergebnispräsentation
- Seminararbeit: 60% (25 Seiten Haupttext; Einzelnote). Abgabe bis spätestens 15.09.2022.
N.B.: Die Seminararbeit ist auf Basis der in der Gruppe gemeinsam zusammengetragenen Daten in Einzelleistung zu verfassen.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
- Dies ist eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung mit Teilnahmepflicht (Vorgabe der SPL: max. 3 Absenzen).
- Die Absolvierung der angegebenen Teilleistungen inkl. Abgabe einer eigenhändig in Einzelleistung verfassten schriftlichen Seminararbeit (mit 25 Seiten Haupttext) ist ebenso verpflichtend.
- Die Einhaltung der guten wissenschaftlichen Praxis ist in allen Teilbereichen und Teilleistungen obligatorisch (siehe die entsprechenden Richtlinien der Universität Wien: https://studienpraeses.univie.ac.at/infos-zum-studienrecht/sicherung-der-guten-wissenschaftlichen-praxis/plagiat/)
Sehr gut: 100-90%; Gut: 89-80%; Befriedigend: 79-70%; Genügend: 69-60%; Nicht genügend: 59-0%.Modul V Masterseminar mit Zusatzleistung aus dem Master Deutsche Philologie (12 ECTS): Für die Aufwertung des Seminars um 6 ECTS muss eine verpflichtende schriftliche Mehrleistung (10 Seiten Haupttext) erbracht werden, d.h. es muss eine Seminararbeit im Umfang von 35 Seiten Haupttext verfasst werden.
Abkürzungen: ÄdL: Ältere deutsche Sprache und Literatur – DaF/Z: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache – FD: Fachdidaktik Deutsch – NdL: Neuere deutsche Literatur – SpraWi: Sprachwissenschaft