DaF/Z: Wer sagt was? Perspektiven auf (Mehr-)Sprachigkeit im Elementarbereich
100166 PS 2024W
Vortragende:
Nächster Termin
Dienstag, 01.10.2024 13:15-14:45 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Ziele:
Die Studierenden setzen sich theoretisch sowie empirisch mit dem Seminarthema auseinander.
Sie können auf KI-basierte transkribierte Interviews kontrollhören und in eine bestimmte von der LV-Leiterin vorgegebene Transkriptionskonvention übertragen.
Die Teilnehmenden führen aufbauend auf den Transkripten individuell und in Gruppen erste theoriebezogene Interpretationen/Analysen von ausgewählten Interviewsequenzen durch und triangulieren die Ergebnisse in Kleingruppen. Die Ergebnisse der Triangulation werden in Gruppenpräsentationen vorgestellt.
Die Teilnehmenden sind zudem in der Lage, sich im Zuge einer PS-Arbeit reflektiert und theoriebezogen mit dem transkribierten Datenmaterial auseinanderzusetzen (Formulieren einer Forschungsfrage, Auswahl von Sequenzen für die Analyse, Interpretation und Analyse des Materials).
Inhaltlich setzen wir uns im Seminar vorwiegend mit (Mehr-)Sprachigkeit im Elementarbereich auseinander. Dabei fokussieren wir auf verschiedene Perspektiven, die von unterschiedlichen Akteur*innen zum Thema Sprache(n) und Mehrsprachigkeit in der Institution Kindergarten eingenommen werden: das Fachpersonal, die Erziehungsberechtigten, die Kindergartenkinder. Zusätzlich beschäftigen wir uns auch mit der österreichischen Sprachenpolitik im Bereich Elementarbildung.Im Mittelpunkt stehen dabei folgende Themenkomplexe
• Grundlagen: Organisation und Sprachenpolitik des Elementarbereichs in Österreich
• Mehrsprachigkeit im Elementarbereich
• Home Language Family Policy in mehrsprachigen Familien
• Einstellungen des Fachpersonals zum Thema Mehrsprachigkeit im Elementarbereich: Umgang mit Mehrsprachigkeit, Einschlüsse und Ausschlüsse von Mehrsprachigkeit in elementaren Bildungseinrichtungen
• Perspektiven von Kindergartenkindern zum Thema Mehrsprachigkeit im Elementarbereich: Allgemein: Perspektive der Kinder im Forschungsprozess / Kindheitsforschung; Meinungen zum Thema Mehrsprachigkeit im KindergartenMethode:
Die Inhalte werden mittels Input seitens der Lehrveranstaltungsleiterin vermittelt, zudem setzen sich die Teilnehmenden in Gruppenarbeiten sowie in Einzelarbeit (Lektüre,- Diskussions,- und Reflexionsaufgaben) mit verschiedenen Themen auseinander. Die auf KI-basierten transkribierten Interviews werden kontrollgehört und inhaltlich interpretiert. Die Interviews werden in Kleingruppen miteinander verglichen (trianguliert). Die Interpretation findet während der Einheit bei angeleiteten Datensitzungen statt. Die Teilnehmenden präsentieren ihre Ergebnisse der Interviewanalyse (erste Fallinterpretationen) in Form von Gruppenpräsentationen und beschäftigen sich intensiv mit einzelnen Sequenzen in ihrer PS-Arbeit.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
• Konstruktive Teilnahme an Gruppenarbeiten und Diskussionen (in Zusammenhang mit Leseaufgaben etc.) wird vorausgesetzt.
• Kontrollhören und Erstellen eines Basistranskripts auf der Grundlage eines KI-transkribierten Interviews
• Formulieren einer Forschungsfrage
• Abgabe einer PS-Arbeit
Literatur
Amberg, Isabel, Holub, Barbara, Tahmasian, Nune & Wiedner, Manfred (Hrsg.) (2022). Handlungsfeld Mehrsprachigkeit in der Elementar- und Primarstufe. Bielefeld: Schneider bei wbv.
Almér, Elin (2017): Children’s beliefs about bilingualism and language use as expressed in child-adult conversations. Multilingua, 36(4), 401–424.Egert, Franziska; Sachse, Steffi; Buschmann, Anke; Corders, Anne-Kristin (2024): Sprachliche Bildung Und FöRderung : Kommunikation, Sprache Und Mehrsprachigkeit in Kindertageseinrichtungen. Frankfrut/M.: Wochenschau Verlag.Hittich, S. (2022): Sicht der Eltern auf Kita und Mehrsprachigkeit. In: Kaiser-Kratzmann, Jens; Sachse, Steffi (Hrsg.): Mehrsprachigkeit in der Frühen Bildung (S. 237-260). Waxmann: Münster, New York.Honig, Michael-Sebastian. Aus Der Perspektive Von Kindern?: Zur Methodologie Der Kindheitsforschung. Weinheim [u.a.]: Juventa-Verl., 1999. Print. Kindheiten; 16.Panagiotopoulou, J. A., & Hammel, M. J. (2023). „Die Kinder werden ermutigt [...] ihre Wünsche zu äußern, egal ob das jetzt [auf] Türkisch oder Arabisch ist“. Pädagogische Fachkräfte reflektieren die Bedeutung ihrer ‚Translanguaging-Haltung‘ im Kontext von Professionalisierung in der Migrationsgesellschaft. Zeitschrift für Pädagogik, 6, 764–779.Panagiotopoulou, J.A.; Uçan, Y. & Samani, D. (2023): Familiensprachpolitik zwischen Spracherwerb und Spracherhalt: Ergebnisse zu den Perspektiven von Kindern aus dem Lehrforschungsprojekt FaMiLanG. ZIF - Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht, Themenschwerpunkt „Mehrsprachigkeit und Spracherhalt im Kontext von schulischen, außerschulischen und familiären Lernorten“, S. 111-133.URL: https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/24739/2/zif-3654-panagiotopoulou.pdfPanagiotopoulou, J.A. & Samani, D. (2024): „Die fragen so ‘warum musst du diese Sprache lernen, warum ist diese Sprache so blöd‘ und so…“: Differenz- und Diskriminierungserfahrungen mehrsprachiger Eltern und Kinder aus geflüchteten Familien im Kontext deutscher Bildungseinrichtungen. In: Seyran Bostancı & Emra Ilgün–Birhimeoğlu (Hrsg.): Elementarpädagogik in der postmigrantischen Gesellschaft. Theoretische und empirische Zugänge zu einer rassismuskritischen Pädagogik. Weinheim Basel: Beltz Juventa, S. 64-78.Panagiotopoulou, J. A. & Zettl, E. (2021): Sprachpolitik in zugewanderten Familien und Einrichtungen frühpädagogischer Erziehung und Bildung. In: Georgi, V. B.; Karakaşoğlu, Y. (Hrsg.): Frühe Kindheit. Band 1. Reihe Migration, Diversität, Bildung (S. 49-64). Stuttgart: Kohlhammer Verlag.Sachse, S.; Kierdorf, J. & Sawatzky, A. (2022): Einstellungen zur eigenen Mehrsprachigkeit und sozio-emotionale Entwicklung mehrsprachiger Kinder. In: Kaiser-Kratzmann, Jens; Sachse, Steffi (Hrsg.): Mehrsprachigkeit in der Frühen Bildung (S. 199-217). Münster, New York: Waxmann.Uçan, Y. (2022): Erziehungsziel Mehrsprachigkeit. Eine qualitative Studie zu Erziehung und Elternschaft im Kontext von Migration. Wiesbaden: SpringerWeigl, K. (2022): Mehrsprachige Fachkräfte. In: Kaiser-Kratzmann, Jens; Sachse, Steffi (Hrsg.): Mehrsprachigkeit in der Frühen Bildung (S. 219-236). Waxmann: Münster, New York.Winter, C. (2023). „Aber er kann noch gar nicht reden“ – Kinder als Akteur:innen in der sprachlichen Bildung im Elementarbereich. Zeitschrift für Pädagogik, 6, 713–729.
Prüfungsstoff
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Inhalte und Themen des Seminars
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Für den positiven Abschluss des Seminars sind folgende Teilleistungen zu erbringen (inkl. Beurteilungsmaßstab):
• Abgabe einer PS-Arbeit: 50 Punkte
• Gruppenpräsentation: 20 Punkte
• Transkript: 20 Punkte
• Lektüre- und Reflexionsaufgaben: 10 Punkte
Sehr gut: 100-90 Punkte
Gut: 89-79 Punkte
Befriedigend 78-68 Punkte
Genügend: 67-56 Punkte
Nicht genügend: 55-0 PunkteLetztmöglicher Abgabetermin der PS-Arbeit: 16. März 2025Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich, bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.Umfang der Abschlussarbeiten: Proseminararbeiten 15 Seiten Haupttext
Das Hauptgewicht der Beurteilung liegt auf der schriftlichen Proseminararbeit.
Abkürzungen: ÄdL: Ältere deutsche Sprache und Literatur – DaF/Z: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache – FD: Fachdidaktik Deutsch – NdL: Neuere deutsche Literatur – SpraWi: Sprachwissenschaft