Vorlesungs­verzeichnis

Masterseminar NdL: Komische Versepik im 18. und 19. Jahrhundert

100163 SE 2023S

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Vortragende:

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die ehrwürdige Gattung des Heldenepos, seit Homer und Vergil kanonisiert, geriet um 1700 in eine Krise, obwohl sie weiterhin offiziell hoch angesehen war. Eine mögliche Alternative – neben dem unaufhaltsamen Aufstieg des Romans als „moderner Epopöe“ – waren verschiedene Formen komischer Versepik, für die es bis heute keine eindeutige Gattungsdefinition gibt. Ritchie Robertson spricht in seiner maßgeblichen Untersuchung 2009 von Mock-Epic Poetry.
Im Seminar sollen deutschsprachige Texte, die diesem Genre zugerechnet werden können, analysiert werden. Das Lehrziel ist aber auch eine breitere Kenntnis der europäischen Tradition, weshalb wir uns am Beginn mit der relevanten Sekundärliteratur, vor allem mit Ritchie Robertsons Mock-Epic Poetry from Pope to Heine (Oxford University Press 2009) auseinandersetzen werden.

Für einen positiven Abschluss müssen Sie in den Sitzungen physisch und geistig präsent sein (ich akzeptiere maximal drei Fehlstunden) und am Ende eine schriftliche Arbeit von 25 Seiten verfassen. Das Seminar selbst wird als Gesprächsrunde gehalten, in der fortlaufend über Fortschritte und Schwierigkeiten bei der Arbeit berichtet und reflektiert wird.
In einem Schluss-Block, bei dem Sie unbedingt anwesend sein müssen, werden die Arbeiten präsentiert und diskutiert. Dieser Schlussblock wird am 26. Juni und zusätzlich zu einem Termin in unmittelbarer zeitlicher Nähe, den wir im Seminar vereinbaren werden, stattfinden.
Ergo: Abgabetermin einer Erstversion der Seminararbeit bereits am 19. Juni.

Geplanter Kanon:
Uz, Johann Peter: Sieg des Liebesgottes (1753)
Zachariä, Just Friedrich Wilhelm: Der Renommist (1754)
Wieland, Christoph Martin: Idris und Zenide (1768)
Wieland, Christoph Martin: Der neue Amadis (1771)
Blumauer, Aloys: Virgils Aeneis travestirt (1782ff.)
Kortum, Karl Arnold: Die Jobsiade (1799)
Ratschky, Joseph Franz: Melchior Striegel (1793ff.)
Goethe, Johann Wolfgang: Reineke Fuchs (1794)
Immermann: Tulifäntchen (1830)
Heine, Heinrich: Atta Troll (1842)
Heine, Heinrich: Deutschland. Ein Wintermärchen. (1844)
Grün, Anastasius: Nibelungen im Frack (1843)
Hamerling, Robert: Homunkulus. Modernes Epos in zehn Gesängen. (1888)
Wildgans, Anton: Kirbisch oder der Gendarm, die Schande und das Glück (1927)

 

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig.

Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').

Pflichtlektüre:
Der Text, über den Sie Ihre Seminararbeit schreiben, sowie ein weiterer Text, der im Seminar behandelt wird.
Bis zum 12. Juni müssen Sie einen kurzen Essay (2-3 Seiten) abgeben, in dem Sie die beiden Werke der Pflichtlektüre zueinander in Beziehung setzen.
Weiters müssen Sie EINE Seminararbeit lesen, für die ich Sie einteile, und eine ZWEITE Arbeit, die Sie frei wählen können. Bis zum 26. Juni ist zu jeder der beiden Arbeiten, die Sie gelesen haben, eine kurze schriftliche Kritik von 7-10 Zeilen abzugeben.

 

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Verfassen einer Seminararbeit von 25 Seiten und rechtzeitige Abgabe.

Pflichtlektüre:
Der Text, über den Sie Ihre Seminararbeit schreiben, sowie ein weiterer Text, der im Seminar behandelt wird.
Bis zum 12. Juni müssen Sie einen kurzen Essay (2-3 Seiten) abgeben, in dem Sie die beiden Werke der Pflichtlektüre zueinander in Beziehung setzen.
Weiters müssen Sie EINE Seminararbeit lesen, für die ich Sie einteile, und eine ZWEITE Arbeit, die Sie frei wählen können. Bis zum 26. Juni ist zu jeder der beiden Arbeiten, die Sie gelesen haben, eine kurze schriftliche Kritik von 7-10 Zeilen abzugeben.