Vorlesungs­verzeichnis

Masterseminar NdL: Novellistik der Wiener Moderne

100161 SE 2025W

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Vortragende:

Nächster Termin

Donnerstag, 13.11.2025 11:30-13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3

 

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Seit dem Beginn der Moderne am Ende des 19. Jahrhunderts sind die überkommenen Gattungsnormen zunehmend porös und fragwürdig geworden. Die gilt insbesondere auch für die kurzen erzählerischen Gattungen wie die Novelle, mit und in denen besonders intensiv experimentiert wurde. Verhandelt werden neue Auffassungen der Literatur und deren soziokultureller Rolle, neue Anschauungen über das Erzählen, neue Verhältnisse zu anderen Medien, Diskursen, Gattungen und Formen (nicht nur Dramatik und Lyrik), die ihrerseits ebenfalls gewaltige Innovationen vor und zwischen den beiden Weltkriegen erleben. Gleichzeitig lassen sich im Untersuchungszeitraum auch gegenläufige Versuche einer Restitution traditioneller Erzählweisen beobachten. Die Novellistik der Wiener Moderne bietet in diesem Zusammenhang einen vielseitigen Ausschnitt aus der allgemeinen Gattungsentwicklung und ermöglicht exemplarische Analysen und Einsichten in die Thematik unter Berücksichtigung des spezifischen kulturellen Kontextes (Psychoanalyse, Logischer Empirismus, Kultursoziologie u.a.).
Im Seminar werden ausgewählte Novellen sowie theoretische und literaturkritische Texte einer genauen textnahen und kontextuellen Analyse unterzogen. Daneben ist eine kritische Auseinandersetzung mit der (älteren und besonders der neueren) Forschungsliteratur geplant, die mit Blick auf die aktuelle literaturwissenschaftlichen Theoriedebatte erfolgen soll.

 

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Impulsreferate und Thesenpräsentationen (inkl. PPP) auf der Basis eigener Textlektüre und der vorliegenden Sekundärliteratur; aktive Teilnahme an der Seminardiskussion; Verschriftlichung einer Seminararbeit.
Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen'). Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz ist nicht erlaubt.

 

Literatur

Als Seminargrundlage sollte bis Semesterbeginn angeschafft und möglichst auch gelesen werden:
- Arthur Schnitzler: Lieutenant Gustl (1900) [RUB 18156]
- Hugo von Hofmannsthal: Die Briefe des Zurückgekehrten (1907/1908) [RUB 18035]
- Robert Musil: Vereinigungen (1911) [Auszug, evtl. Scan]
- Hermann Broch: Eine methodologische Novelle (1918 u.ö.) [st 2368]
- Stefan Zweig: Angst (1920/1925) [RUB 19049]
- Robert Musil: Drei Frauen (1924) [Auszug] [RUB 18797]
- Arthur Schnitzler: Fräulein Else (1924) [RUB 18155]
- Martha Karlweis: Die Uhr auf dem Fenstersims (1925) [in: M. K.: Der Zauberlehrling. Wien 2021, S. 149-205; , evtl. Scan]
- Arthur Schnitzler: Die Traumnovelle (1926) [RUB 18455]
- Robert Musil: Die Amsel (1928/1935) [RUB 8526 ist vergriffen, evtl. Scan]
- Stefan Zweig: Schachnovelle (1942) [RUB 18975]
Zur Einführung:
- Degering, Thomas: Kurze Geschichte der Novelle. Von Boccaccio bis zur Gegenwart. München, 1994.
- Kiefer, Sascha: Die deutsche Novelle im 20. Jahrhundert. Eine Gattungsgeschichte. Köln, Weimar, Wien, 2010.
- Kunz, Josef: Die deutsche Novelle im 20. Jahrhundert. Berlin 1977.
Zum Kontext:
- Marx, Leonie: Die deutsche Kurzgeschichte. Stuttgart 2005.
- Verkleinerung: Epistemologie und Literaturgeschichte kleiner Formen. Hg. von Maren Jäger, Ethel Matala de Mazza und Joseph Vogl. Berlin, Boston 2021.

 

Prüfungsstoff

Genaue Kenntnis der literarischen Texte und maßgeblicher zeitgenössischer Kontexte; integrative Textanalysen; texttheoretisches und kulturhistorisches Wissen.

 

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich, bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.
Umfang der Abschlussarbeiten: Seminararbeiten 25 Seiten Haupttext
Das Hauptgewicht der Beurteilung liegt auf der schriftlichen Seminararbeit; darüber hinaus werden weitere Leistungen wie mündliche Präsentation, Beteiligung an der Seminardiskussion etc. bei der Notengebung berücksichtigt.
Modul V Masterseminar mit Zusatzleistung aus dem Master Deutsche Philologie (12 ECTS): Für die Aufwertung des Seminars um 6 ECTS muss eine verpflichtende schriftliche Mehrleistung (10 Seiten Haupttext) erbracht werden, d.h. es muss eine Seminararbeit im Umfang von 35 Seiten Haupttext verfasst werden.
Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').