Vorlesungs­verzeichnis

DaF/Z: Sprach- und kulturreflexives Lernen im Museum

100157 SE 2022W

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Moodle

Vortragende:

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wir setzen uns in diesem Seminar mit den vielfältigen Möglichkeiten auseinander, die der außerschulische Lernort Museum für den Sprachenlernen bietet. Im Mittelpunkt stehen dabei sowohl sprachreflexive als auch kulturreflexive Zielsetzungen: die Förderung von Sprachbewusstsein unter besonderer Berücksichtigung von Mehrsprachigkeit und der Ausbau symbolischer Kompetenz als Fähigkeit, Prozesse der Bedeutungs(de)konstruktion zu verstehen und auf diese Weise den eigenen Handlungsspielraum zu erweitern.

Folgende Fragen bilden die Ausgangsbasis unserer Erkundungen des Lernorts Museum am Beispiel des Literaturmuseums der Österreichischen Nationalbibliothek:
* Welches Potenzial bieten außerschulische Lernorte wie Museen in der Sprachbildung und Sprachförderung?
* Welche Methoden führen zum Ausbau von (Critical) Language Awareness einerseits und Cultural Awareness andererseits?
* Wie können am Lernort Museum sprachreflexives und kulturreflexives Lernen verschränkt werden, unter Berücksichtigung unterschiedlicher fachlicher Zusammenhänge?
* Nach welchen Kriterien wählen wir museale Objekte für die Arbeit im Unterricht aus?
* Wie können wir Sprachenlernen im Museum mit curricularen Vorgaben verbinden?
* Wie gehen wir mit dominanten kulturbezogenen Vorstellungen und tradierten Deutungsmustern um, die sich im Museum manifestieren? Wie können wir verlernen lernen?
* Wie kann Lernen im Museum möglichst niederschwellig gestaltet werden, um allen Lernenden die Möglichkeit zu geben, sich einen Zugang zu diesem Lernort zu schaffen?
Wir widmen uns diesen und weiteren Fragen ausgehend von Recherchen im Literaturmuseum und der Auseinandersetzung mit dessen Objekten und Narrativen und entwickeln Szenarien und Materialien für unterschiedliche Lernkontexte in der Schule und in der Erwachsenenbildung.

Einen Eindruck vom Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek können Sie hier gewinnen: https://www.onb.ac.at/museen/literaturmuseum

Ziele:
Die Lehrveranstaltung soll
* einen Überblick über die methodisch-didaktischen Konzepte für sprach- und kulturreflexives Lernen im Museum geben,
* Anregungen für den eigenen Unterricht geben und es ermöglichen, Ideen auch praktisch zu erproben und zu reflektieren,
* die Möglichkeit zur Entwicklung eigener Unterrichtsszenarien und -materialien für den Lernort Museum und die dafür notwendige Unterstützung und Begleitung bieten,
* zu kreativen, handlungsorientierten Lernformen im DaF*Z-Unterricht anregen.

Methoden:
Impulsvorträge, Präsentationen von Beispielen aus der Praxis, Diskussionen und praktische Übungen in der Kleingruppe und im Plenum, Exkursionen ins Literaturmuseum, Selbstständige Arbeit in Kleingruppen im Literaturmuseum

 

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Mitarbeit, Lektüre und Diskussion der Grundlagentexte, Erstellung von Unterrichtsvorschlägen und -materialien, Präsentationen, kollegiales Feedback

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig.

Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').

 

Literatur

Die Basisliteratur wird auf Moodle zu finden sein und besteht v.a. aus folgenden Texten bzw. Ausschnitten aus den folgenden Texten:

Baar, Robert/Schönknecht, Gudrun (2018): Außerschulische Lernorte: didaktische und methodische Grundlagen. Weinheim: Beltz.

Bernstein Bernstein, Nils; Lerchner, Charlotte (Hg., 2014): Ästhetisches Lernen im DaF-/DaZ-Unterricht. Literatur – Theater – Bildende Kunst – Musik – Film. Göttingen: Universitätsverlag (Materialien Deutsch als Fremdsprache, Bd. 93).

Büro trafo.K (2016): „Strategien für Zwischenräume. Ver_Lernen in der Migrationsgesellschaft“. In: Ziese, Maren; Gritschke, Caroline (Hg.): Geflüchtete und kulturelle Bildung: Formate und Konzepte für ein neues Praxisfeld. Bielefeld: transcript, 169-176.

Dobstadt, Michael; Riedner, Renate (2021): „Literatur und andere ästhetische Medien in Deutsch als Fremd- und Zweitsprache“. In: Altmayer, Claus; Biebighäuser, Katrin; Haberzettl, Stefanie; Heine, Antje (Hg.): Handbuch Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Kontexte – Themen – Methoden. Wiesbaden: Springer, 394-411.

Haase, Peter; Höller, Michaela (Hg.): Kulturelles Lernen im DaF/DaZ-Unterricht. Paradigmenwechsel in der Landeskunde. Göttingen: Universitätsverlag, 3-22 (Materialien Deutsch als Fremdsprache, Bd. 96).

Hägi-Mead, Sara; Schweiger, Hannes (Hg., 2015): Fremdsprache Deutsch, Heft 52 Landeskunde und kulturelles Lernen.

Moraitis, Anastasia; Mavruk, Gülsan; Schäfer, Andrea; Schmidt, Eva (2018): Sprachförderung durch kulturelles und ästhetisches Lernen. Sprachbildende Konzepte für die Lehrerausbildung. Münster: Waxmann.

Roll, Heike; Baur, Rupprecht S.; Okonska, Dorota; Schäfer, Andrea (2017): Sprache durch Kunst. Lehr- und Lernmaterialien für einen facherübergreifenden Deutsch- und Kunstunterricht. Münster; New York: Waxmann.

Spinner, Kaspar H. (2008), „Perspektiven ästhetischer Bildung. 12 Thesen“. In: Claudia Vorst; Sabine Grosser; Julia Eckhardt; Rita Burrichter (Hg.): Ästhetisches Lernen. Fachdidaktische Grundfragen und praxisorientierte Konzepte im interdisziplinären Kontext von Lehrerbildung und Schule. Frankfurt a.M., Berlin, Bern et al.: Peter Lang, 9-23.

Sternfeld, Nora (2014): Verlernen vermitteln. Hamburg.

 

Prüfungsstoff

Inhalte der Lehrveranstaltung (siehe oben, Details siehe Moodle)

 

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die abschließende Beurteilung setzt sich aus folgenden Leistungen zusammen:
* 60 % Dossier mit Materialien und Unterrichtsvorschlägen zum sprach- und kulturreflexiven Lernen im Museum (Gruppen- und Einzelarbeit)
* 20 % Feedback zu einem Dossier anderer Studierender (Einzelarbeit)
* 20 % regelmäßige Anwesenheit und Bearbeitung kleinerer Arbeitsaufträge im Lauf des Semesters