Vorlesungs­verzeichnis

Konversatorium Ältere deutsche Literatur

Wie Geschichten enden

100155 KO 2024W

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Vortragende:

Nächster Termin

Mittwoch, 11.12.2024 20:15-21:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5

 

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute… So enden Märchen. Was aber ist das Ende einer Erzählung, wo etwa beginnt ‚das Ende‘? Wie gelangt eine Erzählung zu einem Schluss – und, vor allem, was ist ein befriedigender Schluss? Diese Fragen sind nicht nur für mittelalterliche Literatur relevant, sondern stellen ein allgemeines narratologisches Problem dar. Im Mittelalter kommt – als spezifisches? – Problem die Existenz von Fassungen oder Überlieferungsvarianten hinzu (von den Fortsetzungen von Fragmenten wie dem ‚Tristan‘ zu schweigen). Im Konversatorium sollen mittelalterliche Texte und prinzipielle Fragen zum Erzählschluss in Verbindung gebracht und die Forschung zu den mittelalterlichen Texten kritisch diskutiert werden. Neben dem ‚Armen Heinrich‘, der als Einstieg dienen soll, ist auch Hartmanns von Aue ‚Iwein‘ mit den zwei Schlussvarianten zu diskutieren. Doch nicht nur Schlussvarianten sind interessant, sondern auch Fälle von schwieriger oder auffälliger Schlussbildung – von Wolframs ‚Willehalm‘ bis zum anonymen ‚Friedrich von Schwaben‘ finden sich zahlreiche Beispiele. Dabei wird das Problembewusstsein für eine entscheidende Komponente des Erzählens geweckt, aber auch die kritische Auseinandersetzung mit der mittelalterlichen Literatur (und deren Erforschung) gestärkt werden. Und vielleicht ergibt sich ja auch ein Thema für eine mündliche MA-Prüfung…

 

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Während der LV sind Lektüreprotokolle anzufertigen und ggf. Diskussionsgruppen für einzelne Sitzungen vorzubereiten.
- Mündliches Prüfungsgespräch über den Stoff des Semesters zum Abschluss des KO.

Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').

 

Literatur

Zur Einführung und als Exempel: Andreas Hammer und Norbert Kössinger: Die drei Erzählschlüsse des ‚Armen Heinrich Hartmanns von Aue, erscheint in: ZfdA 141 (2012), S. 141-163.

 

Prüfungsstoff

Auf Basis der Seminardiskussion ein in Absprache mit der Seminarleitung selbst gewähltes Schwerpunktthema, das Forschungsansätze und Primärtexte zusammenführt.

 

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Bereitschaft, sich mit mhd. Texten und deren varianter Überlieferung auseinanderzusetzen.
Lektüre der Primärtexte; kritische Lektüre und Diskussion ausgewählter Forschung.
Mündliches Prüfungsgespräch über den Stoff des Semesters mit einem selbstgewählten Schwerpunktthema.

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich, bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.

Die Leistungsfeststellung erfolgt über mehrere, auch während des Semesters zu erbringende Leistungen. Am Ende des Semesters steht eine mündliche Prüfung über die erarbeiteten Inhalte und die Semesterlektüre.