Vorlesungs­verzeichnis

SpraWi: Sprachvariation auf der Dialekt-Standard-Achse in Österreich

100154 SE-B 2022W

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Moodle

Vortragende:

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Seminar fokussiert die sprachliche Vielfalt der deutschen Sprache aus Perspektive der Variationslinguistik. Einen besonderen Schwerpunkt nimmt dabei die intraindividuelle Variation ein, d.h. wie sich eine Einzelperson auf der Dialekt-Standard-Achse kommunikativ bewegt. Die Frage “Wer spricht welche Sprache oder Varietät mit wem und wann?“ (nach Fishman 1965) ist für das Seminar somit zentral: In informellen Gesprächen in der Familie oder im Freundeskreis verwenden viele österreichische Erwachsene häufig dialektnahe Sprechlagen, während sie in formellen Situationen wie in Interviews mit unbekannten Personen zu standardnahen Sprechlagen tendieren. Ausgehend von aktuellen Forschungsprojekten sowie ihren verfügbaren Daten und Ergebnissen analysieren und reflektieren wir gemeinsam die Variation und den Wandel von Sprachgebrauchsphänomenen in Österreich. Systemebenen, die in linguistischer Hinsicht dabei Berücksichtigung finden, sind die Lautebene (Phonetik/Phonologie), die Grammatik (Morphologie/Syntax) sowie die kontextbezogene Sprachverwendung (Pragmatik).

Ziel des Seminars ist die Befähigung zur eigenständigen und erfolgreichen Durchführung eines individuellen Forschungsprojekts, das in eine BA-Arbeit mündet. Zur Erreichung dieses Ziels werden die Erarbeitung theoretischer Grundlagen, das Vertrautwerden mit dem einschlägigen Forschungsstand sowie empirisches Arbeiten (mit Sprachdaten) wesentliche Bestandteile der LV darstellen. Einschlägige Methoden für die Erhebung von Sprachmaterial (u.a. aus der Distanz, z. B. Online-Fragebogen) werden ebenfalls ein Schwerpunkt der LV sein. Je nach Präferenz können die Studierenden entweder von der LV-Leitung bereitgestellte Daten aktueller Projekte für weiterführende Analysen im Rahmen ihrer Bachelorarbeiten verwenden, oder die Studierenden können selbst eigene Daten erheben und analysieren.

 

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig.

- Aktive Anwesenheit und Mitarbeit (Einzel- und Gruppenarbeiten, Diskussionen)
- Nach- und Vorbereitung der Sitzungen (insbes. Lektüre bzw. „praktische Aufgaben“ wie z. B. Verfassen eines Exposés, Transkriptionsübungen, Excel-Auswertung)
- Kurzpräsentation des individuellen BA-Projekts
- Schriftliche BA-Arbeit im Umfang von 30 Seiten Haupttext; Abgabe über Moodle mit Plagiatsprüfung ("Turnitin").

ABGABEDATUM (BA-Arbeit): 31.03.2022

 

Literatur

Literaturempfehlung (zur Vorbereitung):
-- Fishman, Joshua A. (1965). Who speaks what language to whom and when? La Linguistique 1(2), 67–88.
-- Lenz, Alexandra N. (2019): Bairisch und Alemannisch in Österreich. In: Joachim Herrgen & Jürgen Erich Schmidt (Hrsg.): Sprache und Raum. Ein internationales Handbuch der Sprachvariation. Band 4: Deutsch. Unter Mitarbeit von Hanna Fischer und Brigitte Ganswindt. Berlin/Boston: De Gruyter (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft. 30.4), 318-363.
Weitere Literatur wird in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben.

 

Prüfungsstoff

Die relevante Literatur für die Hausübungen wird auf Moodle zur Verfügung gestellt.

 

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Endnote setzt sich aus den folgenden Leistungen zusammen:
- schriftliche BA-Arbeit: 60 %
- mündliche Präsentationsleistungen: 25 %
- aktive Mitarbeit und Hausübungen: 15 %