Vorlesungs­verzeichnis

SpraWi: Intraindividuelle Variation

100154 SE-B 2021W

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Moodle

Vortragende:

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Seminar beschäftigt sich mit der sprachlichen Vielfalt der deutschen Sprache in Österreich an der Schnittstelle von Variationslinguistik und Psycholinguistik und legt einen besonderen Schwerpunkt auf die intraindividuelle Variation, d.h. die sprachliche Variation von Einzelpersonen in unterschiedlichen Situationen oder zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Die Frage “Wer spricht welche Sprache oder Varietät mit wem und wann?“ (nach Fishman 1965) ist für das Seminar somit zentral: In informellen Gesprächen in der Familie oder im Freundeskreis verwenden viele österreichische Erwachsene häufig dialektnahe Sprechlagen, während sie in formellen Situationen wie in Interviews mit unbekannten Personen zu standardnahen Sprechlagen tendieren. Auch Kinder vom Kleinkind- bis zum Schulalter zeigen eine teilweise situationsabhängige Variation, doch bei ihnen spielen auch die altersbedingten Entwicklungsphasen eine entscheidende Rolle.
Ausgehend von Daten und Ergebnissen aktueller Forschungsprojekte, in denen dieselben Erwachsenen und Kinder jeweils in unterschiedlichen Situationen oder zu unterschiedlichen Zeitpunkten aufgenommen wurden, analysieren und reflektieren wir gemeinsam die intraindividuelle Variation von Sprachgebrauchsphänomenen in Österreich. Der Fokus liegt auf den Systemebenen der Morphologie, der Syntax und der Pragmatik.Ziel des Seminars ist die Befähigung zur eigenständigen und erfolgreichen Durchführung eines individuellen Forschungsprojekts, das in eine BA-Arbeit mündet. Zur Erreichung dieses Ziels werden die Erarbeitung theoretischer Grundlagen, das Vertrautwerden mit dem einschlägigen Forschungsstand (und seiner Literatur) sowie empirisches Arbeiten (mit Sprachdaten) wesentliche Bestandteile der LV darstellen. Einschlägige Methoden für die Erhebung von Sprachmaterial (u.a. aus der Distanz, z. B. Online-Fragebogen) werden ebenfalls ein Schwerpunkt der LV sein.Je nach Präferenz können die Studierenden entweder von der LV-Leitung bereitgestellte Daten aktueller Projekte für weiterführende Analysen im Rahmen ihrer Bachelorarbeiten verwenden, oder die Studierenden können selbst eigene Daten erheben und analysieren.
Die LV wird voraussichtlich digital mit Collaborate (via Moodle) durchgeführt.

 

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Aktive Anwesenheit und Mitarbeit (z. B. in Form von Impulsreferaten, Gruppenarbeiten, Beteiligung an Moodle-Forendiskussionen)
- Nach- und Vorbereitung der Sitzungen (insbes. Lektüre bzw. „praktische Aufgaben“ wie z. B. empirische Analysen, Verfassen eines Exposés)
- Kurzpräsentation des individuellen BA-Projekts
- Schriftliche BA-Arbeit im Umfang von 30 Seiten Haupttext

 

Literatur

Literaturempfehlung (zur Vorbereitung):
Bülow, Lars & Simone E. Pfenninger (2021): Introduction: Reconciling approaches to intra-individual variation in psycholinguistics and variationist sociolinguistics. Linguistics Vanguard 7(S2), 1-10.
Fishman, Joshua A. (1965). Who speaks what language to whom and when? La Linguistique 1(2), 67–88.
Lenz, Alexandra N. (2019): Bairisch und Alemannisch in Österreich. In: Joachim Herrgen & Jürgen Erich Schmidt (Hrsg.): Sprache und Raum. Ein internationales Handbuch der Sprachvariation. Band 4: Deutsch. Unter Mitarbeit von Hanna Fischer und Brigitte Ganswindt. Berlin/Boston: De Gruyter (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft. 30.4), 318-363.Bülow, Lars, Ann Kathrin Fischer & Kristina Herbert (Hrsg.) (2019): Dimensionen des sprachlichen Raums: Variation – Mehrsprachigkeit – Konzeptualisierung. Berlin et al.: Peter Lang (Schriften zur deutschen Sprache in Österreich 45). Open Access: https://www.peterlang.com/view/title/68464
Kauschke, Christina (2012): Kindlicher Spracherwerb im Deutschen: Verläufe, Forschungsmethoden, Erklärungsansätze. Berlin/Boston: De Gruyter.
Weitere Literatur wird in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben.

 

Prüfungsstoff

Die relevante Literatur für die Hausübungen wird auf Moodle zur Verfügung gestellt.

 

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig.

Umfang der Abschlussarbeiten: Bachelorarbeiten 30 Seiten Haupttext

Die Endnote setzt sich aus den folgenden Leistungen zusammen:
- schriftliche BA-Arbeit: 60 %
- mündliche Präsentationsleistungen (mindestens eine pro Person): 25 %
- aktive Mitarbeit und Hausübungen: 15 %
Die BA-Arbeit muss positiv evaluiert sein, wenn der Kurs erfolgreich abgeschlossen werden soll.
ABGABEDATUM (BA-Arbeit): 30.04.2022
Die Abgabe erfolgt über Moodle inklusive einer Plagiatsprüfung (turnitin).