Proseminar Neuere deutsche Literatur
Autorinnen im österreichischen Literaturbetrieb nach 1945
100147 PS 2024W
Vortragende:
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Anknüpfend an Nicole Seiferts soeben erschienenes Buch "Einige Herren sagten etwas dazu", das die Frauen der Gruppe 47 im Nachkriegs-Deutschland in Erinnerung ruft, beschäftigen wir uns in diesem Proseminar mit der jungen Generation von Autorinnen, die nach dem Kriegsende 1945 in Österreich literarische Texte veröffentlichten.
Neben den bekannten Namen Ilse Aichinger, Ingeborg Bachmann und Friederike Mayröcker zählen dazu Autorinnen wie Christine Busta, Erica Lillegg, Gertrud Ferra, Martha Hofmann oder Herta Staub, die in der Zeitschrift "Plan" publizierten sowie Lilly Sauter und Hilde Spiel, die sich in der Zeitschrift "Der Turm" zu Wort meldeten. Auch die vom Wiener Theater der Jugend herausgegebene Zeitschrift, ab 1948 "neue wege" benannt, war ein wichtiges Forum für Autorinnen (u.a. Erika Danneberg, Traude Dienel, Herta Kräftner), das Einblick in die österreichische Nachkriegsliteratur gibt, die von der Bewältigung des Krieges geprägt ist.Im Proseminar lesen wir ausgewählte Texte der genannten Autorinnen (gemeinsame Pflichtlektüre, Schwerpunktsetzung durch Referate), analysieren die Themen und Inhalte sowie die verschiedenen Formen und Gattungen. Unterschiedliche methodische Ansätze der Literaturwissenschaft werden dabei berücksichtigt und diskutiert. Zur Erarbeitung des literaturgeschichtlichen Kontextes greifen wir nicht nur auf Zeitschriften, sondern auch auf Digitalisierungsprojekte und Archivmaterialien zurück. Darüber hinaus beschäftigen wir uns vor dem Hintergrund von Kanonisierungsdebatten mit der literaturgeschichtlichen Frage, warum viele Namen von Autorinnen in Vergessenheit geraten.Ziele der Lehrveranstaltung- Auseinandersetzung mit dem österreichischen Literaturbetrieb nach 1945 (Autor*innen, Medien, Institutionen)
- Lektüre und Analyse ausgewählter Texte
- Reflexion von literaturgeschichtlichen Kanonisierungsprozessen
- Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens und RecherchierensMethodische Vorgangsweise
- Inputs der LV-Leitung und Diskussionen/Arbeit in Kleingruppen/Plenum
- Lektüre literarischer und theoretischer Texte
- Hausübungen und Arbeitsaufträge während des Semesters
- Gruppenpräsentation inkl. Vorbesprechung
- Exposé inkl. vorläufiger Literaturliste, PS-Arbeit (15 Seiten Haupttext); (Abgabetermin 28.2.2025)
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').
Literatur
Pflichtlektüre:
Ilse Aichinger: Die größere Hoffnung (1948)
Ingeborg Bachmann: Kriegstagebuch. Mit Briefen von Jack Hamesh an Ingeborg Bachmann (2010)
Prüfungsstoff
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich.
Durch die verpflichtenden Teilleistungen können insgesamt 100 Punkte erreicht werden;- PS-Arbeit (55),
- Referat und Thesenblatt (25),
- Hausübungen und Arbeitsaufträge (20).
Für einen positiven Semesterabschluss sind 55 Punkte erforderlich, von denen mindestens 30 aus der PS-Arbeit stammen müssen.
Abkürzungen: ÄdL: Ältere deutsche Sprache und Literatur – DaF/Z: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache – FD: Fachdidaktik Deutsch – NdL: Neuere deutsche Literatur – SpraWi: Sprachwissenschaft