Bachelorseminar Ältere deutsche Literatur
Legenden
100142 SE-B 2024W
Vortragende:
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Erzählungen über Heilige begegnen bereits in spätantiker Zeit. Aus dem Mittelalter sind sie uns in einer kaum zu überschauenden Vielzahl überliefert, sie werden bis in die Neuzeit hinein rezipiert und in anderen literarischen Formen adaptiert. Der Erfolg der Legende ist also unbestritten, zu diskutieren bleibt aber, worin er begründet liegt: Beruht ihre Faszinationskraft auf der Schilderung grausiger Martyrien oder auf der immer wieder betonten und zur Nachahmung empfohlenen Tugendhaftigkeit der Protagonist*innen? Liegt der Reiz dieser Gattung im wiederholten Erzählen von Wundern, von dem Einbruch der Transzendenz in die Immanenz? Oder ist der Erfolg allein auf die enge Anbindung der Texte an Frömmigkeitspraktiken zurückzuführen? Unter anderem diesen Fragen werden wir uns im Laufe des Semesters widmen. Vorgesehen ist, dass ein sowohl chronologisch als auch inhaltlich breites Spektrum an Legenden diskutiert wird. Gerne können wir aber auch zu Beginn des Semesters Schwerpunkte vereinbaren.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Erwartet werden:
- die regelmäßige, auch schriftliche Vorbereitung der Sitzungen
- die Erarbeitung und die Vorstellung eines Exposés zum Thema der Bachelorarbeit
- die aktive Mitarbeit und die Bereitschaft, auch die Exposés und Forschungsfragen der anderen Studierenden konstruktiv zu diskutieren
- die fristgerechte Abgabe der Bachelorarbeit im Umfang von 30 Seiten Haupttext nach den Vorgaben der ÄdL (https://spl10.univie.ac.at/studium/hinweise-zu-schriftlichen-arbeiten/) bis zum 31.3.2025
Literatur
Zur einführenden Lektüre wird empfohlen:
Koch, Elke; Weitbrecht, Julia (2019): Einleitung. Legendarisches Erzählen: Optionen und Modelle in Spätantike und Mittelalter. In: Julia Weitbrecht, Maximilian Benz, Andreas Hammer, Elke Koch, Nina Nowakowski, Johannes Traulsen und Stephanie Seidl: Legendarisches Erzählen. Optionen und Modelle in Spätantike und Mittelalter. Berlin (Philologische Studien und Quellen 273), S. 9–21.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich, bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.
Umfang der Abschlussarbeiten: Bachelorarbeiten 30 Seiten HaupttextBeurteilt werden die Mitarbeit im Seminar und das Exposé (30%) sowie die Bachelorarbeit (70%). Die Verwendung von Programmen der KI zwecks Texterstellung ist nicht gestattet.
Abkürzungen: ÄdL: Ältere deutsche Sprache und Literatur – DaF/Z: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache – FD: Fachdidaktik Deutsch – NdL: Neuere deutsche Literatur – SpraWi: Sprachwissenschaft