Vorlesungs­verzeichnis

Masterseminar Ältere deutsche Literatur

Heinrich von dem Türlin: Die Krone

100129 SE 2024W

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Vortragende:

Nächster Termin

Donnerstag, 12.12.2024 11:30-13:00 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5

 

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Diu Crône – so selbstbewusst von Heinrich vom dem Türlin selber bezeichnet, ein Titel, der im Mittelalter weitergegeben wurde und bis heute besteht – ist vielleicht der umstrittenste deutschsprachige Artusroman; es gibt Verteidiger der ‚Postmodernität‘ des Romans ebenso wie diejenigen, die ihn für eher mehr als weniger misslungen halten.
Der Roman ist in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich: Er beginnt im Winter, eine im höfischen Roman untypische Jahreszeit, König Artus ist zunächst alles andere als ideal. Nachdem im ersten Romanteil Artus und Gawein beide eine Handlung durchlaufen, die den einen in die Ehe führt und die Ehe des anderen rettet, folgen im zweiten Romanteil zahllose Abenteuer Gaweins, die in der Gralsfahrt enden (der Gral stellt sich dabei als Zentrum einer Gesellschaft von Untoten heraus). Eingebettet sind die Abenteuer Gawans aus ‚Parzival‘, aber auch die altfranzösische Erzählung vom Esel ohne Zaumzeug. Geradezu berüchtigt sind die phantasmagorischen Wunderketten, drei surreal anmutende Szenenfolgen. Ob das Ganze einen Sinn hat (und wenn ja welchen, und ob es das überhaupt will) ist umstritten und hat den Roman zum meisterforschten der sogenannten ‚nachklassischen‘ Artusepik gemacht.
Im ersten Teil des Seminars steht die Lektüre und die gemeinsame Diskussion des ganzen Romans im Zentrum. Im zweiten Teil sollen dann jeweils systematische Aspekte (z.B. Intertextualität; Religiosität und Komik; Phantastik; Erzählstruktur und Figurenkonzeption; Ehe, Herrschaft und Gesellschaft; Gender) unter Einbeziehung der Forschung im Zentrum stehen.

 

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Seminarteilnahme; Lektüreprotokolle während des Seminars; Mitarbeit in einer Vorbereitungsgruppe einer Sitzung; schriftliche Hausarbeit (s.u.)

Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').

 

Literatur

Heinrich von dem Türlin: Diu Crône. Kritische mittelhochdeutsche Leseausgabe mit Erläuterungen von Gudrun Felder. Berlin/Boston 2012. Diese Ausgabe ist die Grundlage des Seminars. Sie ist über die UB online verfügbar, ist aber auch als gedruckte Studienausgabe vergleichsweise erschwinglich. Bitte in einer der beiden Formen vor dem Seminar besorgen! (Und man darf auch schon anfangen zu lesen.)
Heinrich von dem Türlin: Die Krone. Unter Mitarbeit von Alfred Ebenbauer ins Nhd. übersetzt von Florian Kragl. Berlin u.a. 2012. Auch online verfügbar.
Unverzichtbar (und unbezahlbar, aber online vorhanden):
Gudrun Felder: Kommentar zur ‚Crône‘ Heinrichs von dem Türlin. Berlin u.a 2006.

 

Prüfungsstoff

Der Seminargegenstand. Individuelle Themenabsprache für die schriftlichen Hausarbeiten.

 

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Lektüreprotokolle; Mitarbeit an einer Vorbereitungsgruppe, Seminararbeit mit eigenständiger ausführlicher Auseinandersetzung mit Primärtext(en) und der relevanten Forschung.
Beachten Sie die Hinweise zu schriftlichen Arbeiten in der Älteren deutschen Literatur auf den Seiten der SPL 10 (werden auch auf Moodle zur Verfügung gestellt). Sprachliche Form und sprachliche Richtigkeit fließen in die Bewertung ein.

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich, bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.

Umfang der Abschlussarbeiten: Seminararbeiten 25 Seiten Haupttext

Das Hauptgewicht der Beurteilung liegt auf der schriftlichen Seminararbeit.

Modul V Masterseminar mit Zusatzleistung aus dem Master Deutsche Philologie (12 ECTS): Für die Aufwertung des Seminars um 6 ECTS muss eine verpflichtende schriftliche Mehrleistung (10 Seiten Haupttext) erbracht werden, d.h. es muss eine Seminararbeit im Umfang von 35 Seiten Haupttext verfasst werden.