Vorlesungs­verzeichnis

Grammatik der Gegenwartssprache

100112 UE 2011W

Ansicht in u:find »

Vortragende:

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

1. Einleitend und zwischendurch: Verhältnis von Grammatik und "Norm"; Grammatiktheorien und Beschreibungsmodelle (Traditionelle Grammatik, Phrasenstrukturgrammatik, Valenz- bzw. Dependenzgrammatik; Generative Transformationsgrammatik); Veränderungstendenzen im gegenwärtigen Deutsch; sprachlenkungsbedingte Neuerungen; daneben auch Fragen zu Orthografie und Interpunktion.
2. Nach Helbig (s. Literatur 1.) - unter Bezugnahme auf Linke (s. Literatur 4.) - insbesondere Kapitel 2 ("Das Wort"), Kapitel 3 ("Der Satz") und Kapitel 4 ("Satz und Text").

 

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Anwesenheit und mündliche Mitarbeit (Lehrveranstaltung mit "immanentem Prüfungscharakter"!); schriftliche Hausübungen, schriftliche Zwischenklausur, schriftliche Endklausur.

 

Literatur

1. Helbig, Gerhard: Deutsche Grammatik. Grundlagen und Abriß. 4., unveränderte Auflage. München: Iudicium-Verlag 1999. [Pflichtlektüre!]
2. Die Grammatik. 8., überarbeitete Auflage. Hg. von der Dudenredaktion. Mannheim/Wien/Zürich 2009. (= Duden Band 4)
3. Ernst, Peter: Germanistische Sprachwissenschaft. 2. Aufl., Wien: Facultas 2011. (= UTB basics)
4. Linke, Angelika / Nussbaumer, Markus / Portmann, Paul R.: Studienbuch Linguistik. 5., erweiterte Auflage, Tübingen: Niemeyer 2004. (= Reihe Germanistische Linguistik 121. Kollegbuch) [S. 49-147 = Pflichtlektüre!]

 

Prüfungsstoff

Zu Beginn der Lehrveranstaltung wird das Verhältnis von Grammatik und "Norm", von präskriptiver Sprachbeschreibung und deskriptiver Sprachbeobachtung diskutiert.
Besonderes Augenmerk wird auf die Beobachtung von mehr oder weniger systematischen Veränderungstendenzen im gegenwärtigen Deutsch gelegt. Die Studierenden werden aufgefordert, eine Sammlung von Beispielen aus (schriftlichen oder gelesenen) Textsorten des Alltags anzulegen, in denen Formulierungen vorkommen, die ihrer Meinung nach nicht der (Duden-)Grammatik entsprechen. Es wird diskutiert, ob die solcherart festgestellten Merkmale und "Fehler"; eventuell als strukturrelevante Veränderungstendenzen klassifizierbar sind. Auch die jeweiligen innersprachlichen, außersprachlichen, pragmatischen, sozio- oder psycholinguistischen Gründe für solche Veränderungstendenzen werden thematisiert sowie das Verhältnis von (Regel)Grammatik zu sprachlenkungsbedingten Neuerungen (z.B. bei genderneutralen Texten).
Einer gründlichen Diskussion wird "Das Wort" (Helbig, Kap. 2) unterzogen, einschließlich der semantischen Merkmale von Funktionsverbgefügen sowie der semantisch-grammatischen Kategorie der "Aktionsarten". - Einen zentralen Stellenwert nimmt "Der Satz" (Helbig, Kap. 3) ein, bei besonderer Berücksichtigung der Kategorien "Satzglieder", "Stellungstypen", "Apposition" (auch in Verbindung mit Datumsangaben in Sätzen), "Adverbialsätze" sowie der Stellung und Abhängigkeit von "Nebensätzen". - Hinsichtlich "Satz und Text" (Helbig, Kap. 4) werden insbesondere die "grammatischen Mittel der Vertextung" (Helbig, Kap. 4.2.) bzw. Textkonnektoren und Diskursscharniere sowie deren textlinguistische Leistung besprochen.

 

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Erwerb der Fähigkeit, über linguistische Fragen unter Verwendung adäquater terminologischer Mittel im Rahmen der Traditionellen Grammatik metasprachlich zu diskutieren sowie das gleichzeitige theoretische Wissen um andere mögliche Zugänge zu sprachwissenschaftlichen Problemen im Rahmen alternativer Grammatiktheorien.