Neuere Deutsche Literatur: Schein und Sein in der Novellenkunst der Romantik
100104 PS 2017S
Vortragende:
ACHTUNG: Da die Themenauswahl bereits in der 1. Stunde bekanntgegeben wird, damit der Semesterplan bis zur 3. Stunde fixiert ist und ab der 4. Stunde die Referate der Studierenden beginnen können, ist persönliche Anwesenheit in der 1. Stunde bzw. selbstständiges und rechtzeitiges Besorgen der Themenliste dringend angeraten.
Auch für die Referate und die Abgabe der fertigen Arbeiten ist die strikte Einhaltung von Terminen erforderlich!!
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Zur Zeit der Romantik erlebte die Novelle ihre erste Hochblüte. Ausgehend von den theoretischen Ansätzen Schleiermachers, der Gebrüder Schlegel oder Tiecks soll eine Auswahl von Novellen in den Mittelpunkt der gemeinsamen Betrachtungen gestellt werden, die unter dem Aspekt des alle Normen sprengenden Außerordentlichen und Einzigen stehen, das sich im Wunderbaren ebenso wie im Entsetzlichen zeigt und hinter dem sich dezent eine durch die Zensur behinderte Auseinandersetzung mit den Problemen der Zeit verbirgt.
Neben dem Blick auf Gattungstheorie, Epochenabgrenzung und Strukturanalyse bietet die Novelle der Romantik dem interessierten Studierenden aber auch noch mancherlei anderes an zusätzlichen 'Genüssen', wie sie ihm die Welt der Cineastik nicht bunter zu malen vermag und die sich ihm aufs angenehmste in kurzen, auf das Wesentliche konzentrierten Texten darbieten: Märchenhaftes neben Spukhaft-Verstörendem, Erbauliches neben gruseligen Kriminalfällen, bittersüße Liebesromanzen neben Psychisch-Gefährdendem...etc.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Verlangt wird Anwesenheitspflicht, aktive Teilnahme an der Lehrveranstaltung, eine Disposition (bzw. ein Handout) zum Referat, ein Referat sowie eine Proseminararbeit über das (selbst gewählte) Thema des Referats.
Literatur
Hugo Aust: Novelle. 5. aktual. u. erw. Aufl. Stuttgart-Weimar 2012 (Metzler 256).
Winfried Freund (Hg.) Deutsche Novellen. Von der Klassik bis zur Gegenwart. München 1993 (UTB 1753).
Gérard Genette: Die Erzählung. 3., durchges. u. korr. Aufl. Paderborn 2010 (UTB; 8083).
Eberhard Lämmert: Bauformen des Erzählens. 8. unverä. Aufl. Stuttgart 1993 (Metzler Studienausgabe).
Matías Martinéz, Michael Scheffel: Einführung in die Erzähltheorie. München 2012 (C. H. Beck Studium).
Franz K. Stanzel: Theorie des Erzählens. 8. Aufl. Göttingen 2009 (UTB; 904: Literaturwissenschaft).
Gerhard Schulz: Die deutsche Literatur zwischen Französischer Revolution und Restaurtation, Tl 1: Das Zeitalter der Französischen Revolution 1789-1806 und Tl 2: Das Zeitalter der Napoleonischen Kriege und der Restauration 1806-1830. München 2000 und 1989 (Geschichte der deutschen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart, begr. von Richard Newald u. Helmut De Boor, Bd 7/1 u. 2).
Hans-Jürgen Schmitt (Hg.): Romantik I und II. Stuttgart 2008 und 2005 (Die deutsche Literatur. Ein Abriß in Text und Darstellung, Bd 8 u. 9; RUB 9629 u. 9633).
Herbert A. u. Elisabeth Frenzel: Daten deutscher Dichtung. Chronologischer Abriß der deutschen Literaturgeschichte, Bd 1, 35. Aufl. München 2007 (dtv 3003)
Prüfungsstoff
Ziel dieses literarhistorischen Proseminars ist es, den Formen- und Inhaltsreichtum der Novelle der Romantik anhand ausgewählter Beispiele gemeinsam zu erarbeiten.
Einerseits sollen Analysen und darauf fußende Interpretationen sowie Zuordnungen aufgrund formaler Kriterien zur Gattung Novelle und zur literarhistorischen Epoche der Romantik vorgenommen werden, andererseits soll eine Einbettung in die entsprechenden kulturhistorischen Hintergründe der jeweiligen Entstehungszeit erarbeitet werden.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die Studierenden sollen in der Praxis zur Anwendung bringen, was ihnen im Laufe ihrer Einführungsübungen vermittelt wurde: äußere Form des wissenschaftlichen Arbeitens, Bibliographieren, primäres und sekundäres, direktes und indirektes Zitieren, Umgang mit historisch-kritischen Editionen sowie Kenntnis der Fachterminologie.
Basiskompetenzen wie korrekte Rechtschreibung und Beherrschung der deutschen Grammatik sind unbedingt erforderlich, ebenso das Einhalten von eingegangenen Terminen sowie die Befolgung der studienrechtlich festgelegten "Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis".
Abkürzungen: ÄdL: Ältere deutsche Sprache und Literatur – DaF/Z: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache – FD: Fachdidaktik Deutsch – NdL: Neuere deutsche Literatur – SpraWi: Sprachwissenschaft