Vorlesungs­verzeichnis

Theorien und Methoden der Literatur- und Kulturwissenschaften

100081 UE 2025S

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Moodle

Vortragende:

Nächster Termin

Dienstag, 29.04.2025 16:45-18:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3

 

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Was ist eigentlich Literatur? Was Autorschaft? Und was tun wir überhaupt, wenn wir Texte interpretieren? Jedem germanistischen Arbeiten – sei es dem Verfassen eines Lektüreprotokolls, einer (Pro-)Seminararbeit oder einer literaturwissenschaftlichen Publikation – liegen solche Fragen zugrunde. Die Antworten variieren allerdings stark je nach literatur- und kulturwissenschaftlicher Denktradition. In diesem Kurs wollen wir uns mit zentralen Konzepten wie Hermeneutik, Psychoanalyse, (Post-)Strukturalismus, Dekonstruktion und Gender Studies auseinandersetzen, bis sie und die großen Namen, mit denen sie verbunden werden (Sontag, Szondi, Freud, Jakobson, Foucault, Derrida, Felman usw.), ihre Unnahbarkeit verlieren. Gemeinsam wollen wir mit ihnen in einen Dialog treten und überlegen, wie ihre Theorien uns bei der eigenen germanistischen Arbeit unterstützen können.

So sind literatur- und kulturwissenschaftliche Theorien und Methoden nicht einfach Gebrauchsanweisungen, wie Texte zu lesen und zu interpretieren sind, sondern sie können uns dabei helfen, neu und anders zu denken: Sie eröffnen uns Zusammenhänge, die uns bislang unbekannt waren, sie hinterfragen tradierte und überkommene Annahmen und sie stellen uns Begriffe zur Verfügung, mit deren Hilfe sich die Literatur und die vermeintliche Wirklichkeit neu ordnen.

Die Lehrveranstaltung verfolgt insgesamt vier Ziele: Zunächst erlangen die Studierenden eine grundlegende Orientierung in der vielfältigen Theorielandschaft. In selbständigen wie gemeinsamen Lektüren und in Diskussionen erwerben sie zweitens die Fähigkeit zur Erarbeitung aktueller theoretischer und methodischer Fragestellungen. Drittens entwickeln die Studierenden Lesestrategien, die sie dazu befähigen, künftig eigenständig mit Theorietexten umzugehen. Darüber hinaus bietet der Kurs viertens die Gelegenheit, theoriegeleitetes Denken praktisch anhand ausgewählter Beispiele zu erproben.

 

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Bewertet werden:
- regelmäßige Anwesenheit und aktive Teilnahme
- Mitwirkung in einer Expertengruppe, die den Stoff einer Sitzung aufbereitet und präsentiert
- kurze Lektüreprotokolle zu jedem Theorietext (ca. 300 Wörter)
- Verfassen eines Essays (ca. 10 Seiten)

Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').

 

Literatur

Die in der Übung behandelten Texte werden auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Zur einführenden Lektüre empfohlen:
• Jonathan Culler: Literaturtheorie. Eine kurze Einführung. 3. Auflage. Stuttgart: Reclam 2017.
• Terry Eagleton: Einführung in die Literaturtheorie. 5. durchgesehene Auflage. Stuttgart: Metzler 2012.
• Vera Nünning, Ansgar Nünning (Hg.): Methoden der literatur- und kulturwissenschaftlichen Textanalyse. Ansätze – Grundlagen – Modellanalysen. Stuttgart/Weimar: Metzler 2010.

 

Prüfungsstoff

Prüfungsstoff sind die in der Lehrveranstaltung behandelten Texte.

 

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich, bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.

Vor jeder Sitzung sind die entsprechenden Texte zu lesen und genau für die Diskussion vorzubereiten.

Gewichtung der Leistungen:
a) Lektüreprotokolle und aktive Beteiligung in den LV-Einheiten (40 %)
b) Gestaltung einer Sitzung (20 %)
c) Essay (40 %)

Mängel in den Bereichen Orthographie, Grammatik, Ausdruck und Interpunktion gehen in die Benotung ein.
Der Einsatz von KI ist bei prüfungsrelevanten Leistungen nicht gestattet.